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Karate – Die Kunst der «unbewaffneten» Hand

Karate hält fit und anfagen kann man damit jederzeit. (Bild: zvg)

Was wir heute unter Karate verstehen, basiert auf einer jahrhundertealten Tradition, die in Japan entstanden ist. Dabei sind die Stilelemente des Kampfes relativ jung und wurzeln in den sogenannten Katas. Wie Tradition und Moderne in einer der beliebtesten Kampfsportarten zusammenhängen, weiss die Luzerner Karateka Fabienne Kaufmann.

Gemäss unserem Verband Swiss Karate Federation ist Karate wie folgt zu definieren: Japanisch: die Kunst des Fechtens mit der leeren «unbewaffneten» Hand

Kara = leer, nackt, unbewaffnet

te = Hand

do = Weg, Grundsatz, Pfad, Lehre, Methode, philosophisches Prinzip.

Wie schon in den Filmen von Karate Kid mit Sensei Miyagi zu sehen ist, wird im Karate ausschliesslich für die Verteidigung ohne Waffen trainiert. Dafür wird im Dojo, wie bereits in den Anfangsjahren des Karate, jahrelang die Basis trainiert.

Obschon die heutigen Trainings längst nicht mehr mit jenen von Sensei Miyagi zu vergleichen sind. Die Trainings zeichnen sich aus durch einen Mix aus Tradition, Disziplin, Kameradschaft und Spass. Dank diesen vier Komponenten können wir das Handwerk der unbewaffneten Hand lernen und an die nächsten Generationen weitergeben.

Die Kata als Geheimcode

Der Geschichte nach durften die alten Meister in Okinawa während der chinesischen Besatzungszeit keine Kämpfe durchführen. Wer diese Regel nicht befolgte, wurde mit dem Tode bestraft. Um die gelernte Kunst dennoch an die nächste Generation übergeben zu können, wurden die sogenannten Katas entwickelt.

Katas beinhalten eine Abfolge von Bewegungen, in welchen sich Elemente aus der Kampfkunst in Kombination mit den bestehenden Kampf- und Atemtechniken vermischen. Während dieser Abfolge wird gegen einen imaginären Gegner gekämpft. Durch diesen Geheimcode konnte die grosse Kunst des Karate weitergegeben werden, ohne dass sich jemand der Todesstrafe aussetzen musste.

Diese Form von Abfolgen wird auch heute noch im Training und an den Turnieren praktiziert und hat einen hohen Stellenwert.

Das Kumite als Türöffner

Im traditionellen Karate wurde den Schülern lediglich Kata unterrichtet. Erst Grossmeister Funakoshi stellte im 20. Jahrhundert das Kumite zusammen. Diese Form des Kampfes mit einem Partner lehnte sich stark an den Box- und Judobereich an.

Während die Katas nach wie vor in ihrer ursprünglichen Form praktiziert werden, hat das Kumite bis heute immer wieder Veränderungen durchlebt. So wird es durch neue Techniken und Regeln stetig präzisiert.

Keine Altersgrenze im Karate

Ein weiterer positiver Aspekt für Karate ist, dass es keine Altersgrenze gibt. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Denn in jedem Lebensalter profitiert man von einem starken Selbstvertrauen und einer guter Gesundheit wie auch von Beweglichkeit und Stabilität der Gelenke. Denn Gesundheit ist zeitlos.

Die Traditionen des Karate können so auch in den nächsten Jahren weitergelebt und weitergegeben werden.

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Spitzensportler schreiben über ihr Leben. Mario Gyr (Rudern), Petra Lustenberger (Schiesssport), der Ringer Samuel Scherrer, Snowboarder Dario Burch, Ueli Schnider (Langlauf) und andere erzählen aus ihrem Alltag an Wettkämpfen und was der Sport für sie persönlich bedeutet.
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