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Wanderung mit toller Aussicht an der Kantonsgrenze

Entlang der Schrattenflue – vom Emmental ins Entlebuch

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • 600 m
  • 700 m
  • 13 km
  • Dauer●●●●●●
  • Technik●●●●●●
Die abbruchgefährdete Stelle nach Schibenhüttli ist gut passierbar. (Bild: est)

Die abwechslungsreiche Wanderung an der Schrattenflue gefällt mit interessanten Ausblicken und kleinen Überraschungen. Obwohl die Wanderung an einem Wochenende stattfand, konnte die Ruhe fernab des Trubels ausgiebig genossen werden.

Am frühen Morgen steige ich aus dem Postauto im Kemmeriboden. Ganz ungewohnt ist die Ruhe rund um das sonst so viel frequentierte Hotel. Der Landgasthof Kemmeriboden-Bad wird erst ab dem 8. Mai 2020 wieder öffnen, vorerst nur für seine Hotelgäste. Damit gibt es vorläufig noch keine der bekannten Merängge auf der einladenden Gartenterrasse.

Stattdessen nehme ich die Wanderung in Angriff. Erst geht es etwa eine halbe Stunde lang steil bergauf Richtung Imbrig. Das sich eröffnende Panorama auf Hohgant und Brienzer Rothorn ist beeindruckend, die Berge wirken zum Greifen nah. Wenn der Blick nach Westen schweift, werden die rollenden Hügel des Emmentals sichtbar.

Licht und Schatten an der Schrattenfluh

Ab dem Schibenhüttli wird der Weg etwas flacher. Da überschreitet man auch schon die Grenze vom Emmental ins Entlebuch. Kurze Zeit später passiert man eine erdrutschgefährdete Stelle, die in der Regel aber keine Probleme bereiten sollte. Nun verläuft der Wanderweg entlang der Schrattenfluh in einem steten Auf und Ab. Ich komme an einer hübsch gelegenen Feuerstelle vorbei. Aufgrund der herrschenden Waldbrandgefahr gibt es an diesem Tag aber auch keine grillierte Wurst.

Nach ungefähr 1¾ Stunden gelangt man nach Imbrig. Von hier könnte man direkt auf die Marbacheregg wandern oder nach Marbach absteigen (beide Varianten ab Kemmeribodenbad dauern zirka drei Stunden). Das bisherige Wegstück ist auch ein Teil des Grenzpfades Napfbergland (Nr. 65; www.grenzpfad.ch). Ich will allerdings weiter entlang der Schrattenfluh Richtung Steinwang und Hürnli wandern, um die verschiedenen Perspektiven auf das Massiv auf mich wirken zu lassen. Da das Wetter ständig zwischen Sonnenschein und schweren Regenwolken wechselt, ändern sich auch das Licht und das Farbenspiel ständig.

Hinweg über Bäume

Zwischen Steinwang und Hürnli bei der Alp Stei führt der Wanderweg weg von der Mountainbike-Route in den Wald hinein. Leider sind die gefallenen Bäume noch nicht weggeräumt worden. Nach der dritten Kletterei über eine gefallene Tanne steige ich ein paar Meter hinauf und gelange wieder auf den Bike-Trail. Auch wenn dieser Weg durchaus attraktiv ist, gehe ich doch davon aus, dass der Wanderweg durch den Wald noch um einiges idyllischer wäre.

Da, wo die Mountainbike-Route wieder auf den Wanderweg trifft, liegt der höchste Punkt der Wanderung. Bisher sind mir nur drei Biker entgegengekommen, Wanderer habe ich gar keine getroffen. Jetzt geht es leicht bergab zur Hürnli-Hütte und ich schaue noch einmal zurück auf die imposante Schrattenflue.

Auf der Asphaltstrasse nach Marbach

Bei der Hürnli-Hütte, die man beim Skiclub Marbach auch mieten kann, biegt man vom Schottersträsschen links ab und wandert weiter über offene Weiden bergab. Teilweise wird es jetzt steil und der Wiesenpfad ist von den Kühen ausgetreten. Nach gut einer halben Stunde trifft man oberhalb vom Nesselboden auf eine Asphaltstrasse. Die letzten ungefähr drei Kilometer wandert man auf dieser Asphaltstrasse bis nach Marbach.

Erst als die Kirche von Marbach sichtbar wird, führt der Wanderweg von der Strasse weg auf einen Wurzelpfad durch den Wald. Wenn man von diesem letzten Stück auf der Asphaltstrasse absieht, kann man die Wanderung wärmstens empfehlen.

Turn- oder Wanderschuhe

Die Wanderung verläuft mehrheitlich über gute Strässchen und Schotterwege, kurze Strecken auch über offene Weiden und Waldwege. Deshalb sind Wanderschuhe geeigneter. Aber wenn man trittsicher ist, kann man die Strecke bei trockenem Boden auch problemlos mit Turnschuhen bewältigen. Die Wanderung ist gesamthaft eher mit T2 zu bewerten, da gewisse Abschnitte steil sind und der Weg teilweise uneben.

Wegpunkte: Kemmeribodenbad (976 m. ü. M.) - Imbrig (1460 m. ü. M.) – Steinwang (1494 m. ü. M.) - Hürnli (1497 m. ü. M.) – Marbach (871 m. ü. M.)
Tiefster Punkt: Marbach (871 m. ü. M.)
Höchster Punkt: zwischen Hürnliegg und Hürnli (1530 m. ü. M.)
Höhenmeter: Aufstieg zirka 600 m, Abstieg zirka 700 m (inkl. Gegenanstiege)
Länge: 13 km
Zeitbedarf: 4 3/4 Stunden
Ausgangspunkt: Kemmeribodenbad (mit dem Postauto ab Escholzmatt)
Endpunkt: Marbach (mit Postauto nach Escholzmatt)

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Wo lässt es sich in der Zentralschweiz am schönsten wandern? Was gibt es auf welchen Wanderwege und Wanderrouten zu sehen? Wo lässt sich unterwegs gut Rast machen? Von längeren Spaziergängen, Wanderungen bis hin zu schwierigen Bergtouren – für Anfänger bis Wander-Experten – im Wander-Blog berichten natur- und wanderfreudige Blogger aus der...
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