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Linus Petermann

Inseli: Die Diskussion um wichtigsten Luzerner Freiraum ist lanciert

Heute stehen beim Inseli noch Cars, ab 2020 soll damit Schluss sein.

(Bild: Aura)

Vor einer Woche reichte die FDP einen Vorstoss ein, der sich mit den Folgen einer möglichen Annahme der Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» auseinandersetzt. Plötzlich erscheint der Status quo auf dem Inseli als Notwendigkeit. Das klang auch schon anders, erinnert sich Polit-Blogger Linus Petermann.

Der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) und das KKL profitieren von den nahe gelegenen Ein- und Auslademöglichkeiten für Personengruppen auf dem Inseli; für die Unternehmen ist die momentane Situation sehr bequem und dagegen lässt sich eigentlich auch nichts einwenden.

Inseli ist vor allem ein Zwischenparkplatz

Fakt ist aber, dass der Carparkplatz auf dem Inseli zu gut 70 Prozent von Cars belegt ist, die durchschnittlich rund zwei Stunden dort zwischenparkieren, bevor sie die Personengruppen an anderen Halteplätzen wieder einladen. Dieser «Typ» von Car ist also nicht standortgebunden und kann, während seinen wenigen Stunden in Luzern, auch an einem anderen Ort parkiert werden.

Die in der Interpellation angesprochene Nutzung des Inseli als Halteplatz ist also in krasser Unterzahl und stellt das Anliegen auf Rücksichtnahme von SGV und KKL in ein anderes Verhältnis. Eine verträgliche Lösung ist gut möglich.

Wo blieb der Aufschrei bei der Salle Modulable?

Zudem stellt sich die Frage, wo der Aufstand von bürgerlicher und touristischer Seite gegen das Streichen des Inseli-Carparkplatzes geblieben ist, als letztes Jahr für das Prestigeobjekt der «Kulturstadt Luzern» geweibelt wurde, was eben genau den Abbau dieser Parkplätze – auch schon im Jahre 2020 beim voraussichtlichen Baubeginn – zur Folge gehabt hätte.

Zur grossen Erleichterung konnte eine breite Widerstandsbewegung, die die Bedeutung des Inseli hochzuhalten wusste, den Luxustempel verhindern. Jetzt bleibt die offene Frage, wieso der Carparkplatz in gewissen Kreisen gestern noch ersetzbar war und heute als notwendig gilt. Zumal heute ein Carkonzept mit spezifischen Massnahmen und weiteren Lösungsmöglichkeiten steht und weiterverfolgt wird.

Nebelpetarden gegen die Diskussion um das Inseli  

So erscheint diese Interpellation wohl mehr als Vorbote der Kampagne gegen das Schaffen einer grossen Grünfläche auf dem Inseli, in der versucht wird, die Diskussion um die zukünftige Nutzung und das Potenzial des wichtigsten Freiraumes im Zentrum Luzerns möglichst klein zu halten. Dabei weiss man spätestens seit der Debatte um die Salle Modulable, dass die Bevölkerung um das Schicksal seiner Frei- und Grünräume besorgt ist und deren Zukunft mitgestalten möchte.

Zudem zeigten mehrere städtische Volksentscheide (so beispielsweise das Ja zur autofreien Bahnhofsstrasse oder das Nein zum Neubau der ZHB), dass sich Luzerner und Luzernerinnen mehr Lebensqualität in der Innenstadt wünschen. Und genau diese Möglichkeit bietet die Inseli-Initiative.

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