FCL-Verteidiger kämpft um seine sportliche Zukunft

Christian Schwegler: «Entweder weiter mit Luzern – oder ich höre auf»

Christian Schwegler bestätigt, dass ein Clubwechsel oder ein Wechsel in die tiefere Liga keine Option ist.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Der im Ausland erfolgreichste Schweizer Fussballer kämpft in diesen Tagen und Wochen um seine berufliche Zukunft: Christian Schwegler (34) spielt um einen neuen Vertrag mit dem FC Luzern. Seit seiner Rückkehr zu seinem Stammverein im Sommer 2017 durchlebte der Ettiswiler meist schwierige Zeiten. Doch eines schliesst er trotzdem kategorisch aus.

Platzwechsel während des Trainings am Tag vor dem nächsten Ernstkampf gegen Thun (Samstag, 19 Uhr, Swissporarena). Christian Schwegler trabt voraus, dicht gefolgt von seinen Teamkollegen. Ein Spassvogel ruft: «Ab auf den heiligen Rasen!»

Die FCL-Profis können die allererste Kontaktaufnahme mit der in der Nationalmannschaftspause neu ausgelegten Unterlage im eigenen Stadion kaum erwarten. Schwegler sagt danach: «Schön, dass wir einen neuen Rasen haben. Aber es liegt nach wie vor an uns, positive Resultate einzufahren.»

Vorerst, um den Elan am Leben zu erhalten, den sich der FCL mit dem grossen Sieg bei Leader YB (3:2) erarbeitet hat. «Wenn wir gegen Thun nicht nachlegen können, ist der Erfolg in Bern nicht mehr viel wert», folgert Schwegler mit Blick auf die dicht gedrängte Tabelle, die den zweitplatzierten FC Zürich mit sieben Punkten Vorsprung auf den Tabellenletzten Xamax ausweist. Die Luzerner (drei Punkte hinter Thun und genauso viele vor Xamax) werden wie zuletzt mit Dave Zibung im Tor antreten, lässt Trainer René Weiler durchblicken (zentralplus berichtete).

Jetzt hat er wieder Luft für 90 Spielminuten

Wie für den gleichaltrigen Zibung musste der vierte Saisonsieg auch für Schwegler ein Mutmacher gewesen sein. Dafür, dass die Karriere am Ende dieser Meisterschaft doch nicht zwingend vorüber sein muss. «Anfang Jahr hätte ich noch gesagt, dass dies meine letzte Saison werden wird», erzählt Schwegler. Weite Strecken der letzten Saison verpasste er erst wegen Rückenbeschwerden, dann wegen einer Knieverletzung und der nötig gewordenen Operation.

«Je älter man als Profi im Fussball-Geschäft wird, umso kurzfristiger denkt man.»

Christian Schwegler, FCL-Verteidiger

Mittlerweile sieht für den Mann, der in acht Jahren mit Red Bull Salzburg sechs Mal Meister und fünf Mal Cupsieger in Österreich geworden ist, die Berufswelt wieder freundlicher aus. In Bern hat Schwegler seine Chance nach drei Spielen auf der Ersatzbank nutzen können. Sein weiter Einwurf entwickelte sich zum Führungstor gegen YB. «Wenn man sieben Monate verletzt ausgefallen ist, kann man nicht in vier Wochen wieder in Normalform sein. Erst recht nicht in fortgeschrittenem Fussballer-Alter, da braucht es noch etwas länger», gibt Schwegler zu bedenken.

Aber den Glauben daran, dass er der Mannschaft irgendwann wieder werde helfen können, den habe er nie verloren. «Meine Leistungsgrenze habe ich noch nicht erreicht. Aber jetzt habe ich wieder Luft für 90 Spielminuten. Das war Anfang Saison nicht so.»

Einen Wechsel schliesst Schwegler aus

Das ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um sich bei den FCL-Verantwortlichen überhaupt für eine Verlängerung der Zusammenarbeit empfehlen zu können. Der ältere Bruder von Bundesliga-Profi Pirmin macht klar: «Entweder geht meine Karriere weiter mit Luzern – oder ich höre Ende Saison auf.» Einen Wechsel zu einem anderen Verein in der gleichen oder tieferen Spielklasse schliesst er kategorisch aus: «Das war schon vor meiner Rückkehr nach Luzern nie mein Plan. Und daran halte ich fest.»

Christian Schwegler im Spiel gegen YB.

Christian Schwegler im Spiel gegen YB.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Was im nächsten Sommer sein wird, daran mag er nicht denken. «Je älter man als Profi im Fussball-Geschäft wird, umso kurzfristiger denkt man», glaubt er. Aber klar ist auch, dass sowohl er als auch der FCL irgendwann Planungssicherheit erlangen müssen, wie und ob es überhaupt weitergeht. «Stand heute wäre es vermessen, wenn ich eine Vertragsverlängerung erwartete», sagt Schwegler. Andererseits könne er auch nicht bis zum 30. Juni 2019 warten, merkt er lakonisch an. An diesem Tag läuft sein aktuelles Arbeitspapier aus. Ihm schwebt vor, dass eine Entscheidung in der Winterpause fallen sollte.

Er wertet seine Leistungen als «ansprechend»

Fünf von bisher zehn Meisterschaftsspielen hat Schwegler in der laufenden Saison über die volle Distanz bestritten. Dabei fuhr der FCL drei Siege ein. Beim ersten Saisonsieg überhaupt gegen Lugano (4:2) kam er als Einwechselspieler zu einem Kurzeinsatz über fünf Minuten.

Als «ansprechend» beurteilt Schwegler seine eigenen Leistungen in dieser Saison. Da besteht im Kampf um einen neuen Vertrag alleweil noch Luft nach oben. Vielleicht bringt ihm ja der neue Rasen in der Swissporarena Glück.

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