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Sechs richtige und falsche Behauptungen

Mythen rund um das Thema Wein im Faktencheck

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Beim gemeinsamen Weingenuss kommt man oft auch auf diverse Weinmythen zu sprechen. (Bild: Mövenpick Wein)

Wein geniessen kann man auch, ohne dass man viel darüber weiss. Doch über Wein reden kann auch viel Spass machen. Vor allem, wenn man weiss, welche Geschichten und Weisheiten stimmen und bei welchen es sich um verhängnisvolle Trugschlüsse handelt.

Rund um Wein gibt es zahlreiche Mythen. So meinen manche, Roséwein sei eine Mischung aus Rot- und Weisswein und dass man Weisswein nur aus weissen Trauben produziere. Doch entsprechen diese Behauptungen der Wahrheit oder sind die Annahmen falsch? Wir haben einige Weinmythen einem Faktencheck unterzogen und erklären, welche davon stimmen und welche nicht.

Rotwein trinkt man bei Zimmertemperatur

Eigentlich richtig, aber diese Regel stammt noch aus Zeiten, als man sein Wohnzimmer noch nicht auf angenehme 23 °C heizen konnte. Deshalb wird Rotwein oft zu warm serviert. Die Trinktemperatur ist massgeblich für den Genusswert verantwortlich. In zu warmem Wein riecht man nur Alkohol – denn Alkohol verfliegt mit steigender Temperatur. Die Frucht wird in diesem Fall nicht mehr wahrgenommen. Für Rotweine gelten deshalb in etwa 16 °C bis 18 °C als Idealtemperatur.

Weisswein hingegen wird gerne zu kühl getrunken. Die ausdrucksvolle Frucht und Frische von Weissweinen kommen zwischen 8 °C und 10 °C am besten zum Ausdruck. Die Faustregel lautet: Je leichter der Wein ist, desto kühler kann er getrunken werden. Aber Vorsicht – wenn das Glas beschlägt, ist der Wein sicherlich zu kalt. Denn dann kann der Alkohol, der Aromen und Geschmack transportiert, nicht entweichen und der Wein gibt seine zarten Aromen nicht frei. Ein vollmundiger Weisswein, zum Beispiel Chardonnay aus der Barrique, schmeckt am besten bei 12 °C.

Nur alter Wein soll dekantiert werden

Früher diente das Dekantieren in erster Linie dazu, reife Rotweine vom Depot, das sich im Laufe der Zeit gebildet hat, zu befreien. Durch das Dekantieren kommt der Wein aber auch mit mehr Sauerstoff in Berührung als beim direkten Einschenken von der Flasche ins Glas. Deshalb füllt man heute auch jungen Wein vor dem Einschenken um – nennt den Vorgang aber karaffieren statt dekantieren.

Von diesem «frischen Atem» können junge, tanninreiche Rotweine profitieren. Unangenehme Nebengerüche verschwinden und die noch sperrigen Tannine werden weicher, so kann der Wein als harmonischer wahrgenommen werden. Wichtiger Unterschied: Alte Weine dekantiert man vorsichtig, damit sie keinen Sauerstoffschock erleiden und das Depot in der Flasche zurückbleibt, junge Weine karaffiert man schwungvoll, um möglichst viel Luft zuzufügen.

Geeignete Dekanter und Karaffen findest du im Onlineshop von Mövenpick Wein.

Alten Wein dekantiert man – jungen Wein wird karaffiert.
Alten Wein dekantiert man – junger Wein wird karaffiert. (Bild: Mövenpick Wein)

Roséwein ist ein Mix aus Rot- und Weisswein

Dass Rosé, wie oft vermutet, eine Mischung aus Rot- und Weisswein ist, ist grundsätzlich eine falsche Annahme, denn je nach Weinregion ist dies gar nicht erlaubt. Er wird tatsächlich fast ausschliesslich aus roten Trauben hergestellt. Der Most wird bei der Roséwein-Herstellung nur wenige Stunden – nicht mehrere Tage, wie bei der Rotwein-Herstellung – auf der Maische (das Gemisch aus Fruchtfleisch, Saft, Schalen und Kernen der Traube) stehen gelassen. In dieser Zeit färbt sich der Most hellrot. Danach werden die farbabgebenden Schalen abgezogen und der Most gärt ohne Schalen weiter, wie bei der Weissweinbereitung.

Dies ist die häufigste Herstellungsmethode. Zur Herstellung der Roséweine gibt es in einem älteren Blogpost noch mehr zu erfahren.

Roséwein ist nicht, wie viele meinen, eine Mischung aus Rot- und Weisswein.
Roséwein ist nicht, wie viele meinen, eine Mischung aus Rot- und Weisswein. (Bild: Mövenpick Wein)

Aus grossen Flaschen schmeckt der Wein besser

Wenn du an der nächsten Party die Magnumflasche oder gar die Drei-Liter-Flasche entkorkst, schindest du garantiert Eindruck und der Wein schmeckt allen nur schon deshalb ein bisschen besser. Doch die Grösse hat tatsächlich einen Einfluss auf die Qualität. Denn je grösser die Flasche, desto weniger Sauerstoff kommt verhältnismässig mit dem Wein in Kontakt. Der Reifeprozess wird stabiler und der Wein reift weniger schnell.

Der Wein schmeckt aus grossen Flaschen tatsächlich besser.
Der Wein schmeckt aus grossen Flaschen tatsächlich besser. (Bild: Mövenpick Wein)

Wein sollte liegend gelagert werden

Trifft teilweise zu: Flaschen mit Korken sollten liegend gelagert werden. Der Korken ist stets mit dem Wein in Kontakt, bleibt feucht und schrumpft somit nicht. Dies verhindert, dass die Weinflasche zu lecken beginnt. Denn mit jedem Tröpfchen, das verdunstet, nimmt das Oxidationsrisiko zu. Dies kann zu einem schalen und alten Geschmack führen. Flaschen mit Drehverschluss bleiben in jeder Lage dicht, sind von diesem Problem also nicht betroffen und können auch stehend gelagert werden. Alles rund um die richtige Lagerung und den idealen Trinkzeitpunkt kannst du im ersten Post des Weinblogs nachlesen.

Weisswein kann man nur aus weissen Trauben produzieren

Das ist falsch. Weissweine können weisse und blaue Traubensorten enthalten. Die Farbstoffe sitzen ausschliesslich in den Traubenschalen, der Saft hingegen ist bei allen Sorten gelb. Da man zur Weissweinherstellung die Trauben presst und nur den Saft ohne Schalen vergärt, hat die Schale keine Möglichkeit den Wein einzufärben. Um Rotwein zu bekommen, muss man hingegen die Schalen zusammen mit dem Saft vergären.

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