Krise kostet rund 160 Millionen Franken

Corona-Pandemie reisst Millionenloch in die Luzerner Staatskasse

Finanzvorsteher Reto Wyss muss ein Millionenloch in der Luzerner Staatskasse stopfen. (Bild: les)

Die Rechnung 2020 des Kantons Luzern soll wegen der Corona-Krise um 40 Millionen Franken schlechter ausfallen, als budgetiert. Finanzvorsteher Reto Wyss hat aber einen Plan, wie er das Loch stopfen will.

Die Corona-Pandemie wird den Jahresabschluss 2020 des Kantons Luzern stark belasten. Das zeigt die erste Hochrechnung des Luzerner Finanzdepartementes, die Regierungsrat Reto Wyss (CVP) am Freitag präsentierte. Die Krise soll demnach über 160 Millionen Franken kosten.

Die Erfolgsrechnung 2020 wird ersten Erkenntnissen zufolge einen Aufwandüberschuss von 25,5 Millionen Franken zeigen. Dies ist eine Verschlechterung von 40,4 Millionen Franken gegenüber dem ergänzten Budget 2020. In der Hochrechnung seien alle erwarteten finanziellen Auswirkungen der Corona- Pandemie berücksichtigt worden, so Wyss.

Ausgleichskonto soll Steuerausfälle kompensieren

Trotz Ertragseinbussen will der Luzerner Regierungsrat zurzeit weder Sparpakete schnüren noch Steuern erhöhen. Er sei aber zuversichtlich, so Wyss, «die Steuerausfälle, die es aufgrund des Wirtschaftseinbruchs geben wird, mit dem Geld aus dem 270 Millionen Franken schweren Ausgleichskonto zu finanzieren.» Wyss betont, dass die vierfache Ausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von rund 128 Millionen Franken die Situation entschärfen könne. Budgetiert waren 32 Millionen Franken.

Finanzdirektor Reto Wyss sagt schliesslich, dass das gesamte Ausmass der Pandemie in finanzieller Hinsicht schwierig einzuschätzen sei, selbst wenn erste Zahlen vorliegen würden. «Wir kennen die Auswirkungen nur bis zum jetzigen Zeitpunkt. Welche Nachwehen die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens noch haben werden, wird sich erst noch weisen.»

Verschuldung wird steigen

Der Finanzdirektor vermutet darüber hinaus, dass in absehbarer Zukunft keine grossen Gewinne zu erwarten sind. «Ein haushälterischer Umgang mit den öffentlichen Mitteln ist nach wie vor angezeigt», sagt Reto Wyss und führt aus: «Die konkreten finanziellen Folgen der Coronakrise basieren bisher auf Schätzungen. Es wäre darum falsch, nun Leistungen auszubauen.»

Klar ist für den Finanzdirektor, dass der Kanton in den nächsten Jahren wegen der Coronakrise mit einer höheren Verschuldung rechnen muss. «Das nehmen wir für unsere Einwohnerinnen und Einwohner in Kauf.»

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