Sport
Blog
Luzerner Spitzensportlerin in der RS

Warum ich mich doch noch für die Sportler-RS entschieden habe

Im Oktober beginnt für Selina Witschonke die Spitzensportler-Rekrutenschule. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Im Oktober 2020 startet für Selina Witschonke ein neuer Lebensabschnitt; zusammen mit ihren beiden Teamkolleginnen wird die Luzerer Curlerin die Spitzensportler-Rekrutenschule absolvieren. Wie es dazu kam und wie der Weg dorthin für die Curlerin war, schreibt sie in ihrem Blogpost.

Früh aufstehen, rasch anziehen und innerhalb kurzer Zeit das Morgenessen verschlingen. Zu Beginn eine Grundausbildung mit Zugschule und Märschen, nach ein paar Wochen trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Ja, ich werde bald die Spitzensportler-Rekrutenschule absolvieren dürfen. Neugierig, etwas nervös und mit voller Vorfreude blicke ich nach vorne auf den Oktober 2020.

Der Entscheid

An einem Kaderevent vor circa vier Jahren wurde uns die Spitzensportler-RS vorgestellt. Ich muss zugeben, dass ich die Idee der Spitzensportler-RS zwar interessant fand, jedoch für mich als nicht geeignet hielt. Zu diesem Zeitpunkt spielte ich zwar bereits viel Curling, doch war es nicht in meinem Sinn, mein Hobby zum Leistungssport weiterzuentwickeln.

Als jedoch jedes Jahr neue Erfolge dazu kamen und ich immer mehr Zeit dem Sport widmen wollte, wurde mir immer bewusster, dass ich den Weg zur Spitzensportlerin anstreben möchte. Dazu gehört auch der Entscheid, doch noch die Spitzensportler-RS zu absolvieren.

Das Selektionsverfahren

Es hatten sich mehrere Curling-Teams für die Spitzensportler-RS im Herbst 2020 beworben. Damit der SwissCurling-Verband eine erste Selektion durchführen konnte, mussten alle Athleten eine Karriereplanung, welche über zehn Jahre dauert, abgeben. Dazu wurden die bisherigen Erfolge bewertet und in einem Motivationsschreiben musste ich mich gut verkaufen.

Einige Wochen nach der Abgabe der verschiedenen Dokumente kam der erste Entscheid. Ich und meine beiden Teamkolleginnen hatten die erste Runde überstanden. Das bedeutete, dass wir von SwissCurling dem Militär vorgeschlagen wurden.

Erste Curlerinnen in der RS

Auchf das Militär fand meine Unterlagen interessant und sie luden mich zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch ein. Sehr nervös ging ich nach Magglingen, wo das Selektionsgespräch stattfand. Fragen zu meiner Persönlichkeit wurden gestellt, und meine Ziele und mein Weg zum Erfolg thematisiert.

Nach wochenlangem Warten kam endlich der erlösende Entscheid. Meine beiden Teamkolleginnen und ich wurden für die Spitzensportler-Rekrutenschule selektioniert! Es macht mich stolz, zum ersten Frauenteam im Curling zu gehören, welches die Spitzensportler-RS machen darf.

Die erste militärische Erfahrung

Vor kurzer Zeit hatte ich die Rekrutierung in Sumiswald. Nach der Anreise mit dem Zug und einem kurzen Fussmarsch kam ich im Rekrutierungszentrum an. Nachdem ich den Ausweis und das Dienstbüchlein gezeigt hatte, bekam ich den Zimmerschlüssel und ich konnte mein Gepäck abladen.

Danach mussten wir uns in einem grossen Saal versammeln, wo wir begrüsst wurden und erste Informationen erhielten. Die erste Nervosität war mittlerweile weg. Mit der Einteilung der Gruppen fing das richtige Programm an. Ein Intelligenztest und psychologische Fragen am Computer machten den Anfang.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es weitere Tests am Computer, und ausserdem viele Informationen zum Militär- und Zivildienst, und nach einem medizinischen Test war der Tag schon beinahe vorbei. Zufrieden mit den medizinischen Ergebnissen, konnte ich beruhigt und müde von den vielen Ereignissen, tief und fest schlafen.

Ziel Sportabzeichen

Früh am nächsten Morgen mussten wir aufstehen, und trafen uns anschliessend zum Frühstück. Danach war der Sporttest an der Reihe. Obwohl ich keine Minimalpunktzahl erreichen musste, um definitiv aufgenommen zu werden, wollte ich das Sportabzeichen holen. Nach allen Tests wurden die Punkte zusammengerechnet und ich war sehr glücklich, dass ich das Sportabzeichen erreicht hatte.

Zum Schluss gab es noch den Fahrertest und dann konnte ich mich wieder auf den Weg nach Hause machen. Zufrieden mit den beiden Tagen und etwas müde, kam ich Zuhause an, wo ich meinen Eltern von den beiden Rekrutierungstagen erzählte.

Gespannt auf das Einrücken im Oktober

Mit grosser Vorfreude schaue ich auf den Oktober und ich bin sehr gespannt, was mich dort alles erwarten wird. Es wird bestimmt eine anstrengende, jedoch sehr interessante Zeit, mit wertvollen Erfahrungen auf dem Weg zur Spitzensportlerin. Jetzt wo ich die ersten Ausrüstungsgegenstände, wie zum Beispiel die Namensschilder, erhalten habe, wird mir bewusst, wie nahe der Beginn dieses Erlebnisses eigentlich ist.

Themen
Sport
Blog
Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


Apple Store IconGoogle Play Store Icon