Wie du richtig lüftest und heizt – und Schimmel vorbeugst
Schimmel macht auch vor Luzerner Wohnungen nicht halt. Vor allem im Winter kann er schnell zu einem grossen Problem werden. Wie du Schimmel vorbeugst und was du dabei auf keinen Fall tun solltest, liest du hier.
Ein Luzerner wohnt in einer renovierten Altbauwohnung. Er entdeckte letzthin schwarzen Schimmel am Fensterrahmen des Badezimmers. Den schwarzen Bewuchs konnte er schnell mit Javelwasser entfernen. Was der Mann von uns wissen wollte: Warum wuchs der Pilz überhaupt an dieser Stelle?
Fragen zu Schimmel, Lüften, Heizen und damit zusammenhängenden hohen Nebenkosten sind in der Umweltberatung Luzern an der Tagesordnung. Was sind die wichtigsten Punkte aus den Beratungsgesprächen und meinen eigenen Erfahrungen?
Ein häufiger Fehler: Fenster kippen
Wenn in Luzern der Nebel oder die schneidende Bise durch die Strassen ziehen, öffnet man Fenster ungern komplett. Geht es dann zur Arbeit, werden Fenster vielfach gekippt und die Luft zieht vom Pilatus durch die Wohnung Richtung Rigi. So weit, so falsch.
Liebe an gesunder Raumluft Interessierte: Sofern die Wohnung nicht mit einer kontrollierten Lüftung ausgestattet ist, lasst das Kippfenster im Winter sein! Es kühlt die Wände und die Wohnung aus und bringt zu wenig Frischluft in den Raum. Eine eiskalte Wohnung, hohe Heizkosten und kondensierte Feuchtigkeit an den Wänden, die zu Schimmel führen kann, sind die Folgen.
Ein kurzer Durchzug – ein fünfminütiges Querlüften – genügt, um die Luft auszutauschen. Die Wände und Möbel kühlen in dieser Zeit nicht ab und helfen so mit, dass es nach kurzer Zeit wieder wohlig warm in der Wohnung ist.
Lüften ist aber nicht nur wichtig, um Schimmel vorzubeugen. Frische Luft steigert unsere Konzentrationsfähigkeit, da ein tiefer CO₂-Anteil in der Luft auch die Sauerstoffversorgung unseres Hirns verbessert. Allfällige hohe Luftfeuchtigkeit, welche etwa durch Duschen oder Kochen entsteht, wird ebenfalls gesenkt. Auch anderweitige Schadstoffe oder unangenehme Gerüche werden entfernt.
Was tun gegen hohe Nebenkosten?
Hausbesitzer haben die Möglichkeit, mit Investitionen in neue Fenster oder in eine Wärmedämmung die Nebenkosten zu senken und die Wohnqualität zu steigern. Fördermittel vieler Kantone mildern die Höhe der finanziellen Aufwände für die Sanierung. Neben den Einsparungen und der höheren Wohnqualität wird auch in die Werterhaltung der Immobilie investiert.
Mietern steht diese Option nicht zur Verfügung. Die Senkung der Temperatur in der Wohnung spart pro Grad zirka sechs Prozent Heizenergie ein. Mehrmaliges kurzes Querlüften kann zumindest kostengünstig frische Luft in die Wohnung bringen.
Wann ein CO₂-Sensor sinnvoll ist
Wie das eingangs erwähnte Beispiel des Fensters im Badezimmer zeigt: An kühlen Oberflächen kondensiert das Wasser – der notwendige Nährboden für die Schimmelpilze. Viele kennen diesen Effekt, wenn sie bei Regen in ein Auto steigen: Die Fenster beschlagen sofort. Mit dem Einschalten der Lüftung und der Heizung klären sich die beschlagenen Fenster wieder auf. Grund dafür ist, dass die warme Luft mehr Feuchtigkeit absorbieren kann als kalte.
In der Wohnung kommt hinzu, dass höhere Temperaturen den Taupunkt im Mauerwerk nach aussen verlagern. Somit fällt weniger Feuchtigkeit an der inneren Wandoberfläche an. Das Ergebnis: Schimmel wird reduziert.
Ein Hygrometer in Kombination mit einem Thermometer hilft, die Luftqualität in der Wohnung zu beurteilen. Ein Sensor für die CO₂-Werte wird im Privatgebrauch kaum benötigt. In Büros, Schulen oder anderen Räumen mit vielen Menschen hilft ein CO₂-Sensor, um entscheiden zu können, wann wieder gelüftet werden sollte. Schliesslich soll gelernt, studiert oder gearbeitet werden! Müdigkeit, welche natürlich nicht nur durch hohe CO₂-Werte entstehen kann, senkt die Leistungsfähigkeit.
Was du beim Heizen beachten solltest
Heizkörper geben die Wärme an die Wohnungsluft ab. Daher ist eine Heizung hinter dem dicken Vorhang oder gar einem Kleiderschrank nicht sinnvoll. Die zirkulierende Luft sollte allfällige Problemzonen erreichen. Möbel sollten einen Abstand von mindestens fünf Zentimetern zu den Aussenwänden haben.
Wie heisst es im Volksmund? Um kalte Füsse vorzubeugen, hilft eine Kopfbedeckung oder ein dicker Pullover. Genauso verhält es sich beim Haus: Eine gute Wärmedämmung hilft, den Wärmeverlust zu minimieren. Und da Wärme steigt, ist vor allem eine gute Dämmung des Dachs wichtig.
Bleibt noch die Frage, wie man den Schimmel am besten bekämpfen soll. Kleine befallenen Flächen können vorsichtig mit Javelwasser abgewischt werden. Flächen ab zirka einem halben Quadratmeter sollten durch eine Fachfirma behandelt werden. Danach sollten Massnahmen geprüft werden, um einen erneuten Schimmelbewuchs zu verhindern.