Töchter schlagen Erbschaft aus

«Blueme-Bürgi» hatte Steuerschulden

Das Stadtoriginal «Blueme-Bürgi» (Ruedi Bürgi) im Jahr 2004. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Ein Blumenladen, ein Sitz im Grossen Stadtrat Luzern und ein Titel als Stadtoriginal: Rudolf Bürgi hatte zu Lebzeiten vieles. Auch Schulden. Seine beiden Töchter haben daher die Erbschaft ausgeschlagen.

Beinahe ein Jahr ist es her, seit das Luzerner Stadtoriginal Ruedi Bürgi, besser bekannt als «Blueme-Bürgi», gestorben ist. Der Blumenhändler an der Zürichstrasse war jedoch für mehr als seine Kenntnisse über Pflanzen und Heinrich Heine bekannt. Er mischte unter anderem auch gehörig die Luzerner Politlandschaft auf.

Doch auch in seinem Leben war das Gras nicht immer nur grün. Das allseits beliebte – ausser vielleicht bei der CVP (siehe unten) – Stadtoriginal, hatte auch Schulden. Dies ist dem aktuellen Kantonsblatt zu entnehmen, wo Rudolf Bürgi als Schuldner aufgeführt ist. Die einzigen Erben sind seine beiden Töchter Beatrice und Karin Bürgi.

«Es handelt sich um kleine Beträge»

Auf Anfrage erklärt Beatrice Bürgi: «Wir haben die Erbschaft ausgeschlagen. Der Grund sind Schulden, die unser Vater hat.» Um welche Summe es sich konkret handelt, möchte Bürgi nicht sagen. Sie verrät jedoch soviel: «Es handelt sich um kleine Steuerschulden, also um geringfügige Beträge.» Die Schwestern seien beraten worden, weshalb sie sich zu diesem – nicht aussergewöhnlichen – Schritt entschlossen hätten.

Das Ärgernis der CVP

Mit seiner eigensinnigen Art brachte Bürgi die CVP, die für die Wahlen 1975 den beliebten «Blueme-Bürgi» umgarnte, auf die Palme. Bürgi wurde gewählt, immer wieder – und zwar nicht nur als Listenfüller, sondern mit Bestresultaten. Mittlerweile zum Ärgernis der CVP, weil der «Blueme-Bürgi» gerne mal neben der Parteischiene fuhr.

Obhut fand er nach der dritten und letzten Amtszeit bei den Christlichsozialen (CSP). Für diese sass er für einige Jahre im Stadt- und Kantonsparlament. Schliesslich wurde Bürgi am 17. Oktober 2002 im Grossen Stadtrat verabschiedet. Sein letztes öffentliches Amt besetzte er als «Gnagivater», Obmann der Gnagi-Zunft.

Ihre Meinung interessiert uns! Als Community-Mitglied können Sie diese mit der Kommentar-Funktion mitteilen.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon