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Monique Frey

Umbau Seetalplatz als Chance für ein Dosierungssystem Luzern Nord

Am Seetalplatz hat man Grosses vor.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Am Seetalplatz hat man Grosses vor: Die Strassen werden verkehrstechnisch verbessert, dem öffentlichen Verkehr wird mehr Platz eingeräumt und die neue Verkehrsführung soll eine Entwicklung auf den Brachflächen ermöglichen. Um die verkehrlichen Auswirkungen während des Umbaus zu minimieren wird unter anderem der Verkehr dosiert. Monique Frey sieht das Dosiersystems als Chance, mehr Leute auf den ÖV zu bringen. 

Seit Sonntagnacht ist die Reusseggstrasse zwischen Seetalplatz und Ausfahrt A2 Emmen-Süd für neun Monate für jeglichen Verkehr gesperrt. Im Herbst 2013 hat die Information über die Sperrung ein grosses Negativecho ausgelöst. Der VCS forderte, dass trotz Sperrung und Verkehrsumlagerungen die Busse, welche über den Seetalplatz fahren, ihren Fahrplan jederzeit einhalten können. Die Gemeinde hat das «Ertragseinbussen»-Damoklesschwert für Emmer Betriebe geschwungen, die nicht mehr gut angefahren werden können. Doch mittlerweile sehe ich die Sperrung als grosse Chance, ein Dosiersystem für Luzern Nord zu etablieren, das sich über die Zeit des Umbaus des Seetalplatzes bewähren wird.

Am Seetalplatz hat man Grosses vor: Nicht nur werden die Strassen verkehrstechnisch verbessert und dem öffentlichen Verkehr (ÖV) mehr Platz eingeräumt, sondern die neue Verkehrsführung soll eine Entwicklung auf den Brachflächen ermöglichen: Geplant sind Wohn- und Geschäftsliegenschaften sowie ein zentrales Verwaltungsgebäude für den Kanton. Zudem wird auch an der «Viscosistadt» eifrig geplant. Jetzt «verbessert» man zwar den Seetalplatz, um 20 Prozent Mehrverkehr des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) sowie 40 Prozent Mehrverkehr öV zu bewältigen; um aber einen attraktiven Stadtteil Luzern Nord, bzw. Seetalplatz zu erhalten, soll alles versucht werden, diesen Mehrverkehr MIV zu verhindern.

Mittels des Dosiersystems kann es gelingen, mehr Leute auf den ÖV zu bringen.

Zwar spricht das vif (kantonale Dienststelle Verkehr und Infrastruktur) für die vierjährigen Bauarbeiten noch von angepasster Verkehrsführung und grossräumigen Umfahrungen, um den Verkehrsfluss an den betroffenen Kreuzungen aufrecht zu erhalten. Die ganze Übung gelingt aber natürlich nur, wenn an den Einfallsachsen in Littau, Luzern, Emmenbrücke und Emmen der Verkehr mittels Lichtsignalanlagen dosiert wird. Das heisst, es dürfen nur so viele Autos in die Peripherie um den Seetalplatz einfahren, die den Seetalplatz auch ohne Stau durchfahren können. Wenn zu viele Autos anstehen, wird mittels Rotphase der Verkehr ausserhalb aufgehalten. Ich bin überzeugt, dass der Seetalplatz sonst während der ganzen Bauphase bis 2018 ein Moloch mit tausenden Staustunden wäre. Mit den Dosiersystemen werden nun auch die Unbelehrbaren erzogen: Entweder warten sie vor den Lichtsignalanlagen oder – noch besser – sie überlegen sich zweimal, ob diese Fahrt wirklich notwendig ist und ob sie nicht besser mit dem energieeffizienten und raumsparenden öV bewältigt werden könnte.

Diese Chance sollten wir packen: Mittels des Dosiersystems kann es gelingen, mehr Leute auf den ÖV zu bringen. Dies kommt nicht nur den von Lärm und Abgas geplagten AnwohnerInnen der Zufahrtsstrassen zum Seetalplatz zu Gute, sondern auch der Entwicklung des Seetalplatzes selber, der ja ein Wohn- und Arbeitsstadtteil werden soll und nicht nur eine Drehscheibe für den MIV.

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