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Weniger Bequemlichkeit für mehr Lebenskomfort

Beispiele zeigen Lösungsansatz für Luzerner Car-Problem

Weniger Tourismus-Verkehr im Zentrum von Luzern wäre wünschenswert. (Bild: Emanuel Ammon / AURA)

Seit Beginn der Pandemie fehlen die massenhaften Gruppen an Touristen. Es gab Luft zum Durchatmen, die Innenstadt wurde leiser und überall fand man mehr Platz vor. Doch Luzern könnte in der Stadt noch viel mehr Platz schaffen für die Bevölkerung und jetzt einen Richtungswechsel im Tourismus und in der Mobilität anpacken.

Luzern muss endlich davon wegkommen, dem Massentourismus die bequemste Lösung anzubieten, über welche sich die Bevölkerung bloss ärgert und welche die Verkehrsbelastung erhöht. Man sollte den Gruppen zutrauen dürfen, über den vorhandenen ÖV aus dem Ballungsgebiet ins Zentrum zu gelangen – die Distanz und die Reisezeit sind wahrlich keine Bemühungen. Auch Personen, welche über Anbieter wie beispielsweise Flixbus nach Luzern kommen, müssen nicht mitten in die Stadt gekarrt werden.

Den Touristinnen darf ein kurzer Transit abverlangt werden

In Mailand und München beispielsweise steigt man ausserhalb als Cartouristin auf den ÖV um und gelangt in wenigen Minuten zu den zentralen Attraktionen. Aber auch Städte wie Bern und Lugano haben ihre Fernbusbahnhöfe nicht mitten im Zentrum. Auch in Anbetracht des Durchgangsbahnhofes wäre ein verbesserter Transit nach ausserhalb gelegenen Parkplätzen praktisch. Beachten müsste man dabei jedoch den ÖV-Anschluss auch während nächtlichen An- und Abfahrten, da besonders Flixbus viele Fahrten nachts anbietet.

Es erfreute, als der Stadtrat den vorübergehenden Standort für die Carparkplätze des Inseli auf dem Rösslimatt-Areal in Kriens gefunden hatte – doch die Freude über die ersten Schritte beim Inseli-Projekt wich gleich darauf ernüchterndem Unverständnis. Denn durch die Erweiterung des Inselis sollten Cars nicht mehr bis ins Zentrum der Stadt Luzern fahren, um dadurch den innenstädtischen Verkehr zu entlasten. Der Standort Rösslimatt würde genau dies begünstigen, aber nicht jene paradoxe Nutzungsidee des Stadtrates.

Somit sollten stets noch die Cars in die Innenstadt fahren, um die Touristen auszuladen und dann vis-à-vis des Südpols zu warten. Daraufhin müssten die Cars wieder die Personen in der Stadt aufgabeln und weiterfahren. Dies  verdoppelt bloss den bisherigen Carverkehr. Wieso dieser unnötige Mehraufwand, der bloss das Chaos verschlimmbessert? Bei der Rösslimatt gibt es in der Nähe den Anschluss der S-Bahn sowie die VBL, mit deren Angeboten die Touristinnen schnell und einfach ins Zentrum gelangen könnten – weswegen wird die vorhandene Infrastruktur nicht für den Tourismustransit genutzt?

Ein breites ÖV-Angebot sollte zum Mobilitätswandel animieren

Wenn man über Cars spricht, muss auch über den Individualverkehr, welcher viel Platz einnimmt, nachgedacht werden. Die Mobilität muss sich dahingehend ändern, dass man nicht mehr das Auto nutzt, um in Luzern den Einkauf oder Sonstiges zu erledigen. Um einen Wandel hin zu einer ökologischeren, leiseren und sicheren urbanen Mobilität per ÖV zu generieren, dürfen wir aber nicht mit Verboten oder Preiserhöhungen starten. Denn noch viele Personen, besonders auf dem Land, sind auf das Auto finanziell, aufgrund der Wohnlage oder des Berufs angewiesen.

Es braucht ein breit abgedecktes und kostengünstiges ÖV-Netz im gesamten Kanton, damit eine gute und nachhaltige Variante zum Auto angeboten wird. Die Ausweitung von Dienstleistungen führt zu einer Reduktion des Parkplatzbedarfs und Kombi-Abos verringern die Fahrleistung, was man in Helsinki beispielsweise beobachten kann. Gerade im Grossraum Luzern, dessen Agglomerationen längst eigene urbane Räume wurden, kann mit einer verstärkten Anbindung ans öffentliche Nah- und Fernverkehrsnetz die polyzentrische Entwicklung gefördert werden.

