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Sonnige Gratwanderung über der Nebelsuppe

Von der Lütholdsmatt über die Stäfeliflue am Pilatus

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • 1047 m
  • 1047 m
  • 14.8 km
  • Dauer●●●●●●
  • Technik●●●●●●
Diesen namenlosen, aber hübschen Buckel umgeht man in der Südflanke. (Bild: Fabian Duss)

Die Sonnenseite des Pilatus bietet unzählige Wandermöglichkeiten, die insbesondere im Herbst attraktiv sind – eine Runde über die Stäfeliflue ob Alpnach zum Beispiel.

Der Stäfeliflue haben offensichtlich die Luzerner und nicht die Obwaldner den Namen verliehen. Sie thront nämlich hoch über den Alpen Unter-, Ober- und Ennetstäfeli auf dem Gemeindegebiet von Schwarzenberg. Von dort ist die Stäfeliflue zwar am schnellsten zu erreichen, doch im Spätherbst liegt der Aufstieg grösstenteils im Schatten.

Es bietet sich daher ein Ausgangspunkt auf der Südseite an, der aus Alpnach zu erreichen ist: die Lütholdsmatt. Einige Hundert Meter hinter der Alpbeiz, unmittelbar beim Fahrverbot, ist ein kleiner Parkplatz. Dort werden die Schuhe geschnürt.

Auf historischem Pfad

Zunächst läuft man sich, gemütlich und stetig ansteigend auf dem Alpsträsschen zur Alp Wängen, warm. Dort beginnt ein sogenannter Polenweg, der von polnischen Internierten während des Zweiten Weltkriegs gebaut wurde. Der Weg ist auffallend sorgfältig angelegt, gepflästert und führt unter anderem über eine Steinbogenbrücke. Er ist Teil des Bundesinventars der historischen Verkehrswege der Schweiz. Dort ist übrigens zu lesen, die aufwendige Bauweise stehe in keinem vernünftigen Verhältnis zum Zweck, den der Weg zu erfüllen habe. Sie zeige, dass der Weg im Rahmen eines Beschäftigungsprogramms entstanden sei.

Wo Obwaldner auf Entlebucher treffen

Man folgt dem Weg ins Gebiet Rickmettlen und weiter westwärts, bis er sich im wunderschönen, waldigen Hochmoor verliert respektive in einen gewöhnlichen Wanderweg übergeht. Nun muss man etwas absteigen, um zum Aufstiegsweg zum Blaue Tosse zu gelangen. Eine Abkürzung durch den Wald empfiehlt sich nicht.

Auf rund 1500 m ü. M. verzweigt sich schliesslich der Wanderweg. Hier stossen nun die Entlebucher hinzu, die von Gfellen (bei Finsterwald) her aufsteigen – der einzige Ausgangspunkt übrigens, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Rund 300 Höhenmeter später erreicht man den Blaue Tosse, eine moorige, von Legföhren bewachsene Hochebene, die jäh nach Norden abbricht.

Zwischen Stäfeliflue und Tripolihütte wird's stotzig

Über den Kamm wandert man weiter in die Höhe. Was zunächst wie die Stäfeliflue ausschaut, ist jedoch erst der Vorgipfel. Dennoch: Weit ist es nicht mehr bis zum grossen Gipfelsteinmann der Stäfeliflue – und schwierig ist es schon gar nicht. Erst danach warten die abschüssigsten Passagen des Tages.

Auf dem Grat und in der Südflanke geht es nun gegen die Tripolihütte zu. Einige Passagen sind mit Eisenbügeln und Haltemöglichkeiten gesichert. Bei der bis Ende Oktober jeweils am Wochenende von Pro Pilatus bewarteten Tripolihütte verlässt man den Kamm und steigt zur Alp Wängen ab, wo sich der Kreis schliesst. Nach drei Kilometern auf dem Alpsträsschen erreicht man im Gebiet Blätz den Ausgangspunkt.

Infos

Für den Aufstieg zur Stäfeliflue vom Parkplatz beim Blätz aus sind rund zweieinhalb bis drei Stunden zu veranschlagen. Für den Abstieg via Tripolihütte benötigt man deutlich weniger lange, so dass ein Zwischenhalt auf der aussichtsreichen Terrasse allemal drin liegt. Die Wanderung bewegt sich zwischen den Schwierigkeitsgraden T3 und T4 auf der Skala des SAC (http://www.sac-cas.ch/unterwegs/schwierigkeits-skalen.html).

Kartenmaterial: Landeskarten 1169 Schüpfheim und 1170 Alpnach.

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Wo lässt es sich in der Zentralschweiz am schönsten wandern? Was gibt es auf welchen Wanderwege und Wanderrouten zu sehen? Wo lässt sich unterwegs gut Rast machen? Von längeren Spaziergängen, Wanderungen bis hin zu schwierigen Bergtouren – für Anfänger bis Wander-Experten – im Wander-Blog berichten natur- und wanderfreudige Blogger aus der...
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Joseph de Mol
    Joseph de Mol, 30.10.2019, 12:30 Uhr

    Es heisst Blau Tosse, nicht Blaute Tosse, liebe Redaktion.

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