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Netzwerke in Luzern

Wege zu einer nachhaltigen Gesellschaft

Weichen stellen für eine lebenswerte Zukunft. (Bild: cim)

Es ist wohl den meisten nicht entgangen, dass auf unserem Planeten einiges im Argen liegt. Übernutzung, Klimaveränderung, soziale Ungleichheiten: Sind wir denn als Einzelpersonen so machtlos, dass wir nichts dagegen tun können?

Ein uralter Slogan besagt: Global denken, lokal handeln. Er ist aktueller denn je. Stöbert man ein wenig in der Literatur, stellt man mit Überraschung fest, dass schon vor etlichen Jahren Bemerkenswertes dazu geschrieben und erforscht wurde. Die Erkenntnisse und Lösungsansätze sind allerdings kaum im Alltag, im täglichen Handeln der Menschen angekommen. Warum das so ist, ist schwierig zu fassen.

Ein Erklärungsversuch

Wir sind oft in Sachzwängen gefangen. Nach wie vor steigt das gesellschaftliche Ansehen in vielen Kreisen, wenn beispielsweise ein leistungsstarkes Auto in der Garage steht. Jeder Mensch gehört einem bestimmten Umfeld an, das typische Normen und Werthaltungen hochhält. Sich diesen zu widersetzen, braucht Mut. Es kann dazu führen, dass man Freunde verliert oder nicht mehr akzeptiert wird, weil man die Werte des sozialen Umfelds nicht mehr teilt oder gar anprangert.

Ziel: eine nachhaltige Gesellschaft

Eine nachhaltige Gesellschaft verbraucht und nutzt nicht mehr, als ihr von den globalen Ressourcen her zusteht. Es ist eine Tatsache, dass die Industrienationen sich mehr nehmen, als es der Nachhaltigkeit und der sozialen Gerechtigkeit dient. Ein Wandel wird immer dringender für das Überleben der Menschheit auf unserem Planeten.

Vom Wissen zum Handeln

Es gibt einige Bewegungen, die den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben wollen. Unser Handeln, sei es in noch so kleinen Dingen, kann einen grossen Einfluss auf unsere natürliche und soziale Umwelt haben, wenn viele dasselbe tun – in positivem wie auch in negativem Sinn.

Auf individueller Ebene gibt es etliche Möglichkeiten, um nachhaltiger zu leben, wie Verzicht auf Flugreisen, Reduzierung des Fleischkonsums oder Vermeidung von Foodwaste (zentralplus berichtete). Wichtig ist aber auch ein unterstützendes Miteinander über soziale Schichten, Altersgruppen und Bildungsniveaus hinweg.

Dieses Anliegen hat beispielsweise die weltweite Transitionbewegung, die im Jahr 2006 in Totnes (England) ihren Anfang nahm. Der Sinn dieser Bewegung liegt darin, Menschen zu ermutigen, in ihrem Wohnumfeld die Initiative zu ergreifen und Projekte für eine nachhaltigere Gesellschaft umzusetzen.

Der Kauf von saisonalen Produkten auf dem Markt fördert die Nachhaltigkeit. (Bild: cim)

Die Bewegung in der Schweiz

In der Schweiz gibt es bereits über zwanzig Orte, die sich dieser Transitionbewegung angeschlossen haben. Jeder Verband organisiert sich selbst und wirkt am Ort, indem er sich für regionaltypische Themen einsetzt.

Auch in Luzern gibt es einen Verband: Luzern im Wandel – Transition Luzern. Mario Stankovic hat ihn im Januar 2018 mit Mitstreitern gegründet. Ich habe nachgefragt, wie der Verband in Luzern organisiert ist und in welchen Bereichen er aktiv ist.

Gesellschaftlicher Wandel in Luzern

Der gemeinnützige Verband will jene Menschen, Organisationen und Unternehmen der Region Luzern und der Zentralschweiz vernetzen, die sich für eine zukunftsfähige und solidarische Gesellschaft einsetzen. Zurzeit sind es 46 Netzwerkpartnerinnen, die dem Verband angehören.

Mindestens zweimal im Jahr finden Treffen statt, die dem Austausch und der Zusammenarbeit dienen. Die Zusammenarbeit von bereits aktiven Partnern und Partnerinnen aus der Region hat das Potenzial eines wichtigen Hebels für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel. Sie kann einen bedeutenden Beitrag zur Lösung von komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten.

Es gibt regionaltypische Themen, deren sich der Verband annimmt, in Luzern ist das beispielsweise der Tourismus. Hier bietet er Unterstützung an und will gemeinsam mit den Akteuren nachhaltige Lösungen erarbeiten. Direkte Mitsprache bei gewissen Geschäften der Stadt wird «Luzern im Wandel» zusammen mit anderen NGOs regelmässig gewährt. Das letzte Mal war dies beim Projekt «Durchgangsbahnhof» der Fall.

Der Verband «Luzern im Wandel» agierte bisher eher im Hintergrund. Im Herbst ist jedoch eine Aktion gemeinsam mit den Netzwerken geplant, um sichtbarer zu werden.

Eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft wünschen sich alle. Mögliche Wege dazu sind vorhanden, man muss sie nur beschreiten.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 01.09.2021, 18:03 Uhr

    Anstatt mit dem Bus
    könnte mann Mann die Touristen mit reservierten Bahnwagen verfrachten.Vom Bahnhof zum Gübelin ist es auch nicht weit und können Luzerner Schönheit von der ersten Minute geniessen. Ansonsten könnte man shutle Bus anbieten.Auch Interlaken,Engelberg usw ist gut mit ÖV zu erreichen.Es braucht nur
    gute Planung das die SBB unterstützt.
    Dann wäre auch das Busterminal gelöst.
    Erlich gesagt,mir gefällt der ökutourismuss ohne das Getränge.

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