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Old Town Record Store in der Altstadt

Mehr als ein Geheimtipp

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Adi Seeberger, Besitzer des Old Town Record Store. (Bild: als)

Die Corona-Zeit kennt auch Gewinner. So den Old Town Record Store am Falkenplatz oberhalb des Cafés Heini. Denn wer im Homeoffice arbeitet, hat mehr Zeit, Musik zu hören – und davon profitiert ein Plattenladen.

Ein Geheimtipp sei es, sagen die einen. Eine Trouvaille die andern. Tatsache ist: Der Old Town Record Store von Adi Seeberger ist das älteste Plattengeschäft der Stadt. 1976 eröffnete Erich Rothacher den Laden und führte ihn bis zum Jahr 2015. Auf Social Media kündigte er damals seine Pensionierung an und suchte gleichzeitig einen Nachfolger.

Auf den Zielgeraden

Adi Seeberger stach die Ankündigung in die Nase. Er, der 26 Jahre als Informatiker bei der Steuerverwaltung von Zug gearbeitet hatte, wollte «in den Zielgeraden seiner beruflichen Tätigkeit noch etwas anderes unternehmen». Musik hatte ihn schon immer interessiert. Seit rund fünf Jahren bietet er nun über 10'000 Artikel an – CDs, Vinyl-Schallplatten, Luzerner Biere und Kleider für die junge Rocker-Generation.

Sponsor: Luzerner Kantonalbank. (Bild: zvg)

Kunden hat er aus allen Schichten und jedes Alters. Auch Leute, die sonst auf den Digitalkanal Spotify setzen, kommen zu ihm, sie lieben es, etwas in die Hand zu nehmen, die Schallplatte oder die CD manuell auszusuchen. Knapp 50 Prozent des Erlöses bleiben beim Plattengeschäft, der Rest bei den Plattenfirmen. Eine CD kostet durchschnittlich 25 Franken, eine Schallplatte 40 Franken. «Wenn ich einen Jahresumsatz von 200'000 Franken erziele, kann ich davon leben», erklärt Adi Seeberger.

Zwischen 500 und 1000 Artikel schaut Adi Seeberger regelmässig durch. (Bild: als)

Sogar Volksmusik

Und das kann er – selbst im Corona-Jahr. «Die Leute bleiben mehr zu Hause und finden damit die Musse, wieder mal eine CD abzuspielen.» Wenn das Weihnachtsgeschäft gut verläuft, so erreicht er sein Umsatzziel, obwohl er sein Geschäft während des Lockdowns für zwei Monate schliessen musste.

Kein Wunder, denn bei ihm finden die Kunden Musik jedweder Richtung – vom Pop-Rock bis zum Hip-Hop. Sogar Schlager, Klassik und Volksmusik sind mit einem kleinen Angebot vorhanden, seit Mitbewerber verschwunden sind. Zwischen 500 und 1000 Artikel geht der Ladeninhaber regelmässig durch, um die richtigen Titel zu finden.

Adi Seeberger hat Stammgäste, die einmal pro Woche vorbeikommen. Aber es gibt auch Gelegenheitskäufer wie das ältere Ehepaar, das erst nach vielen Jahren das Plattengeschäft entdeckte. Einsam fühlt sich der Ladeninhaber ohne Angestellte nicht, denn «es kommen praktisch immer Leute». Samstags am meisten, unter der Woche je nach Wetter und anderen Ereignissen mehr oder weniger. Wer will, kann die Musik auch via Kopfhörer im Geschäft hören.

Sponsor: Verkehrsbetriebe Luzern. (Bild: zvg)

Bancomat für Kryptowährung

Noch heute erinnert sich der Plattenverkäufer an den amerikanischen Musiker Whitfield, der beim Bluesfestival auftrat. Er trampte zufälligerweise in den Laden und entdeckte in den Regalen seine CDs. «This is my music», rief er begeistert. Von diesem Besuch spricht ein Plakat mit Unterschrift, natürlich signiert, das im Laden hängt. Und auch sonst gibt es bei einem Rundgang viel zu entdecken. So ein Bancomat für Kryptowährung. Zwischen 50 und 2000 Franken können in Bitcoins verwandelt werden.

Die Frage, ob es in 20 Jahren auch noch Plattengeschäfte gibt, darf nicht ausbleiben. Die Antwort von Adi Seeberger kommt wie aus einem Rohr geschossen: «Aber sicher! Denn die Grundbedürfnisse der Leute bleiben auch im Internetzeitalter.»

Das signierte Plakat zeugt vom überraschenden Besuch vom amerikanischen Musiker Whitfield. (Bild: als)

Robert Zupan lässt sich von der Corona-Krise nicht unterkriegen. Er lanciert im Lido ein Winterdorf. Warum es sich lohnt, dort einen Abend zu verbringen – morgen hier zu lesen.

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