Noch bleiben sie offen

Corona-Testcenter in Zug: Nachfrage bricht massiv ein

Die Corona-Testcenter in Zug mussten sich dem Verlauf der Pandemie flexibel anpassen – für das Personal eine Herausforderung. (Bild: Beat Holdener)

Im Testcenter des Zuger Kantonsspitals werden diese Woche fast 40 Prozent weniger Corona-Tests gemacht als noch die Woche davor. Wie lange bleiben die Angebote noch in Betrieb? zentralplus hat nachgefragt.

Die Quarantäne ist gefallen. Wer Kontakt mit einer Corona-infizierten Person hatte, darf sich nun weiterhin frei bewegen. Das hat weitgehende Konsequenzen. Einige Mitarbeiter des Zuger Contact-Tracings werden wegen der sinkenden Nachfrage keinen neuen Vertrag mehr bekommen (zentralplus berichtete). Und auch in den Testcentern macht sich Unruhe unter den Mitarbeiterinnen breit.

«Seit der Bundesrat die Kontaktquarantäne aufgehoben hat, hat sich die Nachfrage nach Corona-Tests deutlich reduziert», bestätigt Sonja Metzger vom Zuger Kantonsspital auf Anfrage von zentralplus. In diesem Testcenter wurden letzte Woche noch zwischen 520 und 620 Corona-Tests pro Tag durchgeführt. Aktuell sind es durchschnittlich noch 370 Tests pro Tag. Das entspricht einem Rückgang von fast 40 Prozent.

Fallzahlen und Reisebestimmungen beeinflussen die Nachfrage

Auch bei den Testcentern der Hirslanden-Klinik ist die «Tendenz sinkend», wie Sprecherin Rahel Maria Schmid auf Anfrage schreibt. «Bei unserem Testcenter in Cham führten wir letzte Woche im Schnitt 180 Tests pro Tag durch. Am Standort in Rotkreuz waren es letzte Woche im Schnitt 350 Tests pro Tag.» Das Testcenter in Rotkreuz ist erst im letzten September eröffnet worden (zentralplus berichtete).

Nun werden die Zuger Testcenter vorwiegend nur noch von symptomatischen Personen aufgesucht. «Die Entwicklung ist abhängig von der Nachfrage von symptomatischen Personen und der Notwendigkeit eines Zertifikates wie für eine Reise», meint Schmid deshalb.

Verschärfungen und Lockerungen wirken sich massiv aus

Die Personalplanung war für die Testcenter im Verlaufe der Pandemie eine grosse Herausforderung. Beschliesst der Bundesrat neue Massnahmen oder Lockerungen, so wirkt sich das massiv auf die Test-Nachfrage aus. Nun hat die Landesregierung vor, am 16. Februar fast alle der bestehenden Corona-Massnahmen aufzuheben (zentralplus berichtete). Was heisst das für die Anbieter von Corona-Tests? Und vor allem: für deren Mitarbeiter?

«Die Testcenter werden betrieben, solange der Bedarf für Tests besteht. Das hängt auch von der Strategie des Bundes ab.»

Rahel Maria Schmid, Hirslanden-Klinik

Die personelle Planung passe man der jeweiligen Nachfrage an, heisst es dazu aus den Zuger Spitälern. Das bedeutet in einem ersten Schritt: Es kommt zu Versetzungen in andere Bereiche. Zudem werden Mitarbeiterinnen, die das Testcenter verlassen, nicht mehr ersetzt.

Testcenter in Zug bleiben trotz sinkender Nachfrage offen – vorerst

Die Frage, ob es auch zu Entlassungen kommt, lassen die Spitäler unbeantwortet. Die Hirslanden-Klinik schreibt dazu nur, dass es in den Testcentern in Cham und Rotkreuz einerseits Arbeitsverträge mit Mitarbeiterinnen im Stundenlohn gibt und andererseits Verträge mit Drittfirmen.

Ist es gar denkbar, dass Testcenter bald ganz der Vergangenheit angehören? «Sie werden betrieben, solange der Bedarf nach Tests besteht. Das Angebot hängt auch von der Teststrategie des Bundes ab», schreibt dazu Rahel Maria Schmid von der Hirslanden-Klinik. Das gilt auch für das Zuger Kantonsspital. Heisst: «Das Testcenter wird solange betrieben, wie es die Situation zur Bewältigung der Pandemie erfordert», wie Sonja Metzger es formuliert.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Hans Oberholzer
    Hans Oberholzer, 12.02.2022, 16:59 Uhr

    Am Zuger Kantonsspital gibt es kein Testcenter (mehr).

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 12.02.2022, 18:01 Uhr

      Herzlichen Dank für den Hinweis. Das müsste natürlich «des» Zuger Kantonsspitals heissen und nicht «am». Ist inzwischen angepasst!

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