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Wie die Wohnung umweltverträglicher wird

Mein Beitrag zum Klimaschutz beim Wohnen

Die Nettowohnfläche nimmt stetig zu. (Bild: Pixabay)

Die Fläche pro Person für Wohnungen nimmt stetig zu. Dies widerspiegelt sich auch beim Wohnungsangebot. Selbst in als nachhaltig gepriesenen Luzerner Überbauungen werden vor allem grosse Wohnungen gebaut. Dennoch kann man auch als Privatperson einiges unternehmen, um das Wohnen umweltverträglicher zu machen.

Nachhaltigkeit ist sehr vielschichtig. Dass aber unser Wohnverhalten einen Grossteil der Umweltbelastung darstellt, ist wenig bekannt. Wir zeigen, wie man mit nachhaltigem Wohnen die Umwelt schonen kann.

Immer gösserer Flächenbedarf

In den Jahren 1980 bis 2017 ist der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch pro Person von 32 auf 46 Quadratmeter gestiegen (Stand 2018, Bundesamt für Statistik). Betrachtet man das dadurch entstehende Flächenwachstum auf Basis der Wohnbevölkerung von 1980 (6.33 Millionen), entspricht dies einer zusätzlichen Fläche von rund 90 Millionen Quadratmetern; die Fläche des Zürichsees. Dabei ist die Zuwanderung noch nicht einmal eingerechnet.

Die Bevölkerung ist in diesem Zeitraum prozentual weniger gewachsen als der Wohnflächenbedarf. Wir sind aufgrund unseres Wohlstandswachstums zu einem grossen Teil selber an der Zersiedelung und dem Zubetonieren unserer Landschaft schuld.

Warum ist das so?

Auch in Luzern werden vielfach Wohnungen gebaut, die drei bis vier Zimmer haben, und dabei meist mehr als 100 Quadratmeter Wohnfläche anbieten. Immer mehr Haushalte in der Schweiz werden von Singles (16 Prozent) oder Paaren (29 Prozent) bewohnt. Zu zweit eine solch grosse Wohnung zu mieten oder kaufen, macht weder ökologisch noch finanziell Sinn, denn geheizt wird das gesamte Volumen.

Ich selbst suche aktuell in der Stadt Luzern für meine Partnerin und mich eine kleine und preisgünstige Wohnung. Auf dem Markt für Neubauten sind preisgünstige Wohnungen in guter Qualität rar.

Es stellt sich mir die Frage: «Warum werden nicht mehr bezahlbare 3-Zimmerwohnungen mit nur einem Bad und weniger als 70 Quasratmetern gebaut?» Das Angebot an grossen, teuren Wohnungen ist da, dasjenige für kleine, günstige jedoch nicht. Spannend dabei ist auch, dass im Himmelrich 3 und in anderen nachhaltig angepriesenen Überbauungen sehr viele grosse Wohnungen gebaut wurden (rund 70 Prozent).

Mehrfamilienhaus zu bevorzugen

Bei der Auswahl einer Wohnung überlege ich mir wie viel Fläche ich pro Person wirklich nutze. Brauche ich wirklich mehr als 35 Quadratmeter pro Person? Nachfrage steigert schliesslich auch das Angebot. Eine Wohnung im Mehrfamilienhaus ist zu bevorzugen. Diese braucht nur ein Bruchteil an Heizenergie und Siedlungsfläche eines Einfamilienhauses. Logisch, denn im Mehrfamilienhaus wird die Oberfläche des Gebäudes mit allen Bewohnern geteilt. Weiter können mit einer Strasse bei einem Mehrfamilienhaus mehrere dutzend Personen erreicht werden, während ein Einfamilienhaus die gleiche Strassenfläche benötigt, aber im Schnitt nur zwei bis fünf Personen erreicht.

Zudem schaue ich, wie effizient das Haus ist, in welchem ich eine Wohnung mieten oder kaufen möchte. Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (kurz GEAK) gibt darüber Auskunft. Wie bei den Haushaltgeräten werden die Gebäude in die Energieeffizienzklassen A bis G eingeteilt. Alle Gebäude im Kanton Luzern, für welche schon ein GEAK erstellt wurde, sind online abrufbar.

Wie so oft ist weniger schlussendlich mehr, auch bei der Wohnungsgrösse.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Jörg
    Jörg, 04.11.2019, 08:45 Uhr

    Als Alleinstehender habe ich gerne Platz, ein Esszimmer, Stube, Schlafraum, Balkon. Ab 55 qm, sollte es schon sein, solche schöne Einteilungen wie Bild sieht man heute nicht mehr fast. Hier kernsaniert, wurde alles rausgerissen die separate Küche, heute ein offener Raum mit grosszügigem Essraum. Schade zwar, macht aber alles grösser, und heller mehr Licht, da ja nun durchgängiger grosszügiger Raum mit Stube insgesamt a 40 qm entstanden ist. Insgesamt 62 qm.

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  • Profilfoto von tomste
    tomste, 02.11.2019, 13:32 Uhr

    Danke für den anregenden Beitrag! Vor allem die Ausweitung der Überlegungen bis zur Strassenfläche ist für mich neu, aber völlig korrekt! Der Bildtitel passt allerdings nicht zum Bild 😉

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