Eine ruhigere und langsamere Stadt verbessert die Lebensqualität

Für einen beruhigten Verkehr in Luzern muss auch die Drosselung des Tempos auf 30 vonstattengehen. Zahlreiche Studien zeigen auf, dass Tempo 30 die Sicherheit erhöht, den ökologischen Fussabdruck verbessert und die Lärmbelastung mindert – drei wesentliche Faktoren für eine lebenswerte und Stress-reduzierende Stadt, welche mehr der lokalen Bevölkerung dient. Neuestes Beispiel für flächendeckende Tempo-30-Zonen ist Paris, wobei die Metropole – im Vergleich zu anderen grösseren Städten – eher ein Nachzügler ist.

Und wer zahlt für die Infrastruktur des Mobilitätswandels? Man hört es vielleicht nicht gerne, aber es sind wir Steuerzahlerinnen. Doch das ist kein Novum – momentan zahlen wir alle an die Autobahnen, an den Parkplatzunterhalt oder etwa an die Mehraufwendungen bei Polizei, Feuerwehr und Bauhöfen, egal, ob man sie selber beansprucht oder nicht. Das Angebot eines stark subventionierten ÖV mit grosszügigem Angebot wäre eine nicht-monetäre Rückvergütung an alle Steuerzahler und es käme allen zugute. Alle sollten mit ihren Steuern diesen Service public nutzen und einen Beitrag an ein ökologisches und verkehrsbefreiteres Luzern beitragen können.

Zum Autor

Léon Schulthess studiert in Bern Osteuropa-Studien und Theaterwissenschaft und ist seit Oktober 2020 Co-Präsident der Juso Luzern.

Und schliesslich bedeutet es auch nicht, das Auto vollständig zu vertreiben, jedoch die alltägliche Gewichtung anders auszurichten. Es geht um die alltägliche Bewegung, um die kurzen Strecken und um das Reflektieren der Bequemlichkeit, zu welcher das Auto verleiten kann. Und es geht darum, dass die Stadt Luzern mit mehr touristischen Langzeitaufenthalten und dezentralisierten Transitangeboten die Strassen und die Gemüter der Bevölkerung beruhigt. Denn eine Stadt voller Blechlawinen ist nicht attraktiv für Touristinnen und keine Lebensfreude für die Bevölkerung.

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Dieser Blog soll den Politikerinnen und Politikern aus den Kantonen Zug und Luzern Gelegenheit geben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Es wird wöchentlich Bezug genommen zur aktuellen politischen Landschaft Zentralschweiz. Die Meinung von Bloggern und Gastautoren muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.
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11 Kommentare
  • Profilfoto von hegard
    hegard, 01.10.2021, 02:12 Uhr

    Die neue Wagenburg beweist,das genügend Plätze für Cars geben würde.Desshalb verstehe ich nicht,dass man zB das Inseli Carfrei lässt und als Erholungsraum ausbaut.
    Übrigens nichts gegen das Wagenburg Volk, auch führ Sie gibt’s sicher ein Platz,für Ihr Lebenscomform den wir
    Respektieren könnten.

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  • Profilfoto von Roland Grueter
    Roland Grueter, 30.09.2021, 18:07 Uhr

    Die extremste Form wäre doch den Tourismus ganz aus Luzern zu verbannen. Damit würde man die Steuer-Einnahmen minimieren und tausende von Arbeitsstellen killen. Eine tolle Zukunft!

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 30.09.2021, 14:31 Uhr

    Gratulation zu diesem Beitrag! Möglicherweise muss dieser auf Papier ausgedruckt und dem Stadtrat ausgehändigt werden. Es hapert ja leider ein bisschen mit der Digitalisierung in Luzern … oder einfach mit dem In-die-Gegenwart-kommen, siehe Car-Apokalypse.

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  • Profilfoto von Peter Lehmann
    Peter Lehmann, 30.09.2021, 14:23 Uhr

    Ihre vorgeschlagene «Lösung» ist eine absolute Nicht-Lösung, insbesondere wenn man bedenkt, dass die ÖV-Anbindung der Rösslimatt gelinde gesagt nicht gerade rosig ist. Man bedenke, dass der 14er alle 15 Minuten fährt und dann gleich einen oder mehrere Cars aufnehmen sollte? Selbst mit grösseren (1-)Gelenkbussen ist der vbl-Bus dann auch ohne die regulären Fahrgäste voll, ein Doppelgelenkbus kann an besagter Linie nicht eingesetzt werden, ohne Investitionen in Millionenhöhe.
    Die S-Bahnstationen liegen hunderte Meter entfernt, die 1er-Linie ebenfalls.
    Bei der JUSO fehlt mir der Wille, überhaupt eine Lösung hinzubekommen. Hauptsache alle Cars verteufeln und sich an irgendwelchen eigenen Visionen ergötzen..
    Lösungen könnten sein (ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit/Vollständigkeit):
    Fernbusse wie Flixbus etc. kann man ja u.a. an der bestehenden Allmend-Station anhalten lassen. Diese Haltekanten sind nur während der LUGA und an FCL-Spielen genutzt. Mit relativ wenig aufwand liessen sich weitere Haltekanten entlang der Horwerstrasse und Messeplatz realisieren, ohne dass die Cars ins Stadtzentrum müssen. Eine S-Bahn kann die Passagiere dann ins Zentrum oder nach NW/OW verteilen.

    Für Car-Touristen sind diese Lösungen aber nicht praktikabel, da viele nicht lange in der Stadt bleiben. Eine Reduktion der Tagestouristen tut hier Not, ganz klar, aber ein gänzlicher Verzicht ist illusorisch und auch nicht erstrebenswert, will man sich einen Sozialstaat in einigen Jahren noch leisten können. Es braucht Lösungen, die intelligent verknüpft werden. Wieso nicht ein (redimensioniertes) PH-Musegg mit gleichzeitiger Aufhebung des PH Altstadt? So könnten Parkplätze in den Untergrund verlegt werden und der Kasernenplatz grundsätzlich neu gedacht und gestaltet werden. Für die Gerichte und/oder Wohnraum hätte es dann auch plötzlich Platz. Mit dieser Lösung wären auch die Fahrten von Cars durch die Stadt minimiert bei relativ wenig betroffenen Anwohnern im Vergleich zu fast allen anderen Lösungen.
    Verbindet man z.B. das PH-Musegg gar noch mit dem Spital z.B., liessen sich auch viele Fahrten durch das St. Karliquartier minimieren. Und wenn’s dann wirklich keine Parkplätze für Autos sein dürften, kann man unterirdisch auch Serverzentren (analog Stollen Wartegg) mit Abwärmenutzung oder sonstige Nutzungen im Berg platzieren.

    Sorry, die JUSO ist nicht nur in dieser Frage dogmatisch und absolut nicht praktisch unterwegs. Das sage ist als Vielnutzer von ÖV und Velo, sowie Gelegenheitsnutzer vom PW mit Ansichten links der politischen Mitte.

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    • Profilfoto von L. Schulthess
      L. Schulthess, 30.09.2021, 15:21 Uhr

      Sehr geehrter Herr Lehmann

      Vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Überlegungen zu diesem Thema. Mir ist bewusst, dass der ÖV-Anschluss bei der Rösslimatt nicht perfekt gelegen kommt für den Transit – ich verwendete dieses Beispiel, da es gerade der aktuellste Vorschlag ist und aufgrund der eigenartigen Nutzungsidee (Hin zurück, hin zurück) ziemlich sauer aufstossen kann (zumindest war es bei mir so). Ihr Vorschlag der Haltestellen bei der Allmend teile ich mit Ihnen, da ist der ÖV-Anschluss um einiges praktischer und auch die Idee des PH Musegg ist mir nicht gänzlich zuwider. In diesem Artikel versuchte ich allgemein über die Idee des Transit und der Mobilität zu denken und nicht explizit einzelne Projekte zu befürworten oder abzulehnen – ansonsten hätte ich auf die 59 kürzlich veröffentlichten Ideen eingehen müssen, was dann doch zu lang für den Artikel gewesen wäre. Ich lehne auch den Kurztagestourismus nicht kategorisch ab, sondern verweise bloss darauf, dass die Stadt Luzern in der Vergangenheit dem zu grossen Platz eingeräumt hatte und andere Arten von nachhaltigerem Tourismus somit teils in Vergessenheit gerieten.
      Mit freundlichen Grüssen Léon Schulthess

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    • Profilfoto von Libero
      Libero, 30.09.2021, 16:11 Uhr

