Nachhaltige Weihnachtsgeschenke besorgen – ganz ohne Stress
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür – höchste Zeit, einen Adventskalender zu besorgen und im Internet nach den besten Weihnachtsschnäppchen Ausschau zu halten … Vielleicht könnten wir die Weihnachtszeit in diesem Jahr aber auch etwas entspannter angehen und dabei gleichzeitig der Umwelt einen Gefallen tun?
Die schönste Zeit im Jahr hat ihren ganz besonderen Charme, mit ihr kommen aber auch viele Erwartungen. Damit wir trotz unseres vollen Alltags all unsere Weihnachts-To-dos abhaken können, bestellen wir mehrere Weihnachtsschnäppchen auf einmal – um unser Budget zu schonen in einem billigen Onlineshop wie Temu: Hier finden wir alles, was das Herz begehrt: von aufblasbaren Rentiergeweihen über Santa-WC-Papier bis hin zu supergünstigen Weihnachtsgeschenken …
Oder doch nicht? Das einst besinnliche Fest hat sich zunehmend zum Konsumwahn entwickelt, kindliche Faszination und Vorfreude ist irgendwann Stress und Hektik gewichen. Wie aber können wir die Weihnachtszeit entschleunigen, damit wir wieder Zeit für die wichtigen Dinge haben?
Erlebnisse schenken
Ich frage mich: «Welche stressigen Aktivitäten können wir streichen und durch entspannende, besinnliche Erlebnisse ersetzen?» Möglicherweise müssen wir gar nicht so viele Geschenke besorgen und könnten stattdessen gemeinsame Erlebnisse schenken – Erlebnisse, die auch für uns selbst erholsam sind.
Ein einfaches und nicht aufwendiges Weihnachtsgeschenk könnte zum Beispiel ein selbst gemachter Gutschein sein. Ein Gutschein ist persönlich und kann selbst gemacht auch nicht verfallen.
Gemeinsame Erlebnisse während der Adventszeit bereiten ebenfalls Freude und helfen uns, im Moment zu leben. Nehmen wir uns doch die Zeit, ein besinnliches Weihnachtskonzert zu geniessen oder gemütlich durch die beleuchtete Stadt zu schlendern und die Weihnachtsatmosphäre auf uns wirken zu lassen. In diesem Jahr haben wir auch wieder die Möglichkeit, über die Eisfläche vor dem KKL zu gleiten – im Hintergrund Tausende Lichter und der grösste Weihnachtsbaum der Stadt. Wer es lieber noch etwas ruhiger hat, kann auf einen Lichterweg wie den von Adligenswil zum Dietschiberg oder jenen in Hünenberg gehen.
Geschenke selbst machen – oder doch kaufen?
Nun aber zurück zu den Geschenken. Wer sich gerne kreativ betätigt und dabei auch gut abschalten kann, für den bietet es sich natürlich an, Geschenke selbst zu machen. Wer etwas Spezielleres herstellen möchte, findet in Keramik- oder Glaskunstateliers eine gute Möglichkeit, einzigartige Geschenke zu gestalten.
Falls der Gedanke, nun noch selbst Geschenke machen zu müssen, zusätzlichen Stress auslöst, ist das verständlich. Die gute Nachricht: Selbst gemachte Geschenke muss man nicht zwangsläufig selbst herstellen – auch in Ateliers oder auf Weihnachtsmärkten findet man wunderschöne, handgefertigte Geschenke. Einen Besuch wert ist auch der Luzerner Handwerksmarkt, wo lokale Herstellerinnen ihre Kreationen anbieten. Der Markt findet jeden ersten Samstag des Monats statt.
Secondhand verschenken – nachhaltig und persönlich
Ein bereits gebrauchtes Produkt zu verschenken, mag uns seltsam vorkommen. Doch Secondhandgeschenke zu Weihnachten werden immer beliebter. Eine Umfrage in Deutschland ergab, dass 60 Prozent der Befragten sich durchaus vorstellen können, ein Secondhandgeschenk zu erhalten oder zu verschenken. Wichtig ist natürlich, dass das Geschenk mit Sorgfalt ausgesucht wird und gut erhalten ist.
Aber auch in vielen Geschäften lassen sich nachhaltige Weihnachtsgeschenke aufspüren. Damit ein Weihnachtsgeschenk wirklich nachhaltig ist, sollte es von guter Qualität und etwas sein, das die beschenkte Person wirklich braucht oder gerne nutzen wird. Am besten sind Geschenke, die der Beschenkten oder dem Beschenkten einen echten Mehrwert bieten – ohne unnötigen Überfluss.
Suffizienz – weniger ist mehr
In diesem Zusammenhang fällt oft das Schlagwort Suffizienz – weniger besitzen, dafür mehr geniessen. Viele Menschen haben erkannt, dass der Besitz vieler Dinge nicht zu einem erfüllten Leben führt. Weniger Konsum bedeutet weniger Stress und mehr Freiheit. Für viele von uns in der Schweiz ist das ein erstrebenswerter Luxus.
In vielen Teilen dieser Welt ist es jedoch überhaupt nicht selbstverständlich, genug von allem zu haben. Und auch in der Schweiz gibt es Menschen, die unter der Armutsgrenze leben. Weihnachten ist daher eine gute Gelegenheit, mit anderen zu teilen. Eine schöne Möglichkeit, dies zu tun, ist über die Aktion Weihnachtspäckli, die Güter des täglichen Gebrauchs nach Ost- und Südosteuropa schickt, oder die Aktion 2 × Weihnachten, welche bedürftige Menschen in der Schweiz mit Nahrungsmittelpaketen unterstützt.
Die Weihnachtszeit muss nicht in hektischem Konsumstress ausarten. Indem wir uns bewusst für nachhaltige Geschenke entscheiden, uns vom Perfektionsanspruch verabschieden und Zeit über Materielles setzen, entschleunigen wir die Weihnachtszeit und haben wieder mehr Raum für die wirklich wichtigen Dinge.