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Von Schrumpel-Äpfeln und Knack-Rüebli

So werden Gemüse und Früchte länger haltbar

So bleiben frisches Gemüse und Früchte vom Luzerner Markt länger haltbar. (Bild: buf)

Jeder kennt es: Am Samstag auf dem Markt in Luzern knackig-frische Radiesli gekauft, zwei Tage später möchte man sich einen frischen Salat zubereiten und findet die Radiesli schrumpelig im Gemüsefach. Dabei lassen sich Gemüse und Früchte mit einigen einfachen Tricks um ein Vielfaches länger frisch halten.

Mit unserem Konsumverhalten können wir massgeblich dazu beitragen, Ressourcen zu sparen. Möchten wir gegen Foodwaste vorgehen, dann müssen wir im eigenen Haushalt damit beginnen. Natürlich fängt das bereits beim bewussten Einkaufen an. Mithilfe einer Einkaufsliste, welche die benötigten und für den Verzehr geplanten Lebensmittel enthält, kann man verhindern, dass zu viel eingekauft wird und Lebensmittel unverbraucht zu Hause verderben.

Trotz aller Sorgfalt kommt es aber auch bei mir immer wieder mal vor, dass Lebensmittel verderben oder ungeniessbar werden. Besonders bei Gemüse und Früchten kann das, je nach klimatischen Bedingungen, plötzlich schneller passieren, als erwartet.

Mit einigen Tricks bleiben Gemüse und Früchte lange halt- und geniessbar, sodass ich mittlerweile nur noch selten etwas entsorgen muss. Ein paar dieser Tricks zu den bekanntesten Früchten und Gemüsen möchte ich euch hier mit in den Haushalt geben.

Äpfel mögen's kühl und dunkel

In den meisten Haushalten werden Äpfel offen in einer Schale auf der Anrichte oder dem Esstisch gelagert. Dies hat jedoch einen rein dekorativen Zweck. Am längsten bleiben Äpfel nämlich dann frisch, wenn man sie kühl und dunkel lagert. Am besten an einem Ort, der gut durchlüftet ist. Der kühle, dunkle Keller wäre der ideale Lagerort, jedoch verfügen nur wenige Menschen in Luzern über eine derartige Lagermöglichkeit.

In diesem Fall eignet sich der Kühlschrank ebenso gut als Aufbewahrungsort. Dort sind die Äpfel in einem der unteren Gemüsefächer am besten versorgt. Aber Achtung: Äpfel scheiden das Gas Ethylen aus, was andere Früchte und Gemüse schneller reifen lässt. Deshalb sollten Äpfel immer separat gelagert werden.

Aubergine gehört nicht in den Kühlschrank

Lange Zeit habe ich Auberginen intuitiv im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert. Aber Auberginen sind sehr kälteempfindlich und bekommen im Kühlschrank rasch braune Flecken. Daher eignet sich das Vorratsregal bei etwa 10-13 Grad am besten für Auberginen. Dort bleiben sie etwa zehn Tage frisch. Auberginen sind ethylenempfindlich, also Abstand halten zu Gemüse und Früchten, die Ethylen absondern!

Kälteempfindliche Gurke

Auch die Gurke landete bei mir zu Hause üblicherweise im Kühlschrank. Aber wie die Aubergine ist auch die Gurke sehr kälteempfindlich und wird bei Temperaturen unter 12 Grad schnell weich und wässrig. Optimal wäre hier ein abgedunkelter Lagerraum von ca. 15 Grad. Und aufgepasst: Auch die Gurke ist ethylenempfindlich!

So bleiben Rüebli mehrere Wochen frisch

Wenn ihr einen Bund frische Rüebli kauft, solltet ihr das Blattgrün sofort entfernen. Ansonsten entzieht das Kraut der Wurzel das Wasser und die Rüebli werden schrumpelig. Das Kraut kann man separat in einem Behälter im Kühlschrank lagern und in der Suppe, im Salat oder als Pesto geniessen. Die Rüebli selbst lagert man am besten ungewaschen im Kühlschrank, in einem luftdichten Behälter, der mit einem Haushaltspapier ausgekleidet ist. So halten sich die Rüebli bei uns mehrere Wochen lang.

Radieschen ohne Blattgrün

Bei den Radieschen gilt Ähnliches wie bei den Rüebli. Auch hier solltet ihr das Blattgrün vor der Lagerung entfernen und separat aufbewahren, da das Kraut der Wurzel sonst das Wasser entzieht. Das Blattgrün könnt ihr wunderbar verwenden, um Suppen oder Salate zu verfeinern. Die Radiesliknollen lagert ihr dann in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank.

Viele tendieren dazu, Früchte und Gemüse allesamt im Kühlschrank zu lagern. Für kälteempfindliche Produkte ist dies jedoch nicht ideal.
Viele tendieren dazu, alle Früchte und Gemüse im Kühlschrank zu lagern. Für kälteempfindliche Produkte ist dies jedoch nicht ideal. (Bild: Symbolbild: pexels)

Die Tomate ist eine Diva

Die Tomate ist die Prinzessin unter den Gemüsesorten. Sie mag es nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Optimal ist eine Lagertemperatur zwischen 12 und 16 Grad, das heisst, im Kühlschrank ist sie definitiv fehl am Platz. Dort verlieren Tomaten an Geschmack und bilden schneller Schimmel. Zudem braucht die Tomate eine weiche Unterlage und gute Durchlüftung. Bei uns halten sich Tomaten auf der Ablage in einer Kartonschale, mit einem Stück Haushaltspapier ausgekleidet, ziemlich lange.

Trauben nicht waschen

Trauben sollten unbedingt ungewaschen gelagert werden und erst kurz vor dem Verzehr mit Wasser in Kontakt kommen, da sich sonst schnell Schimmel bildet. In einem luftdichten Behälter im Kühlschrank sind sie gut eine Woche haltbar.

Ethylen beschleunigt Reifung

Grundsätzlich lohnt es sich, die Ethylenempfindlichkeit und die Ethylenabsonderung der verschiedenen Gemüse und Früchte zu berücksichtigen. Denn dadurch kann man einerseits verhindern, dass der Reifeprozess bestimmter Sorten ungewollt angekurbelt wird. Andererseits kann aber auch gezielt das Nachreifen einiger Sorten angeregt werden, indem man zum Beispiel Äpfel unter die frisch gekauften, noch steinharten Kiwis mischt.

Optimaler Lagerungsort gesucht

In kaum einer Wohnung findet man genügend Platz und die optimalen Temperaturen für die individuellen Lagerungsbedürfnisse der verschiedenen Früchte und Gemüse. Wo es möglich ist, da rate ich dazu, am kühlsten Ort in der Wohnung eine kleine, abgedunkelte Lagerungsmöglichkeit zu schaffen für alle Gemüse und Früchte, die diese Verhältnisse mögen.

Auch die zusätzlichen Behälter im Kühlschrank lohnen sich. Denn nebst der längeren Haltbarkeit verhindert zudem die Lagerung im Kühlschrank in separaten Behältern, dass Gemüse und Früchte ungewollte Düfte absondern oder aufnehmen. Und letztlich führt es auch zu einer besseren Übersicht im Kühlschrank.

Verwendete Quellen

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