Cabaret Divertimento in Luzern

Das Erfolgs-Duo füllte fünf Mal das «Zelt»

Das Cabaret Divertimento begeisterte im Zelt. (Bild: Marco Faoro)

Seit 2001 sind Manuel Burkart und Jonny Fischer bereits das Cabaret Divertimento – mit grossem Erfolg schafften sie es bis auf die Hallenstadion-Bühne. Nach fünfmonatiger Pause standen sie auf der Bühne von «Das Zelt» in Luzern.

Auch am letzten von fünf Abenden ist das Zelt mit rund 1000 Plätzen voll. Kurz nach 19.30 Uhr betreten Jonny Fischer und Manuel Burkart unter tosendem Applaus die Bühne. Ihr fünftes Programm «Sabbatical» handelt von ihrem Pausenjahr nach dem letzten Programm «Gate 10».

Während Fischer seine Auszeit mit Wellness, Reisen und Entspannen verbracht hat, war Burkart Vollzeit-Papi. Dreh- und Angelpunkt ist dabei ein Wellnesshotel – und die meisten der darauffolgenden Sketche und Charaktere werden mit diesem verbunden.

Mit kurzen Einspielern auf der grossen Leinwand wird die Wartezeit wunderbar und humoristisch überbrückt, während die beiden Komiker in immer wieder neue Kostüme schlüpfen.

Von neuen und alten Charakteren

Die Sketche der beiden bestehen aus kurios-komischen Charakteren, die für fünf bis zehn Minuten auf der Bühne stehen und das Publikum zum Lachen bringen. Neben den Outfits sorgen auch die Perücken der beiden für Gelächter, bevor überhaupt irgendetwas gesagt wird.

Das Programm bietet einen gelungenen Mix aus alten und neuen Figuren, damit es auch für neue Fans unterhaltsam ist, die noch nicht jedes Programm gesehen haben. Auch altbekannte Charaktere, die teilweise bis zum zweiten Programm zurückreichen, tauchen auf: etwa der stets bekiffte Bündner Gianfranco (gespielt von Fischer) oder der Möchtegern-Rapper JK aus Spreitenbach (bürgerlich einfach Julian Kaufmann, gespielt von Burkart).

Der dauerbekiffte Bündner Gianfranco (gespielt von Jonny Fischer). (Bild: Marco Faoro)

Neue Charaktere finden den Weg in die Show, etwa «Flädi», der als Batman verkleidet (gespielt von Burkart) an einem Kongress der Superhelden in einem Wellnesshotel teilnimmt. Er begeistert das Publikum von Anfang an.

Die Liebe zum Detail, die besonders bei Burkart zum Ausdruck kommt, begeistert: Jeder Charakter hat seine eigene Gangart, seine Mimik, einen eigenen Dialekt und eigene Ticks, die durch den Sketch hindurch zum kurzweiligen Running Gag werden.

Interaktion und Comedy über den Sketch hinaus

Die Interaktionen mit dem Publikum begeistern. Immer wieder finden die beiden ein Opfer, das kleinere und grössere Seitenhiebe einstecken muss. Beim einen Sketch musste gar die ganze erste Reihe auf die Bühne, um Tanzschritte mit den beiden Fitness-Instruktoren aufzuführen.

Auch wenn die beiden vor lauter Lachen selbst aus den Figuren ausbrechen, ist es unglaublich komisch, den beiden Erwachsenen, die Kind geblieben sind, zuzuschauen.

Ursula beim holländischen Masseur. (Bild: Marco Faoro)

Urkomisch war etwa der Sketch mit dem oben genannten «Flädi», dem Superhelden: Er ist sichtlich nervös, da er beim erwähnten Kongress eine Rede halten muss. Aufgelöst ruft er einen Wahrsager im TV an, und Jonny Fischer erscheint auf der Leinwand mit Zottelbart und Mütze als «Wädi». Während «Flädi» nervös auf der Bühne umherirrt, haut er eine Bühnenwand um, und dahinter kommt der Wahrsager zum Vorschein. War das nun einstudiert oder einfach ein Missgeschick?

Ein Bühnenmitarbeiter eilt zur Hilfe und nach und nach wird der Sketch chaotischer, bis Fischer den Sketch abbricht und das Licht ausgeht. Wer die eben erschienene DVD schaut, merkt: Das ganze Chaos gehört zur Nummer. Man ist etwas enttäuscht und gleichzeitig beeindruckt.

Ein, zwei Flachwitze zu viel

Nach knapp zwei Stunden und unzähligen quirligen Kostümen (besonders Fischer scheut sich nicht, auch mal in Frauenkleider zu schlüpfen) ist die Show vorbei – das ganze Publikum steht im Zelt und die beiden Komiker liegen sich glücklich in den Armen.

Der eine oder andere Flachwitz war vielleicht zu viel an diesem Abend, doch das machen die beiden mit ihrem Charme sofort wieder gut. Auch Nummern, bei denen sie gemeinsam singen, gab es etwas zu oft. Obwohl beide gut singen, sieht man ihnen doch noch lieber beim Herumblödeln zu.

Weitere Termine: Divertimento bei «Das Zelt» im Januar in Zug, alle drei Shows sind ausverkauft. Am 20. und 21. November 2020 kommen sie wieder nach Luzern.

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