Scheisse, der FCL ist erfolgreich
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Der FCL ist erfolgreich in die Saison gestartet und die ganze Innerschweiz freut sich. Die Ganze?
Es dürften gemischte Gefühle sein, welche der geglückte Saisonstart des FC Luzern bei den Investoren der Löwen Sport und Event AG auslöst. Zum Einen – so hoffen wir zumindest – freuen sich die Herren Geldgeber über jeden Punkt und die zunehmende Euphorie rund um den Innerschweizer Traditionsclub, nicht zuletzt weil sich der sportliche Erfolg meist auch in der Buchhaltung bemerkbar macht. Auf der anderen Seite werden die gegenwärtigen Erfolge unmittelbar mit der neuen sportlichen Leitung um Sportchef Alex Frei und Trainer Carlos Bernegger in Verbindung gebracht und so indirekt auch mit Präsident Mike Hauser, welcher den neuen Sportchef – teils entgegen dem Willen der Investoren – in die Leuchtenstadt geholt hat. Just dieser Präsident soll aber am Ende dieser Saison ersetzt werden, so haben es die Machthaber entschieden. Der gelungene Saisonstart und die Zufriedenheit der Fans mit der neuen sportlichen Führung sorgen allerdings dafür, dass die beschlossene Personalmutation von immer mehr Anhängern hinterfragt wird: Weshalb etwas ändern, was funktioniert – insbesondere wenn alles so gut läuft wie seit Jahren nicht mehr?
Die Investoren entgegnen dieser Kritik, dass ihre Planung langfristig ausgelegt und der FCL nur mit einer Umstrukturierung für die Zukunft gewappnet sei. Worte, die aufgrund der sonst stark verbreiteten Kurzlebigkeit im Fussball-Business vernünftig klingen. Jedoch beschliessen die Investoren im gefühlten Halbjahresrhythmus Strukturanpassungen, welche mit sich verändernden Rahmenbedingungen begründet werden – zuletzt bei der Freistellung von Heinz Hermann. Die Investoren verkennen jedoch, dass sie selbst das grösste Problem im Organigramm des FC Luzern sind. Die Schaffung der neuen Struktur mit Tochter- und Schwesterfirmen hat dazu geführt, dass Verantwortlichkeiten nicht mehr klar geregelt sind. Lag die Verantwortung für die langfristige Ausrichtung früher noch in den Händen des Präsidenten, scheint Walter Stierli diese nach seinem Rücktritt nicht an Nachfolger Hauser übergeben, sondern mit in die Löwen Sport und Event AG genommen zu haben. Mike Hausers definiertes Ziel, Verantwortung auf verschiedene Schultern zu legen, konnte so nie richtig umgesetzt werden.
Durch den bevorstehenden Abgang des verdienten CEO Thomas Schönberger ergibt sich nun die Chance, die geplante Struktur und das Anforderungsprofil neu zu überdenken. Naheliegend wäre die Neueinstellung eines vollamtlichen CEO, welcher dem Gusto der Investoren entspricht und für die operative Leitung des Fussballbereichs zuständig wäre. Die strategische Führung würde vollständig an die Löwen Sport und Event AG delegiert, also dorthin, wo sie de facto jetzt schon liegt. Diese Anpassung bedürfte jedoch auch personelle Veränderungen in der Löwen Sport und Event AG . Sie müsste neu durch eine Person geführt und repräsentiert werden, welche das Fussball-Business seit Jahren kennt, in der Region verankert ist und den FCL glaubhaft vertreten kann. Ein Glück, dass dieser Mann in der Person von Mike Hauser bereits zur Verfügung steht.
Mika Buka