Unterstützung auch aus bürgerlichen Kreisen

Breit abgestütztes Luzerner Komitee für die «Zersiedelungs-Initiative»

Die Vertreter der verschiedenen Organisationen bei der Gründungsveranstaltung des Komitees.

(Bild: zvg)

Am 10. Februar wird in der Schweiz über die so genannte «Zersiedelungs-Initiative» der jungen Grünen abgestimmt. Nun hat sich im Kanton Luzern ein breit abgestützes Ja-Komitee formiert. Denn insbesondere in Luzern soll Handlungsbedarf bestehen.

Das neu gegründete kantonale Komitee «Ja zur Zersiedelungsinitiative» fürchtet sich vor einer stetigen Zubetonierung der Landschaft. Seit 2009 seien im Kanton Luzern Grünflächen in der Grösse des Hallwilersees überbaut, heisst es in einer Mitteilung vom Samstag.

Deshalb will das Komitee, bestehend aus 11 Organisationen und Parteien, der nationalen Volksinitiative zum Durchbruch verhelfen, über die am 10. Februar abgestimmt wird. Lanciert wurde sie von den Jungen Grünen.

Ist die Artenvielfalt bedroht?

«Durch die Zersiedelung verlieren Tiere und Pflanzen täglich an Lebensraum. Schon heute gelten viele Arten im Kanton Luzern als bedroht», gibt Andrea Wyss, Präsidentin von Pro Natura Luzern zu bedenken. Jeden Tag wird in der Schweiz eine Fläche von 8 Fussballfeldern überbaut. Seit 1982 stieg die gesamte Wohnfläche im Kanton Luzern um 54 Prozent.

Korintha Bärtsch, Umweltwissenschaftlerin und Regierungsratskandidatin der Grünen Kanton Luzern, sieht die Initiative als Chance für Luzern: «Die Zersiedelungsinitiative schützt unsere schöne Landschaft und sorgt für eine kluge Raumplanung mit nachhaltige Siedlungen. Das ist auch für Luzern richtig und wichtig.»

Aktuelles Gesetz soll in Luzern die Zersiedelung fördern

Das Komitee sieht insbesondere im Kanton Luzern Handlungsbedarf. «In Folge der 2013 vom Volk beschlossenen Revision des Raumplanungsgesetzes verabschiedete der Kanton Luzern 2015 seinen neuen Richtplan. Aufgrund mangelnder Massnahmen zum Schutz des Kulturlandes hagelte es Kritik bis in bürgerliche Kreise», so das Komitee in einer Mitteilung.

«Der neue Richtplan lässt Bauzonenwachstum weiterhin zu und fördert damit die Zersiedelung im Kanton Luzern», bemängelt Marcel Sonderegger, Initiant der Luzerner Kulturlandinitiativen und alt-Kantonsrat (CVP).

Bis 2035 können im Kanton Luzern 7 Millionen Quadratmeter Grünfläche – die Grösse der Stadt Sursee – neu eingezont werden. «Für einen effektiven Schutz der Luzerner Landschaft braucht es darum die Zersiedelungsinitiative», so Sonderegger.

11 Organisationen sind dabei

«Die Zersiedelungsinitiative ist im Kanton Luzern breit abgestützt. Das beweist die Dringlichkeit unseres Anliegens», so Samuel Zbinden, Co-Präsident des Luzerner Komitees. «Die Zersiedelungsinitiative ist eine echte Chance, unsere Grünflächen endlich zu schützen.»

Die Initiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung» fordert, dass die Fläche der Bauzonen in der Schweiz gleich gross bleiben soll. Im Kanton Luzern wird sie von einem Bündnis aus elf Organisationen getragen.

Neben Jungen Grünen, Grünen, SP und Juso stehen auch die Luzerner Sektionen von Pro Natura, des VCS und Pro Velo, sowie der Hausverein Zentralschweiz hinter der Initiative. Ebenfalls im Komitee vertreten sind die lokalen Organisationen Naturraum oberer Sempachersee, Pro Halbinsel Horw und Pro Sempachersee.

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