«Kick’n’Rush» beim Treibhaus

Brütende Hitze bringt Kulturkuchen zum Schmelzen

Wer gerade nicht zum Ball greift, greift zum Wasser. Die diesjährige Ausgabe des «Kick'n'Rush» findet bei sehr warmen Temperaturen statt. (Bild: cha)

Unter der knallenden Mittagssonne erfolgte der Anpfiff zum «Kick’n’Rush». Ganze 55 Teams kämpften um Ruhm, Ehre – und gegen den Hitzekollaps. Dabei hatten ein paar Profis ganz spezielle Tricks gegen die brütenden Temperaturen.

Der Schweiss tropft. Erschöpft und mit roten Gesichtern trotten Menschen in einheitlichen Shirts entgegen. Auf der Suche nach Schatten, einem eiskalten Getränk und stets in der Hoffnung auf eine kühlende Brise. Ja, die 17. Ausgabe des legendären Fussballturniers «Kick’n’Rush» hat es in sich und verlangt von den Teilnehmern alles ab.

Die Sonne heizt auf Hochtouren an diesem Samstagmittag, das Thermometer ist bereits eine Stunde nach Anpfiff auf über 30 Grad geklettert. Schattige Plätze sind heiss begehrt. Wer gerade nicht auf dem Platz steht und um den Sieg spielt, versucht zumindest, im Schatten der Hitze etwas zu entkommen.

Trinkt, ihr Rennenden!

«Wir haben bei uns Sonnencréme gegen Sonnenbrand. Denkt daran, stets genügend zu trinken und Flüssigkeit zu euch zu nehmen», dröhnt es immer wieder aus den Lautsprechern. Alle nehmen sich dies zu Herzen. Die meisten setzen auf Wasser, für einige ist ein kühles Bier die perfekte Abkühlung.

Jede Bewegung ist eine zu viel – jedes Kleidungsstück eines zu viel. Ausgefallene Outfits sind fehl am Platz. Die Ausrüstung wird möglichst minimalistisch gehalten. Die Mannschaften mit dunklen Tenues ärgern sich – wie beispielsweise das Team von «RonOrp» – und beneiden die Mitstreiter in Weiss, die den Temperaturen entsprechend geeignetere Kleidung gewählt haben.

Kick’n’Rush im Kühlraum

Trotzdem: Die gute Laune ist omnipräsent. Einige witzeln über ein «Kick’n’Rush»-Indoor in einem Kühlraum, andere diskutieren Taktiken und Spielzüge, um den nächsten Match auch endlich mal gewinnen zu können. Aus anderen Ecken werden Lobreden über das soeben absolvierte Spiel gehalten. «Super gemacht, Leute», klingt es von überall, auch wenn der Match nicht für sich entschieden werden konnte.

Kilian Bieri stand für die «tschuttiheftli»-Mannschaft bisher während fünf Spielen im Einsatz. Sein Rezept gegen die Hitze: «Viel trinken und hauptsächlich Wasser. Allerdings hole ich mir nachher gleich noch ein Bier.» Im Mass genossen, sei Bier ein guter Durstlöscher.

Fairplay und Spass vor sportlicher Leistung

«Klar gibt hier vermutlich jeder und jede auch etwas weniger Einsatz als dies bei besseren Bedingungen der Fall wäre», so Bieri. Verständlich, dass bei dieser Hitze der Einsatz in einem gesunden Mass bleibt. Auf dem Platz ist Fairness und Respekt das A und O. Kaum ein Foul muss gepfiffen werden – die Schiedsrichter sind eigentlich überflüssig. Der Sieg ist bei diesem «Grümpelturnier 2.0» wie jedes Jahr zweitrangig, Fairplay wird hier höher geschrieben.

Badewanne, Spritzpistole und Duschbrause

Viele wissen sich selber zu helfen. Eine Spritzpistole macht die Runde beim Gartenplatz des Treibhauses und deckt die überhitzten Köpfe mit kühlem Wasser ein. Gleich nebenan steht eine Badewanne mit Duschbrause, um sich zwischen den Spielen etwas abkühlen zu können.

(Bild: cha)

Wer eine Ganzkörperkühlung nötig hat, macht sich vor einer längeren Pause auf den Weg in Richtung «Ufschötti». Ein Sprung ins kühle Nass wirkt – zumindest für kurze Zeit – Wunder. So auch für Nicole Ebneter vom «Antiracup»-Team. «Ab und in den See springen», lautet ihre Devise. «Und natürlich viel Wasser trinken.» Ein Bier gönne sie sich nur ab und zu, so Ebneter. Dass das kühle Blond eher selten über den Bartresen in der Treibhausbar geht, ist auch der Mitorganisatorin des «Kick’n’Rush», Simone Keller, aufgefallen.

«Wegen der Hitze gab es bisher keine Probleme. Wir sind jedoch gewappnet.»

Sanitäterin am «Kick’n’Rush»

Kantonaler SP-Präsident kickt auch mit

Prominenz ist ebenfalls vor Ort. So lässt es sich der frischgebackene SP-Präsident des Kantons Luzern, David Roth, nicht nehmen, sich in die Hitze des Gefechts zu stürzen. Ob sein Gesichtsausdruck eher der Überhitzung oder einem hohen Mass an Konzentration zuzurechnen ist, ist schwer zu sagen.

(Bild: cha)

«Bisher verlief alles reibungslos», sagt eine Sanitäterin, die sich gerade bei einer Pause ein kühles Bier gönnt. Bisher hätten die beiden Hilfskräfte vor Ort lediglich ein paar Muskelkrämpfe und dergleichen behandeln müssen. «Wegen der Hitze gab es bisher keine Probleme. Wir sind jedoch gewappnet», so die Sanitäterin.

Wasserkübel soweit das Auge reicht

Das bestätigen auch die Organistoren des «Kick’n’Rush» und sprechen von einem bisher gelungenen Turnier. «Einzig zwei Teams haben kurzfristig abgesagt. Das ist jeweils etwas mühsam», so Simone Keller. Dies liegt unter anderem auch an der guten Vorbereitung. Zahlreiche Wasserkübel stehen für die sportlichen Kulturschaffenden zur Verfügung, um sich gegen Überhitzung zu schützen.

Das Kick’n’Rush-Wochenende startet jeweils mit einer Aufwärmparty am Freitag. Samstags und Sonntags spielen dann jeweils Kulturschaffende in über 50 Teams – dieses Jahr sind es 55 – um den Sieg in drei Kategorien (Kick’n’Rush-Liga, Herrenliga und Frauenalternativliga). Im Dezember 2014 fand ausserdem bereits die dritte Ausgabe des Kick’n’Rush-Indoor statt. Zwar in keinem Kühlraum, aber dafür in der Schüür.

zentral+ wird Sie über die Resultate des 17. «Kick’n’Rush» informieren.

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