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Dario Burch über die Bedeutung des Snowboardens im Alltag

Snowboarden: Sieben Lektionen fürs Leben

Die Natur und ihre Schönheiten und Wunder schätzen: Das lernt man beim Snowboarden.

(Bild: Ludovic Péron)

Dario Burch ist Profisportler. Im Blog erklärt er, weshalb es nicht nur sportliche Herausforderungen sind, von denen man etwas fürs Leben lernen kann.

Das Snowboarden selbst ist eigentlich eine simple Aktivität. Alles, was man dabei macht, ist, seine Füsse an ein Holzbrett zu schnallen, um dann einen Berg herunterzufahren. Für mich und viele andere Snowboarder ist es jedoch viel mehr als das: Man lernt dabei auch einige Sachen, die nicht nur in der Snowboardwelt wichtig sind, sondern auch im alltäglichen Leben immer wieder vorkommen. Sieben Beispiele solcher Situationen habe ich herausgepickt.

Mit Freunden macht alles viel mehr Spass

Dies ist für die meisten Leute wahrscheinlich nichts Neues und ist beim Snowboarden nicht anders als bei anderen Tätigkeiten. Erstens ist die Stimmung einfach besser, wenn man mit Freunden auf den Berg geht. Und zweitens pusht man sich gegenseitig, Die sind dann die Tage, an denen man besser wird. Ich kann zweifellos sagen, dass ich nie an dem Punkt angekommen wäre, an dem ich heute stehe, wäre ich nicht von Freunden begleitet worden.

Man lernt mit Risiko umzugehen

Das Risiko ist ein stetiger Wegbegleiter eines Snowboarders. Mit der Zeit und je nach Niveau, das man erreicht, verändert sich auch das Risikoempfinden. Trotzdem ist es immer vorhanden. Wer kein Risiko auf sich nimmt, kommt nicht weiter. Beim Snowboarden muss man immer wieder aus seiner Komfortzone ausbrechen, um Fortschritte zu erzielen. Einer der wichtigsten Punkte dabei ist, das Risiko abzuwägen und sich gleichzeitig an seine Grenzen zu bringen. Oftmals zahlt sich das Risiko aus, manchmal aber auch nicht. Dies ist im Leben auch so, nur dass die Konsequenzen ein bisschen anders sind.

Es klappt nicht alles beim ersten Mal

Im Leben kann nicht immer alles rundlaufen. Es gibt Enttäuschungen, Rückschläge oder einfach schlechte Tage. Genau so ist das auch beim Snowboarden. Stürze gehören dazu, ebenso die Tage, an denen einfach nichts gelingen will. Dies kommt immer wieder vor. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nicht immer alles beim ersten Mal klappt. Ohne mal etwas zu probieren und dabei Fehler zu machen, kann man kaum Fortschritte erzielen. Das Wichtigste ist aber, aus den Fehlern, die man macht, etwas zu lernen.

Es gibt nicht nur einen Blickwinkel auf die Welt

Als Snowboarder erlangt man schnell einen neuen Blickwinkel. Sei es irgendwo auf einem Berg oder in einer schneelosen Grossstadt. Ich schaue mir alles mit dem Hintergedanken ans Snowboarden (Hindernisse) an. Aus dieser Sicht kann ein an sich unspektakuläres Treppengeländer für einen Snowboarder ein sehr interessantes Hindernis sein.

Die Natur ist bezaubernd

Ohne die Berge und den Schnee könnte ich meine Leidenschaft nicht ausüben. So lernt man diese Naturwunder mit der Zeit immer mehr schätzen. Jedes Mal, wenn Schnee fällt, kommen Glücksgefühle hoch. In den Bergen geniesst man wunderschöne Aussichten, Sonnenaufgänge und -untergänge wie auch die beruhigende Stille der Natur.

Kreativität

Das Snowboarden ist einer der grössten Outlets für meine Kreativität, da man ständig über Tricks und neue Möglichkeiten nachdenkt. Die endlosen Möglichkeiten im Snowboardsport fordern einen stets, Sachen in einem neuen Licht zu betrachten. Sei es, wenn man über neue Tricks sinniert oder über neue Hindernisse. Beim Erstellen von Videos wird ebenfalls Kreativität benötigt, um sich von der Masse an Videos, die es heute im Netz gibt, abheben zu können.

Leidenschaft

Noch nie zuvor empfand ich eine Leidenschaft für etwas, wie ich sie beim Snowboarden empfinde. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wo und was ich ohne das Snowboarden wäre und was ich machen würde. Auf jeden Fall lernte ich viel fürs Leben, während ich meiner Passion nachgehen konnte. Auch wenn es nicht der gewöhnliche Weg ist, bin ich davon überzeugt, dass es mit Leidenschaft einfacher ist, etwas zu schaffen, als wenn man etwas macht, das einen nicht begeistert. Schlussendlich gilt es auch nicht nur, das Ziel zu erreichen. Der Weg dahin soll einem ja auch eine gewisse Freude bereiten.

Einige dieser Lektionen sind nicht ausschliesslich auf das Snowboarden bezogen und man kann sie auch über andere Wege erfahren. Aber dies sind Erfahrungen, die ich gemacht habe, und Lektionen, die mir das Snowboarden beigebracht und/oder verdeutlicht haben. Wie schon gesagt: Ohne diese Passion zu verfolgen, wüsste ich gar nicht, was ich jetzt machen würde. Auch wenn ich schlussendlich wohl nicht alle meine Ziele erreiche, habe ich auf dem Weg dazu trotzdem einige Sachen lernen können.

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Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
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