Nach Brand: Baugesuch für Neubau in Zug liegt auf

«Centro Español»-Präsident: «Die Vorfreude ist schon gross»

Das Vereinsheim des «Centro Español» in der Zuger Kollermühle wurde Ende August 2017 durch einen Kabelbrand bis auf die Grundmauern zerstört.

(Bild: woz)

Nicht nur Spanier, auch viele Zuger erinnern sich noch mit Schrecken an den Kabelbrand letzten Sommer, als das «Centro Español» in Zug ein Opfer der Flammen wurde. Nun ist das Baugesuch für den Ersatzbau eingereicht worden. Der Verein hegt einen grossen Wunsch.

«Die Vorfreude auf unser neues Vereinsheim ist schon gross», sagt Antonio Rodriguez, Präsident des Zuger Centro Español. Leider sei noch nichts unterschrieben, deshalb hoffe man, dass die politischen Gremien der Stadt Zug möglichst bald grünes Licht für den Ersatzbau des am 20. August 2017 abgebrannten Centro geben (zentralplus berichtete).

Verein ist jetzt schon zum zweiten Mal heimatlos

Denn das Centro Español, das bis zum verheerenden Kabelbrand an der Chamerstrasse 169 sein Domizil hatte, ist nun schon zum zweiten Mal heimatlos.

«Wir mussten unser Lokal im alten Zuger Kantonsspital leider aus wirtschaftlichen Gründen schliessen.»

Antonio Rodriguez, Präsident des Centro Español

Zwar gewährte der Türkische Kulturverein den Spaniern in ihren Lokalitäten im alten Kantonsspital seit November letzten Jahres für einige Monate Unterschlupf. Doch seit April hat der Verein, der 1964 gegründet wurde und aktuell rund 100 Mitglieder zählt, wieder kein Dach mehr über dem Kopf.

 

Da brannte es lichterloh – das «Centro Espanol» in Flammen.

Da brannte es lichterloh – das Centro Español in Flammen.

(Bild: Zuger Polizei)

«Wir mussten unser Lokal im alten Zuger Kantonsspital leider aus wirtschaftlichen Gründen schliessen, weil dorthin einfach zu wenig Kundschaft kam und weil der Standort irgendwie nicht akzeptiert wurde», erklärt Rodriguez.

Das Centro war zuvor in der Zuger Chollermüli ja bekanntlich nicht nur ein lebendiger Treffpunkt für die Spanier in Zug, sondern auch «eine Vereinigung von Freunden der spanischen Kultur in der Region Zug».

Restaurant bei Zugern beliebt wegen Tapas und Paella

Sprich: In dem ehemaligen Vereinslokal gab es auch ein öffentliches Restaurant, dessen typische Gerichte wie Tapas und Paella sowie spanische Weine auch bei vielen nicht iberischen Zugern sehr beliebt waren. So lange eben, bis es auf die Grundmauern niederbrannte.

So soll der Holz-Fertigbau des neuen «Centro Español» des Chamer Architekten Alberto Casco aussehen.

So soll der Holzfertigbau des neuen Centro Español des Chamer Architekten Alberto Casco aussehen.

(Bild: Alberto Casco)

Doch nun soll endlich alles gut werden. Denn das eingereichte Baugesuch des Chamer Architekten Alberto Casco soll dafür sorgen, dass das Centro Español in der Chollermüli möglichst bald seine Wiederauferstehung feiern kann. Und zwar in Gestalt eines Ersatzbaus, wie im Baugesuch des aktuellen Zuger Amtsblatts nachzulesen ist.

«Es soll ein Fertighaus aus Holzelementen werden», sagt Rodriguez. Die Kosten lägen – wie von der Stadt Zug budgetiert – bei rund 370’000 Franken. Denn sowohl das Grundstück in der Chollermüli als auch das frühere Vereinsheim der Spanier gehören der Stadt Zug.

«Das Objekt soll nach Möglichkeit bis Ende Jahr, eventuell bis Februar 2019, übergeben werden.»

Karl Kobelt, Stadtzuger Finanzchef und FDP-Stadtrat

Das Centro hatte die Räumlichkeiten stets gepachtet. Die Stadt Zug entschloss sich, für einen Ersatz zu sorgen. «Eine zunächst angestrebte Containerlösung war aus städtebaulichen Gründen verworfen worden», sagt Karl Kobelt, FDP-Stadtrat und Finanzchef, gegenüber zentralplus. Der Zeitplan sehe vor, mit dem Bau im Herbst dieses Jahres zu beginnen.

Kobelt: «Das Objekt soll nach Möglichkeit bis Ende Jahr, eventuell bis Februar 2019, übergeben werden.» Die Behandlung des Baukredits für den Ersatzbau des Centro sei für die Sitzung des Grossen Gemeinderats am 28. August vorgesehen. Die Kosten für den Neubau seien durch die Gebäudeversicherung gedeckt.

Toni Rodriguez, Präsident des «Centro Español», hofft, dass der spanische Verein Weihnachten im neuen «Centro» feiern kann.

Toni Rodriguez, Präsident des «Centro Español», hofft, dass der Spanische Verein Weihnachten im neuen «Centro» feiern kann.

(Bild: mam)

Antonio Rodriguez und der Spanische Verein hoffen indes, dass sie auf jeden Fall Weihnachten bereits in den neuen Räumlichkeiten feiern können. «Das wäre das grösste Geschenk für uns.»

Schon die WM-Spiele der spanischen Fussballmannschaft in Russland konnten die Spanier mangels Centro nur zu Hause schauen. Vielleicht sind auch deshalb Iniesta & Co. schon so früh aus dem Turnier ausgeschieden.

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