Was gibt's wo?
Blog

Drei Tipps fürs Online-Weihnachtsshopping

Beim Weihnachtsshopping im Internet ist es definitiv weniger kalt.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit: Immer mehr Personen kaufen Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde im Internet. Doch was muss man dazu wissen?

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit: Immer mehr Personen kaufen Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde im Internet. Doch was muss man dazu wissen? Schliesslich hört man immer wieder, wie man im Internet manipuliert und beeinflusst wird. Und tatsächlich gibt es einige Dinge, die man beachten muss. Der Online Marketing Blog Online Mediaplanung stellt 3 Punkte für sichereres Weihnachtsshopping vor.

1. Ist etwas gratis, sind Sie das Produkt.

Das Internet stellt uns extrem tolle Möglichkeiten kostenlos zur Verfügung. Über Facebook oder Whatsapp kommunizieren wir gratis mit unserem Umfeld. Wir erhalten Rabatte unserer Lieblingsunternehmen über Newsletter oder finden das perfekte Weihnachtsgeschenk bei Google. Über Reviews erfahren wir sehr viel über Produkte und Dienstleistungen, ohne diese vorher gesehen zu haben. Wir vergleichen Preise und Produktmerkmale und kommen so zu besseren Entscheidungen. Und wir informieren uns so schnell und umfassend wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte über alle möglichen Dinge.

Das ist toll, und diese Möglichkeiten sollen auch genutzt werden. Jedoch muss uns auch bewusst sein, dass wir für diese Gratis-Leistungen doch mit etwas bezahlen: unseren Daten. Plattformen wie Google, Facebook, Apple, Microsoft, E-Mail-Anbieter oder Newssites verkaufen unsere Daten weiter als Produkte. Unsere Absichten, Interessen und Vorlieben sind natürlich interessant für Unternehmen, die Werbung schalten – und diese zielgenau auf die richtigen Personen ausrichten möchten. Ein bewusster Umgang mit diesen Gratis-Plattformen ist deshalb wichtig, denn sie nutzen unsere Daten als Produkte.

2. Der Konsument hat die Macht!

Durch das Internet erhalten wir als Konsumenten viel mehr Macht gegenüber den Unternehmen – und diese sollten wir nutzen.

Ein Beispiel dafür ist die Reise-App TripAdvisor, die ganz einfach funktioniert: Rund um die Welt werden durch Nutzer Restaurants, Hotels und Sehenswürdigkeiten bewertet. Diese Reviews dienen vielen Reisenden als entscheidende Tipps für den eigenen Urlaub.

Auch viele Gastro-Unternehmen sind sich mittlerweile bewusst, wie wichtig diese Reviews bei der Gewinnung neuer Gäste sind. Für sie gilt inzwischen oft: Der beste Weg zum erfolgreichen Geschäft ist also eine hohe Qualität, welche für positive Reviews sorgt. Dies ist eine durchaus wünschenswerte Entwicklung, die sich in immer mehr Branchen durchzusetzen beginnt.

3. Digitale Personen werden zu Profilen.

In unserer digitalen Gesellschaft hinterlässt so gut wie jede Person Datenspuren, die eine digitale Person (oder: ein digitales Ich) formen. Doch wie werden diese Daten von Unternehmen genutzt?

Bisher wurde v.a. das Verhalten unserer Browser ausgewertet – also der Internetverlauf des Computers. Damit konnten Nutzerbewegungen im Internet ziemlich gut nachverfolgt werden – anonymisiert über die IP-Adressen der Computer.

Inzwischen sind diese Daten aber deutlich ungenauer geworden. Dies weil wir mit mehr Browsern, mehr Geräten (Stichwort Mobile-Nutzung) und mit etwas mehr Vorsicht in Bezug auf unsere Daten unterwegs sind (z.B. durch regelmässige Cookie-Löschung oder anonyme Browser). Dies lässt digitale Daten ungenau und Werbung weniger effizient werden.

Die Antwort der Internet-Konzerne auf diese Entwicklung ist das sogenannte Profiling: Das bedeutet, dass künftig auch kontobasierte Daten gesammelt werden. Bewegungen im Netz werden von Unternehmen, die Logins für Ihre Dienste sammeln, zusammengebracht und ein Interessen-Profil erstellt, das auf Nutzer und nicht auf Geräte ausgerichtet ist. Zwar beteuern die meisten Unternehmen diese Profile anonym zu erstellen und nur per automatischen Algorithmus zu bespielen, doch hier liegt grosses Missbrauchspotenzial. Mit Profiling können Unternehmen:

•    Ein langfristiges Interessen-Profil eines Nutzers erstellen (aufgrund seines Logins oder der E-Mail-Adresse)
•    Dieses Profil auch über mehrere Geräte zusammenbringen (insofern wir uns über mehrere Geräte bei den Diensten einloggen)
•    Bei Klarnamenzwang diese Profile den real existierenden Personen zuordnen

Durch das Profiling verstärkt sich die Bindung zwischen Online- und Privat-Person. Wir müssen deshalb noch vorsichtiger sein mit unseren Datennutzung und den Zugriffsmöglichkeiten auf diese.  

Fazit

Folgende drei Tipps sollte man als Online Shopper während der Weihnachtszeit, und auch sonst, berücksichtigen:

1. Nutzen Sie die Möglichkeiten des Internets im Bewusstsein, dass die Nutzung von Gratis-Diensten mit Datenspuren bezahlt wird.

2. Nutzen Sie Ihre Macht für hohe Ansprüche an die Online-Dienstleistungen. Kommunizieren Sie es, wenn ein Unternehmen tolle Services bietet und beschweren Sie sich über schlechten Service und Produkte.

3. Gehen Sie verantwortungsvoll mit Log in-Diensten um. Seien Sie sich bewusst, dass diese Plattformen (mehr oder weniger) anonymisierte Profile erstellen.

Dies ist ein Gastbeitrag von Linus Oertli, Inhaber der Online Marketing-Agentur Klickwerkstatt GmbH.

Themen
Was gibt's wo?
Blog
Wir schauen über den «Tellerrand» und berichten von lokalen Spezialitäten, regionalen Besonderheiten, angesagten Veranstaltungen, neuen Geschäften oder raren Produkten: Wir befassen uns mit Sehens- und Entdeckenswertem aus der Region.
Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon