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Dialog soll Umfahrungsstrasse zum Durchbruch verhelfen

Wie sich der Widerstand zur Spange Nord abbauen liesse

Der Seetalplatz von oben. Einer der grossen Verkehrsknotenpunkte um Luzern.

(Bild: AURA/Emanuel Ammon)

Lucas Zurkirchen, der Präsident der Jungfreisinnigen Stadt Luzern (JFSLU), über die Prioriäten von Doris Leuthard im Strassenbau und was es von der Luzerner Stadtregierung braucht, um einen Konsens zu finden.

Vor einer Woche hat der Bund mitgeteilt, in welche Strassenprojekte er in nächster Zukunft investieren will. Sehr erfreulich dabei ist, welche hohe Priorität Bundesrätin Doris Leuthard den Projekten im Raum Luzern zuweist. Der seit vielen Jahren angestrebte Bau der Umfahrungsstrasse der Stadt Luzern (Projekt Bypass) und der neue Zubringer, Anschluss Lochhof, für die Umfahrungsstrasse (Projekt Spange Nord) sollen schon bald Wirklichkeit werden.

Vor- und Nachteile des Projekts

Ein Projekt mit vielen Vorteilen, doch gibt es auch Gegenstimmen. Diese kommen auf der einen Seite von Kriens und auf der anderen Seite von Anwohnern rund um die Zufahrt der Spange Nord. In Kriens wird eine längere Überdachung gewünscht, um den Lärm vermindern zu können. Verständlich ist es auch, wenn Anwohner durch die Spange Nord keinen Mehrverkehr auf der Friedentalstrasse haben wollen.

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Es gilt jedoch, für die ganze Stadt Luzern eine Lösung für die stetige Zunahme des Verkehrs zu finden. Da die heutigen Strassen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, ist eine Umfahrungsstrasse für das Stadtzentrum ausserordentlich wichtig. Und damit das Zentrum auch wirklich umfahren werden kann, braucht es zwingend die erwähnte Zufahrtsstrasse der Spange Nord. Ansonsten wird die Umfahrungsstrasse durch ihre schlechte Anbindung weniger benutzt und wiederum mehr Verkehr rollt direkt durch das Stadtzentrum.

Das wohl beste Beispiel für eine erfolgreiche Umfahrungsstrasse ist Zürich. Ohne den Westring würde Zürich (noch mehr) in einem Verkehrschaos versinken. Um auch Luzern vom aktuellen Verkehrsaufkommen zu entlasten und für die zukünftigen Entwicklungen bereitzumachen, benötigen wir auf alle Fälle den Bypass zusammen mit der Spange Nord.

Auch der öffentliche Verkehr profitiert vom Ausbau des nationalen Strassennetzes rund um Luzern. Denn durch den neuen Zubringer auf die Umfahrungsstrasse wird eine Stadtdurchfahrt für Autofahrer weniger interessant und somit wird mehr Kapazität auf den Strassen für die Busse frei. Eine durchgehende Busspur vom Bahnhof Luzern bis nach Kriens führt somit auch zu kürzeren Reisezeiten innerhalb der Stadt.

Dialog mit der Bevölkerung

Der erwähnte Widerstand kann durch die schweizerische Art des Dialogs und der Konsensfindung abgebaut werden. Dazu benötigt es eine Debatte und Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten. Der Kanton ist bei den bisherigen Gesprächen bereits auf einige Forderungen eingegangen und hoffentlich lassen sich bei vertieften Gesprächen weitere Differenzen bereinigen. Wichtig ist aber auch, dass gerade die Stadt Luzern zur Konsensfindung ihren Beitrag leistet und gewillt ist, die Spange Nord und den Bypass mitzutragen.

Da der Baustart vom Bund erfreulicherweise bereits auf das Jahr 2025 gesetzt ist, muss auch vermehrt der Dialog mit der Bevölkerung gesucht werden. Für die langfristige positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in unserer Region sind der Bypass und die Spange Nord eminent wichtig. Nicht nur, um die Stauzeiten durch die grössere Kapazität verringern zu können, sondern auch, um die Wege von Luzern Nord nach Luzern Süd zu verkürzen. 

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Dieser Blog soll den Politikerinnen und Politikern aus den Kantonen Zug und Luzern Gelegenheit geben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Es wird wöchentlich Bezug genommen zur aktuellen politischen Landschaft Zentralschweiz. Die Meinung von Bloggern und Gastautoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Lucas Zurkirchen
    Lucas Zurkirchen, 25.01.2018, 17:28 Uhr

    Geschätzter Jules Gut:
    Der Westring in Zürich ist eine Autobahn, genau so wie es der Bypass ist. Die Spange Nord ist KEINE Autobahn, sondern entlasstet die Stadt vom Verkehr, in dem sie möglichst viele Fahrzeuge aus der Stadt wegzieht. In ZH gibt es einige Zubringer die genau so geplant wurden wie in Luzern. Wie soll denn die Stadt von einem Bypass profitieren und ihn nutzen können, wenn kein Zubringer existiert?

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