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Tom Tabulos
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Passen Fantasie und Realität zusammen?

So klappt es mit dem Dreier – eine Wegleitung

Nein, eine solche Szene spielt sich bei einem Dreier in der Realität eher nicht ab. (Bild: Adobe Stock/zentralplus)

Ein Dreier ist wohl eine der häufigsten Fantasien von Mann und Frau. Doch die Realität sieht wie so oft etwas anders aus, wie Tom aus eigener Erfahrung weiss.

Ich möchte heute mit euch über ein allseits beliebtes Thema reden, nämlich den Dreier. Das Thema beginnt schon in frühester Jugend interessant zu werden, obwohl in diesem Alter wohl eher von Männern denn Frauen darüber diskutiert wird. Doch später ist das weibliche Geschlecht nicht weniger abgeneigt.

Fakt ist aber: Für viele bleibt das Thema so sehr ein Traum, als wäre es nur ein Mythos. Denn nur weil es viele möchten, wird es nicht automatisch einfacher, so etwas zu organisieren. Ich möchte daher zu dieser Thematik etwas aus dem Nähkästchen plaudern.

Mein erster Dreier kam früh

Wer könnte dann Kandidat sein für eine Mé­nage-à-trois? Ist es eher der Single, oder gelingt der Plan in einer Beziehung besser? Ich denke, beides ist möglich. In einer Beziehung braucht es zwar nur eine weitere Person für einen Dreier, dafür aber zwei, die das auch wollen.

Persönlich hatte ich diese Fantasie schon sehr früh. Als junger Mann ist es nahezu ein Traum, eine sexuelle Erfahrung mit zwei Frauen gleichzeitig zu erleben. Wie erwähnt, ist das bei den meisten Jungs wohl schon sehr früh in den Köpfen. Warum dies so ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht durch Filme, Medien oder auch einfach das Bluffen beim Quatschen mit anderen Jungs.

Mein erster Dreier kam sehr unerwartet. Ich hatte damals eine Affäre mit einer Arbeitskollegin. An einem Samstagabend war ich mit den Jungs im Nachtleben von Luzern unterwegs, als ich plötzlich von der besagten Affäre eine SMS erhielt. Ja, richtig, eine SMS. Ich war damals Anfang zwanzig, es ist also schon rund zwei Jahrzehnte her.

Jedenfalls fragte sie in der Nachricht, ob ich zu Hause sei, sie würde gerne mit ihrer Kollegin vorbeikommen. Ich war mir nicht ganz sicher, was sie genau meinte, und wollte auch nicht eine falsche Annahme treffen, also fragte ich nach. Sie meinte nur: «Du weisst schon wie.» Könnt ihr euch vorstellen, wie schnell ich zu Hause war?

Wie Hemmschwelle überwinden

Ich war damals logischerweise noch nicht so erfahren und deshalb auch sehr nervös. Lange lagen wir einfach zu dritt auf dem Bett und redeten. Aber die Neugierde und die Spannung waren derart präsent, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis etwas passiert.

Doch wie beginnt man so etwas? Wer macht den ersten Schritt? Meine Kollegin war damals sehr mutig und entspannte die Situation dann irgendwann, indem sie einfach fragte: «Wollen wir jetzt nicht einfach zusammen rummachen?» Also küssten wir uns. Ihre Freundin war nicht verlegen und mischte direkt mit.

Es folgten zwei unvergessliche Stunden. Natürlich war alles noch etwas verkrampft, doch die Nervosität wich dann schnell mal der Lust, und wir folgten dem Flow, ohne Drehbuch und ohne Regeln. Ich wusste schnell: Das darf auf keinen Fall das letzte Mal gewesen sein.

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Die Angst der Männer vor anderen Männern

Als Single erachte ich es als eher schwierig, zwei Personen für ein Abenteuer zu finden. Jedenfalls für den Mann. Als Frau ist es möglich. Auf der Swinger-Plattform, auf der ich mich bewege, lese ich des Öfteren mal eine Anzeige, bei der eine Frau zwei Männer für ein MMF-Date sucht. Und ich bin mir sicher, dass sich diese Jungs auch finden lassen. MMF ist übrigens die Abkürzung für Mann-Mann-Frau. Somit ist FFM die Kurzform von Frau-Frau-Mann.

Aber hier braucht es schon eine grosse Portion Mut, wenn man als Frau zwei fremde Männer trifft. Und ehrlich gesagt würde ich davon auch eher abraten. Als Single-Mann ist es wohl unmöglich. Schon eine Frau für ein belangloses Abenteuer zu erobern, gestaltet sich oft schwierig, geschweige denn zwei.

In einer Beziehung ist es einfacher. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Leider sind wir Männer da sehr egoistisch unterwegs. Ich hatte dies beim Blogbeitrag über die Fantasie bereits erwähnt. Natürlich möchten wir eine zweite Frau dazunehmen. Doch die eigene Partnerin mit einem anderen Mann teilen? Niemals! Wir haben Angst, dass der Gast besser ist: besser aussieht – und wenn es ganz schlimm kommt, noch besser ausgestattet ist. Wir haben Angst, dass unsere Partnerin nachher lieber ihn haben möchte. Also wollen wir das Risiko erst gar nicht eingehen.

Frauen haben weniger Konkurrenzdenken

Frauen können das hier viel besser differenzieren. Sie konkurrieren kaum mit einer zweiten Frau. Sie haben andere Sorgen, zum Beispiel, welche Rolle wer einnimmt. Oder ob der weibliche Gast auch «sauber» und gepflegt ist. Aber aus vielen Gesprächen mit Paaren weiss ich: Angst, den Partner an die Frau zu verlieren, ist quasi nicht existent.

