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Nachhaltige Region Zentralschweiz

UNO-Initiative: Nach sechs Jahren wird nun die Zentralschweiz aktiv

Wie sieht's mit der nachhaltigen Entwicklung in der Region Zentralschweiz aus? (Bild: Kari-Schnellmann-Rapperswil-Jona-SG)

Die «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung» ist sechs Jahre alt geworden. Wofür steht sie und was tut sich in unserer Region?

Vor ziemlich genau sechs Jahren verabschiedete die UNO die sogenannte «Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung», vielleicht besser bekannt unter der englischen Bezeichnung «Sustainable Development Goals» (SDGs). Für 17 Teilbereiche des menschlichen Lebens definiert diese Agenda die politischen Ziele zur Sicherung einer weltweiten nachhaltigen Entwicklung – auf allen drei Ebenen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Soziales und Wirtschaft.

In den letzten Jahren wurde diese umfassende Agenda in den Hintergrund gedrängt. Teilbereiche wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Plastikmüll, Pestizid-Einsatz in oder Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft standen hierzulande klar im Vordergrund.

Global denken – lokal handeln

Nun häufen sich die Aktivitäten dazu wieder. So hat der Bundesrat im Sommer seine eigene «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030» veröffentlicht. Für die Umsetzung der Agenda 2030 in der Schweiz setzt der Bund Prioritäten bei den drei Schwerpunktthemen «Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion»; «Klima, Energie und Biodiversität» sowie «Chancengleichheit und sozialer Zusammenhalt».

Kritiker bemängeln allerdings, dass sich der Bund fast sechs Jahre Zeit gelassen hat, um die Agenda 2030 für die Schweiz zu formulieren. So finden etwa entwicklungspolitische Organisationen, dass die Schweizer Strategie für «Bedächtigkeit und schöne Worte» stehe und dass sie «heisse Eisen wie etwa die Regelung des Finanzmarkts» umschiffe.

Klar ist auf jeden Fall, dass «die Politik» allein die umfassenden und komplexen Ansprüche der Agenda 2030 nicht einlösen kann. Ohne Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind die Ziele nicht zu erreichen.  

Private Aktivitäten

Erfreulicherweise gibt es solche Partnerschaften bereits, weitere sind im Aufbau.

Bereits seit einiger Zeit versucht eine gemeinnützige Organisation, Unternehmen in der Schweiz in dieser Hinsicht zu beraten. Das Programm von Swiss Triple Impact (STI) unterstützt Unternehmen dabei, einen wirksamen Beitrag zu den Sustainable Development Goals zu leisten. Ziel des Programms ist es, Schweizer Unternehmen zu ermöglichen, ihren Beitrag zu messen und damit ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern. Das Programm wird vom Bund unterstützt.

Anfang September stand ein privates Netzwerk in der Region im Zentrum eines Blog-Beitrags. Dabei handelt es sich um Luzern im Wandel – Transition Luzern. Der Fokus dieses Netzwerks liegt auf individuellen Handlungsmöglichkeiten (zentralplus berichtete).

Das Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz

Und nun präsentiert sich das Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz (NNZ) der Öffentlichkeit. Das Netzwerk geht davon aus, dass die nationalen Ziele nur dann umgesetzt werden können, wenn Kantone und Regionen mitziehen. Entsprechend will das Netzwerk vor allem Unternehmen, Verwaltungen oder Organisationen der Zivilgesellschaft in der Zentralschweiz ansprechen und beraten.

Mit den Worten des NNZ: «Das Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz sensibilisiert die Zentralschweiz bezüglich dem Thema «nachhaltige Entwicklung». Es motiviert und unterstützt die Mitglieder (Unternehmen, soziale Institutionen, Umweltverbände, Bildungsinstitutionen, Stiftungen, religiöse Institutionen, Kantone, Gemeinden und Bevölkerung) auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung und vernetzt sie untereinander auf regionaler Ebene.»

Partner des Netzwerks sind unter anderem die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz, Caritas, Fastenopfer, WWF und Pro Natura. Damit ist gewährleistet, dass die drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung abgedeckt sind.

Und was tun Sie?

Es bleibt zu hoffen, dass die Agenda 2030 dank all diesen Aktivitäten wieder mehr Aufmerksamkeit erhält. Mehr Dynamik im Bereich der Nachhaltigkeit ist eindeutig nötig. Dazu können wir alle einen Beitrag leisten. Ein Blick auf die «17 Ziele für nachhaltige Entwicklung» liefert mehr als genug Anregungen!

Die 17 Ziele der UNO für nachhaltige Entwicklung. (Bild: un)
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