Noch hat es Geld in der Reserve

Corona-Nothilfe für Studierende: Die Uni Luzern hat schon 43’000 Franken ausbezahlt

Die Universität Luzern startet das neue Semster teilweise wieder im Präsenzunterricht. (Bild: bic)

Die Uni Luzern hat einen Nothilfe-Fonds für Studierende ins Leben gerufen, die wegen der Coronakrise in akute finanzielle Engpässe geraten sind. Das Angebot wurde gut genutzt. Ob es weitere Hilfe braucht, hängt vom Arbeitsmarkt ab.

In Zeiten von Corona haben Studentinnen und Absolventen Mühe an Sommerjobs oder eine Stelle zu gelangen. Reihenweise Temporär- und Aushilfejobs sind wegen Sparmassnahmen weggefallen: Vor allem in der Gastronomie, aber auch bei Standpromotionen, Strassen-Fundraisern oder im Zuge ausfallender Veranstaltungen wie Open Airs.

Viele Firmen haben zudem einen Einstellungsstopp verfügt, just in der Zeit, als Studienabgänger sich auf Jobsuche begaben.

Der «Tages Anzeiger» beschreibt das Beispiel der 30-Jährigen Lou Petit in Genf, wo die Corona-Krise Studierende in grosser Zahl in Nöte bringt. Weil alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren, erhielt die alleinerziehende Mutter aus dem Fonds der Genfer Universität 1’200 Franken Soforthilfe für die Monate Juli und August. Doch dem Fonds, von privaten Stiftungen mit 2,2 Millionen Millionen Franken ausgestattet, geht langsam das Geld aus.

Uni-Fonds verteilte rund 43’000 Franken

Ganz so dramatisch ist die Situation in der Zentralschweiz nicht. Auch Studierende der Universität Luzern, die wegen der Corona-Krise in finanzielle Not geraten sind, konnten bis Ende Mai Überbrückungshilfe beantragen. Sofern sie keine andere Unterstützungsmöglichkeiten hatten.

Die Studierendenorganisation SOL, die Alumni-Organisation, der Universitätsverein und die Universitätsstiftung stellten die Mittel dafür bereit. Auf Anfrage von zentralplus gibt die Universität bekannt, dass 36 Gesuche im Umfang von 42’900 Franken bewilligt wurden. Durchschnittlich erhielten die Gesuchssteller also 1’200 Franken. Anträge konnten bis am 31. Mai gestellt werden.

Finanzielles Polster vorhanden

In Luzern ist noch Geld übrig. Mirco Bazzani von der Studierendenorganisation SOL sagt dazu: «Unsere Mittel sind noch lange nicht ausgeschöpft.» Es ist also weiterhin Geld vorhanden, um Studierende zu unterstützen, falls dies nötig sein sollte. Denn ausgestanden ist die Krise noch nicht.

Wie hoch die Mittel für Corona-Nothilfe insgesamt sind, konnte man bei der Universität wegen Ferienabwesenheit bis am Mittwochabend nicht eruieren.

Emsiges Treiben auf dem Studijob-Portal

Ob es weitere Unterstützung braucht, hängt davon ab, wie sich der Jobmarkt entwickelt. Wie sich die Suche derzeit gestaltet, kann Bazzani anhand des Jobportals der Studierendenorganisation abschätzen. «Die Jobplattform der SOL wird rege benutzt», sagt er.

Es werden mehrere Jobangebote pro Woche freigegeben – und die einzelnen Inserate stossen auf grosses Interesse, wie man an den Klickzahlen erkennt. Bazzani gibt aber zu bedenken: «In welchem Masse dies von ‹unseren› Studierenden passiert, das wissen wir leider nicht.» Grund: Das Portal ist auch für Nicht-Studierende frei zugänglich.

Auswirkungen auf Stellensuche zu wenig bekannt

Generell wünscht sich Bazzani mehr Zahlen und Fakten zur Situation der Absolventen auf Jobsuche. «Solche Informationen wären tatsächlich interessant, und etwas, das wir definitiv für das nächste Semester in Angriff nehmen müssen», sagt er. Denkbar wäre eine solche Erhebung in Kooperation mit den Alumni der Universität.

Während der Corona-Zeit habe sich das Engagement der Studierendenorganisation allerdings «primär auf die Prüfungen sowie die Lernumgebung bezogen». Mit der Wiedereröffnung der Universität hätten sich zwar einige der Probleme gelöst. Dazu, Daten über die Anstellungsverhältnisse der Studierenden zu sammeln, sei man bisher aber nicht gekommen.

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