Stadt Luzern hebt Sperrungen auf

Buvetten und Quai öffnen, Wochenmarkt findet statt – aber unter Beobachtung

Der Wochenmarkt darf wieder stattfinden. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Es ist die grosse Wiedereröffnung: Der Luzern Stadtrat hat beschlossen, den öffentlichen Raum wieder zugänglich zu machen. Sollten sich die Menschen nicht an die Distanzregeln halten, wird der Laden aber erneut dichtgemacht.

Am 11. Mai geht es wieder los. Der Bund hat das Datum bereits als Stichtag für die Lockerungsmassnahmen gegen das Coronavirus angekündigt. Die Stadt Luzern hat nun entschieden, nachzuziehen, wie sie am Dienstag in einer Mitteilung schrieb.

«Ausschlaggebend waren für uns die jüngsten Entscheidungen des Bundesrates, insbesondere zu den Lockerungen im Gastrobereich», sagt Stadtpräsident Beat Züsli auf Anfrage. «Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung bedeutet das für uns, dass es an der Zeit ist, den öffentlichen Raum wieder zugänglich zu machen.»

Das bedeutet: Am kommenden Montag werden mehrere Schritte auf dem Weg zurück zur Normalität vollzogen.

Flaniermeile wieder zugänglich, Buvetten machen auf

Die Sperrung des Quais in Richtung Lido wird aufgehoben. Gleiches gilt für den Europaplatz und das Inseli. Die Absperrgitter bleiben aber vorläufig vor Ort. «Um bei Bedarf rasch reagieren zu können», schreibt der Stadtrat hierzu. Auf den genannten Plätzen werde mit Plakaten auf die Verhaltensregeln hingewiesen, heisst es weiter.

Beat Züsli führt aus: «Die Beobachtungen der letzten Wochen haben auch gezeigt, dass es bei den Hotspots nicht zu Verlagerungen kommt. Viele haben sich anders arrangiert und halten sich derzeit stärker im eigenen Quartier oder im Wald auf.»

Derzeit ist der Quai wegen der Corona-Pandemie noch gesperrt. (Bild: jal)

Die Buvetten, die sich auf dem Europaplatz, dem Inseli und beim Nordpol befinden, dürfen ihre Tore öffnen. Analog zu den Gastronomiebetrieben müssen sie ein adäquates Schutzkonzept vorlegen können.

Der Wochenmarkt wird ganz anderes Erlebnis

Ab Dienstag, 12. Mai, findet auch der Wochenmarkt wieder statt. Er wird jedoch nur von 6 bis 12 Uhr statt wie üblich bis  13 Uhr offen sein. Damit soll eine Überlappung mit den Gastronomiebetrieben so weit wie möglich verhindert werden, schreibt der Stadtrat. Der Markt findet zweimal wöchentlich, dienstags und samstags, statt.

Um den Wochenmarkt zu ermöglichen, werden allerdings eine ganze Reihe flankierender Massnahmen zum Tragen kommen. Dazu gehören: 

  • Der Theaterplatz und die Bahnhofstrasse werden dienstags und samstags für den Durchgangsverkehr gesperrt.
  • Für die wartende Kundschaft werden direkt gegenüber den Ständen mit Bodenmarkierungen Wartezonen im Zweimeterabstand signalisiert.
  • Bei den wichtigsten Zugängen werden Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.
  • Entlang des linken Reussufers werden einige Stände auf Höhe Jesuitenkirche und Restaurant Opus vor das Luzerner Theater umplatziert.
  • Auf dem Helvetiaplatz wird ein Eingangsbereich markiert und es werden Absperrbänder um das Areal herum angebracht.

Gemäss dem Stadtrat werden Zivilschützer und die Polizei jeweils vor Ort sein, um «unerwünschte Menschenansammlungen zu vermeiden». Nach jedem Markttag werde Bilanz gezogen, um allenfalls notwendige Massnahmen ergreifen zu können, schreibt der Stadtrat weiter. «Es war uns wichtig, dass der Wochenmarkt möglichst an seinem traditionellen Standort stattfinden kann. Entsprechend sind aber auch die flankierenden Massnahmen notwendig», erklärt Beat Züsli.

Hallenbad teilweise offen, Freiluftbadis bleiben noch zu

Der Schwimmbetrieb im Hallenbad Allmend wird ab dem 11. Mai zumindest teilweise wieder eröffnet. Zutritt haben bis auf Weiteres nur die Besitzer von Jahresabos oder Schwimmsportler, die regelmässig trainieren. Es finden keine Kurse, kein Schulschwimmen und kein Freizeitbetrieb statt.

Das Lido Luzern, das Seebad und die Tribschenbadi bleiben bis auf Weiteres noch geschlossen. Die traditionelle Öffnung zum Muttertag am 10. Mai ist nicht möglich. Sie  müssen den nächsten Entscheid des Bundesrates abwarten.

Stadtrat appelliert an die Eigenverantwortung

Die Verantwortlichen der Stadt Luzern werden die Einhaltung der Verhaltensregeln im öffentlichen Raum beobachten. Sollte es vermehrt zu unerwünschten Situationen kommen, werde die Stadt einschränkende Massnahmen bis hin zu einer erneuten Sperrung einzelner Plätze oder Zonen prüfen müssen.

«Das Leben mit dem Virus ist möglich, es braucht aber das rücksichtsvolle und solidarische Verhalten aller», hält der Stadtrat in seiner Mitteilung fest. «Wir geben die Verantwortung nun zu einem wesentlichen Teil wieder an die Bürgerinnen und Bürger zurück», ergänzt Züsli. «Diese haben sich in den vergangenen Wochen mehrheitlich sehr gut an die Regeln gehalten. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass die Lockerungen klappen können.» 

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5 Kommentare
  • Profilfoto von René Baumann
    René Baumann, 05.05.2020, 17:45 Uhr

    Und was ist mit dem Schwimmbad Zimmeregg?

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  • Profilfoto von Helen Krummenacher
    Helen Krummenacher, 05.05.2020, 13:19 Uhr

    Wegen pauschaler Massnahmen gibt es viel Ungereimtes, Unlogisches und Irrationales.
    Manches erinnert mich an Kollektivstrafen; aber wir haben es mit einer ungewöhnlichen Situation zu tun. Mein Vorschlag zum Abstandhalten in Badis: wieder Frauentag und Männertag einführen (Ironie off).

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    Daniela Übersax, 05.05.2020, 11:46 Uhr

    Badis dürfen weiterhin nicht öffnen. So ein Witz, als ob man zwischen den Tüchern nicht etwas Platz halten könnte. So liegt man halt sonst wo an den See. Was macht den Unterschied?

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    Silvan Studer, 05.05.2020, 11:27 Uhr

    Ganz «lustig» finde ich ja die Regel von Gastrosuisse: «Wer ein Lokal besucht, muss Name, Vorname und Telefonnummer hinterlegen.»
    Bis das aufgehoben ist, sieht mich kein Gastronomiebetrieb. Nur so aus Prinzip.

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      René Baumann, 05.05.2020, 17:46 Uhr

      Was hat das mit lustig zu tun?

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