Weniger Bürokratie bei ehrenamtlichen Anlässen
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Ehrenamtlich organisierte Anlässe würden von zu viel Bürokratie überschattet, findet Rainer Leemann, FDP-Gemeinderat der Stadt Zug. Vom neuen Stadtrat erhofft er sich Besserung.
Die Junioren-Eishockey-WM, die Strassenhockey-WM und die Leichtathletik-Schweizermeisterschaften sind kommende einmalige Highlights im Jahr 2015 und gute Beispiele für ehrenamtliches Engagement in Zug. Diese Eigeninitiative von Personen, Vereinen oder Organisationen ist das A und O unserer Gesellschaft.
Noch nicht erwähnt sind da die Hunderte von Vereinen, welche den Zugerinnen und Zugern Möglichkeiten geben, selbst mitzutun oder als Zuschauer die Mannschaften, Bands oder ähnliches anzufeuern. Da sind wir ja sehr verwöhnt, wie wir dies im Eishockey, Unihockey, Strassenhockey, Handball, Tennis und weiteren Sportarten sehen können, wo diese Mannschaften in nationalen Ligen spielen. Dazu kommen die zahlreichen Bands und weitere kulturelle Organisationen, welche einen super Job machen. Zugerinnen und Zuger beleben die Stadt und dies ist auch gut so.
So gut diese Organisationen arbeiten, desto schwieriger wird es bei der Stadt Zug, welche mit immer mehr Bewilligungsanforderungen die ehrenamtliche Tätigkeit erschwert.
«Der öffentliche Grund wird heutzutage oft als Eigentum der Verwaltung angesehen, anstatt der Bevölkerung die Chance zu geben, diese Plätze selber zu beleben.»
Konkret kommt es regelmässig vor, dass für eine Bewilligung ein richtiger Bürokratieprozess angeschoben wird. Beispielsweise wurde bei einen Anlass für 60 Personen (das Fest hätte nur bis um 22:00 Uhr gedauert) am Landsgemeindeplatz ein mehrmaliges Treffen und ein mehrseitiges Konzept verlangt. Schlussendlich wurde das Fest nicht bewilligt, weil es zu erfolgreich sein könnte. Wenn bei solch kleinen Anlässen die bürokratischen Aufwände relativ gross sind, wie sind diese dann bei der Organisation eines Grossanlasses?
Gleichzeitig hat die Stadt das Projekt «freiraum-zug» ins Leben gerufen, welches der Stadt aufzeigt, dass die öffentlichen Plätze mehr genutzt werden sollen. Trotzdem werden die Anforderungen an die Organisationen nicht erleichtert. Ich wünsche mir da, dass der Stadtrat und die Verwaltung den Vereinen mehr vertraut und nicht immer selber die Finger im Spiel haben muss/will.
Der öffentliche Grund wird heutzutage oft als Eigentum der Verwaltung angesehen, anstatt der Bevölkerung die Chance zu geben, diese Plätze selber zu beleben. Oft wird von der Stadt ein Anlass organisiert, anstatt dies den Zugerinnen und Zuger zu überlassen. Die Stadt schafft beste Anreize dazu, dass immer weniger solche tollen Anlässe organisiert werden.
Darum erhoffe ich mir mit dem Wechsel im Stadtrat, dass Urs Raschle diese Problematik sofort an die Hand nimmt und den Zugerinnen und Zugern und damit den Vereinen Verantwortung und Freiheiten gibt, damit die Stadt wieder mehr lebt und leere Feste, wie das von der Stadt organisierte Arenaplatzfest, nicht mehr vorkommen. Die Zugerinnen und Zuger können dies besser.
Die Plätze von der Stadt Zug sollen von den Personen belebt werden, denen die Plätze auch gehören – nämlich der Bevölkerung.