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Wertschätzung fehlt

Stadt Luzern geht teils stiefmütterlich mit den Vereinen um

Der Luzerner Stadtrat berücksichtigt nicht immer die Interessen der Vereine. (Bild: air-view.ch)

Die städtische Politik bezieht die Vereine in vielen Bereichen mit ein. Dennoch hat es in letzter Zeit fragwürdige Entscheidungen gegeben, findet Politblogger Lukas Blaser. Anhand einiger Beispiele zeigt er auf, was seiner Meinung nach falsch läuft.

Persönlich kenne ich kaum eine Person, die nicht in einem Verein dabei ist. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Dies sollte die städtische Politik würdigen und fördern.

Leider gab es in der Stadt Luzern in letzter Zeit immer wieder Entscheide, bei denen ich mich fragen musste, ob die Stadt Luzern das Thema Vereinsförderung ernst genug nimmt.

So geht die Stadt Luzern mit Vereinen um

Begonnen hat es im Sommer 2020, als der Stadtrat den städtischen Jugendorganisationen (Pfadi und Jubla) mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr wie bis anhin die Kartonsammlung übernehmen dürfen. Eine Ersatzlösung seitens Stadtrat war dabei nicht vorgesehen. Mit diesem Entscheid wäre ein grosser Bestandteil der Einnahmen der Jugendorganisationen weggefallen – ihre Existenz wurde gefährdet. Der Stadtrat wurde erst aktiv, als alle Luzerner Jungparteien von links bis rechts sowie das Stadtparlament Druck ausgeübt haben (zentralplus berichtete).

Anfang Jahr wurde bekannt, dass der Stadtrat die Wahl für die Vertretung der städtischen Quartiervereine in der städtischen Verkehrskommission verweigert hat. Und zwar, weil es sich bei der vorgeschlagenen Person um einen Mann handelte. Dies sei nicht mit dem städtischen Gleichstellungsprogramm vereinbar.

Es ist stossend, wenn sich ausgerechnet Organisationen, die sich freiwillig engagieren und qualifizierte Personen vorschlagen, mit derartigen Forderungen konfrontiert sehen. Damit frustriert und vergrault die Stadt jene Personen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten (zentralplus berichtete).

Ist das Vereinsförderung?

Ebenso zu reden gab kürzlich die Motion «Parkplatzlösung für Stadtluzerner Vereine schaffen». Ausgangspunkt war, dass motorisierte Fahrzeuge auch ausserhalb der Schulzeiten nicht mehr Pausenplätze befahren oder darauf parkieren dürfen. Dies hat vor allem für Sport- und Musikvereine im Stadtteil Littau negative Konsequenzen; es fehlt ihnen an genügend Parkierungsmöglichkeiten (zentralplus berichtete).

Verlangt wurde mit der Motion, dass eine Parklösung für die Vereine in der ganzen Stadt Luzern ausgearbeitet wird. Die linke Mehrheit im Parlament und der Stadtrat schenkten dem Anliegen leider wenig Beachtung. Ist das Vereinsförderung?

Zum Abschluss fasse ich zusammen: Es steht nicht schlecht für die Stadtluzerner Vereine; in vielen Bereichen werden sie in die Politik einbezogen und die Stadt berücksichtigt deren Interessen. Jedoch müssen wir alle zu den Vereinen und dem ehrenamtlichen Engagement Sorge tragen!

Verwendete Quellen
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Dieser Blog soll den Politikerinnen und Politikern aus den Kantonen Zug und Luzern Gelegenheit geben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Es wird wöchentlich Bezug genommen zur aktuellen politischen Landschaft Zentralschweiz. Die Meinung von Bloggern und Gastautoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 23.06.2022, 15:59 Uhr

    Der Matter Mani besang es schon in den 1970er Jahren! Die Vereinsmeierei ist der Inbegriff des Schweizer Bünzlizismus und so verhalten sich die Vereinsheinis noch heute. Selbst in den Guuggenmusigen kennen die Vereinsmeier schon einen so genannten Bussenkatalog. Guck mal den Guuggenmusigen beim Einstehen zum Monstercorso zu! Dass die Fasnachtsvereinsheinis noch nicht bekloppt haben, grenzt gar an ein Wunder. Etwas mehr Holdrio und alle wären entspannter!

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  • Profilfoto von Trömpeterli
    Trömpeterli, 23.06.2022, 12:51 Uhr

    Jed*e möchte halt selber bevorteilt werden.

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