      – offene Gedanken und Fragen –
      Wohnen Sie überhaupt in der Stadt? …. oder sind Sie Lobbyist?
      Was wünscht sich der Luzerner Mitbewohner und Steuerzahler?
      – Wohnraum, bezahlbar mit Lebensqualität –
      Wir wollen uns wohlfühlen in der eigenen Stadt!
      Wie gross ist Wertschöpfung 2-Stunden-Aufenthalten?
      Was bringt die Verlagerung der Cars vom Schwanenplatz zum Kasernenplatz/Museumplatz?
      Wohnquartiere um die Geissmattbrücke gehören auch zur Innenstadt.
      Wollen wir ??
      – die Museggmauer als historisches Denkmal gefährden?
      – einen Installationsplatz (Betonanlage, Kräne, Kompressoren, Betankung, Werkstätten etc.) anstelle des Restaurant Reussbad
      – während 4-5 Jahren 25’000 Fahrten für den Ausbruch von 500’000 Tonnen Ausbruchmaterial durch die Stadt
      – Aufbauten auf der Wiese hinter Museggmauer, Sprengungen, Ventilatoren, Notausstiege etc.
      – Mehrverkehr auf der Zufahrt und Wegfahrt Richtung Süden durch die Stadt/Zufahrt aus Richtung Norden heute schon überlastet
      – Entwertung der Grundstücke, Enteignungsfragen
      – Finanzielle Risiken bei einer Beteiligung der Stadt. Die Mini-Parkkaverne Musegg ohne PKW ist finanziell hoch riskant, weil die Kosten extrem höher werden.
      Lösungsansätze
      – vernünftige Tourismus-Strategie
      – verschiedene Park and Ride Angebote ab S-Bahn, Metro usw.
      – Parkgebühren für Cars erhöhen
      – Leitsysteme
      – Slots für Zu- und Wegfahrt
      ps) haben Sie Angst vor den JUSOs

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      • Profilfoto von Peter Lehmann
        Peter Lehmann, 02.10.2021, 12:21 Uhr

        @Kaufmann:
        Gerne kann ich Ihnen dazu meine Gedanken erläutern. Bin selbst Fachmann im Gebiet Bau, als Lobbyist würde ich mich aber auf keinen Fall bezeichnen. Wieso? Es besteht für meinen Arbeitgeber bei fast sämtlichen Lösungen die Möglichkeit, daran zu partizipieren oder nicht. Und wenn nicht, auch egal. Ich sehe schlicht nach vielen Abwägungen von Vor- und Nachteilen einiges an Potential beim PH Musegg. Ja, ich wohne in der Stadt, wüsste aber nicht, wieso ich mich nicht auch dazu äussern dürfte, wäre ich z.B. aus der Agglo, wohin viele ja den Carverkehr verbannen wollen.
        Meine Argumente, wieso ich Potential sehe:
        – Ich bin für Fairness und Verursacherprinzip. Die Stadt verursacht den Verkehr, also müssen auch hier Lösungen her, das Problem soll nicht an Nachbarsgemeinden abdelegiert werden.
        – Möglichkeit, das Parkhaus Altstadt zu schliessen und den heute katastrophalen Kasernenplatz neu zu gestalten/denken. –> Lebensqualität kann dort gesteigert werden. Ok, seien wir ehrlich. Die Stadt ist daran beteiligt und macht guten Profit mit dieser Beteiligung am Parkhaus. Das Interesse der Stadt Luzern an so einer Lösung wird klein sein.
        – Es wären auch andere Nutzungen auf weiteren Geschossen denkbar.
        – Eine Verlagerung zum Kasernenplatz bringt v.a. eines: kürzere Strecken, die die Cars in der Stadt zurücklegen.
        – Im Vergleich zur Carparkierung im Inseli/Schwanenplatz/Löwenplatz werden massiv mehr Anwohner entlastet als neu belastet. Bei der Zufahrt von Norden sind es sehr wenige Betroffene, Richtung Süden entfällt mindestens der Weg via Pilatusstrasse und Seebrücke. Notfalls kann die Wegfahrt / Zufahrt von Süden auch via Emmen-Süd passieren, was lärmtechnisch besser, ökologisch durch den Umweg jedoch zugegebenermassen nicht sehr sinnvoll wäre. Die Zufahrt erfolgt schon heute via Stadt in Richtung Süden. Mehrverkehr gibt es also zum Status quo nicht wirklich. Hier wäre aber sicher eine Metro oder die Rösslimatt/Allmend besser geeignet.
        – Die Museggmauer wird nicht gefährdet durch die Kaverne im Fels. Das können Fachleute berechnen.
        – Eine Entlüftung oben auf der Wiese ist nicht geplant, die Abluft wird standardmässig gefiltert und via Portal
        – Möglichkeit einer Verbindung mit dem Spital –> weniger Verkehr durch die Spitalstrasse/St. Karlibrücke und Sedel.
        – Während der Bauzeit kommt’s zu Emissionen, klar. Langfristig sind diese m.M. aber verkraftbar, wenn man dafür eine Lösung mit Händen und Füssen erhält.
        – Parkplätze im Untergrund heisst mehr Flächen an der Oberfläche für andere Nutzungen.

