Trainer bereitet Entwicklung des Teams Freude

Celestini: «Jetzt wollen alle FCL-Spieler den Ball»

Obwohl es im Team von FCL-Trainer Fabio Celestini nur wenig technisch überdurchschnittlich begabte Spieler gibt, suchen alle nach spielerischen Lösungen. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Für Trainer Fabio Celestini ist ein guter Start in die Meisterschaft wichtig – doch da wartet ausgerechnet Luzerns Angstgegner Lugano. Aber davon scheint sich kein FCL-Protagonist beeindrucken zu lassen. Stattdessen hält Celestini fest: «Wir sind eine starke Gemeinschaft.»

Als sich Fabio Celestini an diesem Freitag beim Medientermin in der Swissporarena vor der Kamera des Lokalfernsehens positioniert, wird er gebeten, auf zehn zu zählen. Damit der Fragesteller die Tonqualität vorgängig überprüfen kann.

Als der hochanständige und geduldige FCL-Trainer damit fertig ist, wird er von einem vorwitzigen Maul gefragt, ob das eben seine Matchprognose gegen Lugano gewesen sei. Celestini bricht in lautes Lachen aus.

Selbstredend war es das nicht. Für den FCL gibt es nicht nur nach dem 1:0-Sieg im Cup in Thun keinen Grund zur Überheblichkeit (zentralplus berichtete) – sondern gar nie. Celestini wird wohl nie damit aufhören, seinen Mannen Demut einzuimpfen.

Auftakt kommt zu früh für Dosenöffner

Der 44-jährige Romand sagt im Rückblick auf den Match im Berner Oberland: «Klar, es war keine perfekte Leistung. Aber wir haben zu null gespielt. Und jetzt wollen wir unser Spiel verfeinern.»

In Lugano wird den FCL am Samstagabend (19 Uhr) eine taktisch ähnliche Aufgabe erwarten wie gegen Thun. Die Tessiner suchen ihr Heil in der Defensive und wollen den Gegner mit schnellem Umschaltspiel und stehenden Bällen in die Knie zwingen.

«Die Spielstatistik bringt am Samstag weder Lugano noch uns irgendetwas.»

FCL-Vorkämpfer Pascal Schürpf

Mit dem am Mittwochabend verpflichteten Louis Schaub hätten die Luzerner nun einen Dosenöffner in ihren Reihen (zentralplus berichtete). Aber der designierte FCL-Regisseur, dessen Spielberechtigung vorliegt, wird im besten Fall als Einwechselspieler zum Einsatz gelangen.

Schürpf: Am meisten Tore gegen Lugano

In den letzten sechs Duellen gegen Lugano holte der FC Luzern bloss zwei Punkte, der letzte Sieg datiert vom 10. November 2018 (4:1 auswärts). Vorkämpfer Pascal Schürpf bringt den Aussagewert der Statistik prägnant auf den Punkt: «Diese bringt am Samstag weder Lugano noch uns irgendetwas. Schliesslich habe ich in meiner Karriere am meisten Tore gegen Lugano gemacht. Was also jetzt?»

8 Tore in bislang 16 Duellen waren es. So viele wie gegen keinen anderen Gegner in seinen bisherigen 252 Super- und Challenge-League-Spielen. Total netzte Pascal Schürpf 61-mal ein.

«Wir brauchen mehr intelligente Spieler, um Lösungen zu finden für jede Situation.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Entscheidend für den Ausgang des ersten Auftritts der Luzerner in der Corona-Meisterschaft 2020/2021 wird das erste Tor der Partie sein. Das glaubt zumindest Fabio Celestini: «Wenn das den defensiv eingestellten Tessinern gelingt, wird es unsere Aufgabe um einiges schwieriger machen.»

Konstanz ist entscheidendes Stichwort

Aber der Trainer der Luzerner mag sich nicht mit negativen Szenarien befassen. Lieber streicht er heraus, dass «jetzt alle Spieler den Ball wollen, um etwas zu kreieren. In der Vorwärtsbewegung wurde der Kopf von Pascal Schürpf in Thun nur noch einmal mit einem weiten Abschlag gesucht.»

Das war das probate Mittel, als Thomas Häberli über weite Strecken des letzten Jahres noch Trainer der Luzerner war. Ein weiter Kick von FCL-Goalie Marius Müller auf Pascal Schürpf, der den Ball mit dem Kopf abzulenken versuchte – und dann half der liebe Gott. Oder auch nicht.

Zum Glück sind das tempi passati. Celestini, seit Anfang Jahr beim FCL in Lohn und Brot, freut es zu sehen, dass «sich nun einige Spiele bei Müller anbieten, um den Spielaufbau in die Wege zu leiten. Wir brauchen mehr intelligente Spieler, um Lösungen zu finden für jede Situation – egal, ob der Gegner nun Pressing betreibt oder sich in der Abwehr verschanzt.»

Letztlich werden aber nicht die Worte, sondern vor allem die Taten und Punkte Aufschluss darüber geben, wie weit sich der FCL sportlich entwickelt hat. Leistungskonstanz der Mannschaft wird ein zunehmend wichtigeres Stichwort in der Beurteilung von Celestinis Trainerarbeit sein.

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