Trotzdem gibt es verschiedene Aspekte, die man in einer Partnerschaft besprechen muss, dass ein Gast eingeladen werden kann. Doch wenn die Basis in einer Beziehung stimmt, das Vertrauen da ist und die jeweiligen Sorgen ausgeräumt werden können, ist es durchaus möglich. Mehr noch, man sollte es wagen. Noch ein kleiner Tipp an die Männer: Nein, es muss sicher nicht zu Berührungen zwischen den Männern kommen. Es geht um die Frau, also vergesst euren heterosexuellen Stolz und die Phobie von männlichem Körperkontakt. Er findet nicht statt, wenn man dies nicht will.

Was ein Dreier auch auslösen kann

Wieso man es wagen sollte? Nun, in der Einleitung habe ich vom Traum, von der ewigen Fantasie gesprochen. Und die Realität ist besser als jede mögliche Fantasie. Ich durfte beide Konstellationen schon ein paar Mal geniessen, und beide Seiten haben ihren Reiz. Und an dieser Stelle möchte ich die Männer etwas ermutigen. Zu beobachten, wie ein fremder Mann die eigene Partnerin begehrt, kann enorm sexy sein.

Die Meisten kennen die Thematik, dass man den eigenen Partner nach einigen Jahren Beziehung als selbstverständlich ansieht. Die erotischen Seiten, in die wir uns mal verliebt haben, sind verstaubt, man wird blind diesbezüglich. Und das Begehren eines anderen Mannes an der eigenen Partnerin öffnet einem wieder die Augen. Nach dem Abenteuer sieht man die Partnerin wieder mit anderen Augen. Eine Bereicherung für jede Beziehung.

Für die Frauen ist es wie schon erwähnt etwas einfacher. Sie haben weniger Angst vor der Konkurrenz. Für sie ist oftmals wirklich nur der Gedanke wichtig, dem Partner etwas Gutes zu tun. Was man nicht vergessen darf: Viele Damen sind dem gleichen Geschlecht nicht abgeneigt. Sie mögen das gegenseitige Liebkosen, das Küssen und die sinnlichen Berührungen. Kurzum, sie profitieren bei einer Dreierkonstellation auch vom Gast. Und selbst wenn sie gar nicht bisexuell sind, sind sie nicht so berührungsempfindlich wie die Herren der Schöpfung.

Was viele bei einem Dreier nicht bedenken

Nun noch was zur Praxis. Ich empfinde es als wichtig, dass man sich selber etwas zurücknehmen kann. Bei einem Dreier sollte niemand zu kurz kommen. Damit dies gelingt, muss man vielleicht ab und an die eigenen Interessen etwas zurückstellen. Es sollte vorher klar besprochen werden, wie verhütet wird. Das klingt ulkig, doch es ist ein zentraler Punkt, der dann nicht während der Action zum Thema werden sollte.

Die zwei wichtigsten Punkte betreffen aber die Männer: Zwei Frauen abzukriegen, ist zwar mega, aber es kann auch stressig sein. Denn die zwei Ladys möchten auf ihre Kosten kommen. In der Nervosität kann es dann schon auch mal zu Problemen mit dem Stehvermögen kommen. Vor allem dann, wenn man sich plötzlich wieder mit einem Kondom beschäftigen muss.

Nehmt euch die Zeit dafür, lasst euch nicht stressen. Die Frauen sind sich dessen bewusst und können liebevoll unterstützen. Und zu guter Letzt: Die weiblichen Geschlechtsteile sind sehr empfindlich und haben ihr Eigenleben. Es gibt eine klare Regel: Jede Hand gehört einer Frau. Wenn ihr also mit den Fingern agiert, dann bitte nie kreuzen. Die Bakterien dürfen nicht vermischt werden, die Damen werden es euch danken.

Noch ein letzter, wichtiger Tipp

Dann noch etwas zum Thema Drehbuch und Regeln. Mein erster Dreier in den frühen Zwanzigern war unbefangen, da meine Kollegin nur eine Affäre war und nicht meine Partnerin. In einer Beziehung sollten aber unbedingt Abmachungen getroffen werden. Es sollten Dos and Don’ts besprochen werden. Vielleicht gibt es Dinge, die der Partner oder die Partnerin nicht möchte, darauf sollte man Rücksicht nehmen. Und je mehr diese Dinge vorher besprochen werden, desto mehr ist man gefeit vor negativen Überraschungen.

Dazu mache ich gerne ein Beispiel in eigener Sache: Ich hatte eine längere Beziehung, die wir offen gestalteten und bei der wir sowohl Frauen wie Männer für ein Abenteuer trafen. Dabei hatte sie mir auferlegt, dass ich die Frau bitte nicht oral befriedigen möchte, dies fände sie nicht appetitlich. Wiederum störte es mich, wenn sie den Mann zu lange und zu innig küsste. Vielleicht klingt das für euch logisch oder auch unverständlich. Am Ende waren diese Dinge aber für uns wichtig, und es hat funktioniert. Es mögen kleine Abmachungen sein, doch diese können den Unterschied zwischen einem Abend in Eifersucht oder eben in purer Lust ausmachen.

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Tom Tabulos
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Über Sex sollte viel offener gesprochen werden. Das findet auch Tom Tabulos und so ist der Name bei ihm Programm: Er berichtet offen, aber immer mit Niveau über seine sexuellen Erfahrungen. Und solche hat er in den letzten zehn Jahren einige gesammelt.
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