        Generell gehe ich mit Ihnen einig, wir müssen die Lebensqualität weiter verbessern in der Stadt. Der Carverkehr ist hier nur ein (relativ) kleines Problem. Es braucht auf jeden Fall auch mehr Raum fürs Velo, mehr Grünflächen wo möglich, geschicktere Verkehrsstrom-Lenkung.

        Angst vor der Juso habe ich nicht, nein. Wieso sollte ich? Ich finde die Ideen und Denkanstösse manchmal auch gut, sehe aber in der Tendenz zu viele radikale Forderungen, mit welchen man am Ende weniger erreicht als mit pragmatischen Lösungsansätzen. In der Carthematik habe ich, so Leid es mir tut, keine realistischen Lösungsvorschläge seitens JUSO wahrgenommen. Der Denkansatz von Herrn Schulthess ist schön und gut, auch ich versuche mich darin, nicht immer der Bequemlichkeit nachzugeben. Nur sehen es leider wohl mehr als die Hälfte der Leute anders. «Halbpatzige» Lösungen hätten weitreichende Konsequenzen, wie mehr Individualtourismus (bringt auch Mehrverkehr), Boykotte der Stadt etc. Ein komplexes Thema.

        @Leon Schulthess:
        Danke für die Antwort! Kann sein, dass ich sie bzw. ihre Absicht teilweise etwas falsch interpretiert habe, das tut mir Leid. Verkehrsthemen werden uns auf jeden Fall noch einige Zeit beschäftigen..

        Uff, sorry für den langen Kommentar.

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      • Profilfoto von Libero
        Libero, 14.10.2021, 17:55 Uhr

        @ Peter Lehmann
        Kavernen- und Tunnelbauspezialist sind Sie mit diesen Erklärungen sicher nicht!

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    • Profilfoto von P. Nigg
      P. Nigg, 30.09.2021, 18:54 Uhr

      Die Leitidee des Artikels ist eine Abwägung zwischen Bequemlichkeit und Lebensqualität.
      Dogmatismus habe ich, auch beim zweiten Durchlesen, darin nicht gefunden.

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  • Profilfoto von Stadt Luzerner
    Stadt Luzerner, 30.09.2021, 12:19 Uhr

    Gratuliere zu diesem sachlichen und inhaltlich einwandfreien Beitrag! Die Cars gehören für immer aus der Innenstadt verbannt. Zwei Jahre hatten die Verantwortlichen Zeit, sich über das Verkehrs- und Tourismuskonzept Gedanken zu machen und was ist deren Lösung? Eine Lösung, welche das Problem verdoppelt! Auf so einen Stuss muss man erst kommen. Auch als überzeugter Autofahrer muss ich anmerken, dass das Auto für eine Stadt definitiv das falsche Verkehrsmittel ist. Das Auto gehört raus aus der Stadt……. definitiv! Und Läden in der Stadt, welche auf Kunden mit einem Auto angewiesen sind, sind in der Stadt definitiv am falschen Ort. Luzern hätte so viel Potential…… ohne den unsäglichen Massentourismus und mit der Hälfte an Durchgangsverkehr.

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    • Profilfoto von schaltjahr
      schaltjahr, 01.10.2021, 10:15 Uhr

      Leider lassen sich Stadregierung und Parlament noch immer von einigen wenigen Nutzniessern des Cartourismus vor sich hintreiben und hören auf deren immer gleiche Argumente (Steuerertrag, Schaffen von Arbeitsplätzen, etc.). Die Lebensqualität der Einwohner wird hintenangestellt und gilt nichts.
      Der breiten Stadtbevölkerung bringt diese Art von Tourismus absolut nichts, ausser Aerger und Unanemlichkeiten.
      Das Schachern um Carparkplätze ist mit Absicht herbeigeführt und von den wenigen Profiteuren des gegenwärtigen Tourismus so gewollt ….

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