Offener Brief an Marco Sieber
:focal(50x50:51x51)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2013/06/imagescms-image-000144306.jpg)
Tschutti Heftli schreibt dem neuen Präsidenten der Löwen Sport und Event AG
Vor rund anderthalb Jahren wurden Sie als neuer Mitinvestor der Löwen Sport und Event AG vorgestellt. Es hat mich gefreut, dass sich ein weiterer Innerschweizer für ein Engagement beim FC Luzern begeistern konnte. Das Beispiel von Bulat Tschagajew hat gezeigt, was mit einem Verein passieren kann, wenn ein Investor die Herkunft und Tradition eines Vereins nicht respektiert und die eigenen Interessen über diejenigen des Vereins stellt. Umso mehr war ich davon überzeugt, dass sich eine Persönlichkeit aus dem Luzerner Hinterland der Bedeutung und der Tradition des grössten Innerschweizer Sportvereins bewusst ist und seine Entscheide entsprechend mit der nötigen Sorgfalt und dem angebrachten Respekt fällt.
Mittlerweile sind einige Monate vergangen und Sie sind vom Minderheitsaktionär zum Präsidenten der Löwen Sport und Event AG aufgestiegen. War die Rolle dieser Holding bei der Lancierung für viele noch unklar, haben die letzten Monate gezeigt, dass die Fäden des FC Luzern und der Swissporarena dort zusammenlaufen und die Löwen Sport und Event AG das wahre Machtzentrum des Innerschweizer Profi-Fussballs ist. Als Verwaltungsratspräsident dieser Holding sind Sie faktisch zum mächtigsten Mann im Umfeld des FC Luzern geworden. Herzlichen Glückwunsch zu diesem rasanten Aufstieg!
Als erfolgreicher Unternehmer sind Sie es sich gewohnt, Entscheidungen zu treffen und bestehende Strukturen und Prozesse zu optimieren. So überrascht es nicht, dass Sie gleich zu Ihrem Amtsantritt eine Duftmarke setzen wollen und einen Führungswechsel in der FC Luzern Innerschweiz AG angekündigt haben. Der aktuelle Präsident Mike Hauser, welcher sein Amt ehrenamtlich ausübt, soll durch einen festangestellten Präsidenten ersetzt werden. Diesen Entscheid begründen Sie mit der Tatsache, dass der FC Luzern mittlerweile zu einem Unternehmen mit über einhundert Angestellten und einem Umsatz im zweistelligen Millionenbereich angewachsen ist.
Ihren Entscheid, sich beim FC Luzern zu engagieren, haben Sie ursprünglich mit der Leidenschaft für den Verein begründet. Mittlerweile klingen Ihre Worte wie die eines Investors, welcher auf einen möglichst hohen Finanzertrag aus ist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die Leidenschaft für unseren Club bald wiederentdecken und realisieren, dass die wahre Rendite bei einem Fussballclub nicht in Form von Dividenden, sondern durch sportlichen Erfolg, Gemeinschaftsgefühl und unvergessliche Momente ausbezahlt wird.
Freundlichst
Mika Buka