Sparen – Scheinbar eine Definitionsfrage
Ein Blick in den Duden könne der Stadtluzerner Regierung nicht schaden, meint Julia Bachmann von den Jungfreisinnigen Luzern. Diese spare nämlich nicht, sondern versuche lediglich mit Steuergeldern die Einnahmen zu erhöhen.
In den letzten Jahren sind die Finanzen in den Schweizer Städten stets etwas knapper geworden. Auch in der Touristenstadt Luzern ist Sparen angesagt. Aber was bedeutet Sparen überhaupt? Die Frage scheint durchaus berechtigt, scheiden sich doch bei diesem Thema scheinbar die Geister.
Unter Sparen, so zumindest die Definition im Duden, versteht man das Nichtausgeben von Geld, das Bestrebtsein, möglichst wenig zu verbrauchen. Betrachtet man die städtische Finanzpolitik, fällt die Definition allerdings etwas anders aus. Sparen bedeutet für die Luzerner Regierung nämlich nicht unbedingt, weniger auszugeben, sondern durch vermehrte Steuereinnahmen ganz einfach die Einnahmen zu erhöhen. Wohl durchaus eine Möglichkeit, Sparen zu definieren. Aber ob diese Definition richtig ist? Wohl kaum.
Bei dem der städtischen Finanzverwaltung zur Verfügung gestellten Steuergeld handelt es sich um weit mehr als einfach nur Geld. Es handelt sich um einen Auftrag.
Bei dem der städtischen Finanzverwaltung zur Verfügung gestellten Steuergeld handelt es sich um weit mehr als einfach nur Geld. Es handelt sich um einen Auftrag. Nämlich den Auftrag, mit dem erhaltenen Geld nachhaltig zu wirtschaften, eine sinnvolle Finanzpolitik zu betreiben und nur dort Geld auszugeben, wo es auch wirklich nötig ist. Insbesondere beinhaltet der Auftrag aber, in weniger florierenden Zeiten zu sparen. Und hier versteht der Bürger Sparen wohl kaum als noch mehr Geld auszugeben bzw. noch mehr Steuern zu bezahlen.
Es scheint also empfehlenswert, dass die städtische Regierung den Duden konsultiert und beginnt, ihre Definition von Sparen zu revidieren und dem allgemeinen Verständnis anzupassen. Denn nur so ist es möglich, dass sie ihren Auftrag erfüllt.