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Zug hebt die Maskenpflicht an den Sekundarschulen auf – an der Kanti wird’s kompliziert

An der Kantonsschule Zug gilt weiterhin eine Maskenpflicht. (Bild: Symbolbild Adobe Stock)

Der Zuger Regierungsrat hebt die Maskenpflicht für die Lehrer und Schülerinnen der Sekundarstufe 1 auf. Grund: Die sinkenden Corona-Fallzahlen. An den Kantonsschulen gelten auf den oberen Stufen weiterhin die Regeln des Bundes. Das heisst: Masken bleiben Pflicht.

Der Zuger Regierungsrat hat am 12. Februar für die Schulen der Sekundarstufe 1 eine Maskenpflicht erlassen. Jetzt wird diese wieder aufgehoben. Die Schulen dürfen diese zwar theoretisch beibehalten, der Kanton rät aber davon ab. Die Massentests und sinkende Fallzahlen lassen dies verantworten, teilt die Regierung mit.

In Absprache mit dem Kantonsarzt empfiehlt die Bildungsdirektion den Schulen, nach Pfingsten im Unterricht auf das obligatorische Tragen der Masken zu verzichten. Ausnahmen seien möglich und bei einer Verschlechterung der Lage auch ein Rückkommen auf die Lockerungen.

Die Schulen der Sekundarstufe 2 unterliegen weiterhin der bundesrechtlichen Regelung. Das heisst: Die Schülerinnen müssen – beispielsweise an den Berufsschulen – weiterhin die Schutzmasken tragen.

Maskenpflicht in den Gängen

Für die Kantonsschulen – wo sowohl Schüler der Sek-Stufe 1 als auch der Sek-Stufe-2 unterrichtet werden – ist die neue Regelung eine Herausforderung. «Zwei unterschiedliche Regime auf kleinem Raum zu führen ist für uns aufwändig», sagt Bildungsdirektor Stephan Schleiss auf Anfrage.

«Voraussichtlich wird es so sein, dass die Schülerinnen auf Sek-Stufe-1 im Klassenraum keine Masken mehr tragen müssen – aber in den Gängen weiterhin eine Maskenpflicht herrscht. Das ist eine mögliche Lösung, entschieden ist aber noch nichts», so Schleiss. Die Eltern und Schüler würden so bald wie möglich informiert, welche Regeln am Dienstag nach Pfingsten gelten würden.

Kantonsrat fordert Ausnahme für Zug – Bund winkt ab

FDP-Kantonsrat Peter Letter hatte sich für eine Aufhebung der Maskenpflicht an den Schulen stark gemacht. «Ich bin froh, dass der Regierungsrat endlich diesen überfälligen Entscheid gefällt hat», schreibt er nun in einer Mitteilung. Die Zahlen mit den sehr tiefen Positiv-Testraten klar für diesen Schritt gesprochen.

«Nun ist zu hoffen, dass der Bund in Kürze das Gleiche auch für die Sekundarstufe 2 entscheidet. Eigentlich sollte der Kanton Zug mit den seit mehreren Monaten laufenden Massentests an den Oberstufenschulen vom Bund per sofort eine Ausnahmebewilligung für die Aufhebung der Maskenpflicht an der Sek-Stufe 2 erhalten. Ich hoffe, dass sich der Regierungsrat dazu in Bern einsetzt», wird Letter in der Mitteilung weiter zitiert.

Gemäss dem Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister hat sich der Kanton darum bereits bemüht. «Das Bundesamt für Gesundheit sieht jedoch keine Möglichkeit, da es sich um Bundesrecht handelt», schreibt er auf Anfrage von zentralplus.

Ein Kanton könne die Maskenpflicht im überobligatorischen Bildungsbereich nicht generell aufheben. Die Covid-19-Verordnung sehe dies nicht vor. «Gemäss BAG darf eine Erleichterung nur punktuell erfolgen und dies nur wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse dies gebietet», so Pfister.

Aus Sicht des Bundesamts für Gesundheit bieten repetitive Tests keinen absoluten Schutz vor Übertragungen. Sie gäben nur eine Information über den Infektionsstatus zu einem bestimmten Zeitpunkt wider. Im Schulkontext sieht das BAG eine solche Ausnahmeregelung deshalb gemäss Pfister als kritisch.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 19.05.2021, 15:26 Uhr

    Wenigstens ein kleiner Schritt, mehr haben ihnen die Pharmakonzerne offensichtlich nicht erlaubt, den sie dienen ihnen immer noch entgegen und schüren Angst und Schrecken

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  • Profilfoto von Tina
    Tina, 19.05.2021, 14:45 Uhr

    Als Lehrperson im Kanton Zug auf der Oberstufe bin ich sehr überrascht. In unserer Schule war es öfters der Fall, dass eine Schülerin/ein Schüler den ganzen Tag am Unterricht teilnahm und dann positiv getestet wurde bei den Massentests in den Schulen. Ohne Maske können ab nächster Woche somit wieder viele Lernende angesteckt und in Quarantäne gesteckt werden.
    Ebenfalls sind momentan viele Jugendliche im Schulhaus positiv und somit zuhause und ebenfalls einige weitere in Quarantäne.
    Ich unterrichte täglich bis zu 60 Jugendliche, die Maske und die Tests gaben mir bis jetzt Sicherheit. Ohne Maske fühle ich mich (unnötig) dem Risiko ausgesetzt (zumal ich noch keinen Impftermin erhalten habe).

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    • Profilfoto von Lukas
      Lukas, 19.05.2021, 16:35 Uhr

      Die Reihentests sind kein Selbstzweck, sondern sollen den Weg zurück in die Normalität ebnen. Positive Fälle werden erkannt, bevor sie ansteckend werden. Dann braucht es auch keine Masken.

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    • Profilfoto von Patrick
      Patrick, 19.05.2021, 18:29 Uhr

      Wenn es Tests geben würde, die zu 100% Sicherheit geben könnten, dann hätten wir schon längstens alles geöffnet. Leider ist die Sicherheit nie 100% und darum finde ich den Entscheid des Kantons Zug auch fragwürdig. Ich persönlich würde mich weigern, unter solchen Umständen zu arbeiten und finde die hier vorgetragenen Bedenken absolut verständlich und wünsche mir auch, dass der Kanton Zug diese ernst nimmt und dementsprechend handelt.

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