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Beherzter Einsatz rüstiger Rentner fürs Klima

In Luzern gibt es auch die Klima-Grosseltern

Klima-Grosseltern an der Klima-Demo in Bern. (Bild: Klima-Grosseltern)

Die Klimajugend hat sich zu Recht für ihre Anliegen Gehör verschafft. Aber nicht nur sie kämpft für eine lebenswerte Zukunft, auch die ältere Generation ist in Luzern aktiv.

Klimastreik, Fridays for Future, Extinction Rebellion – sie stehen für den Aufstand für den Klimaschutz. Die Bewegungen mobilisieren Jung und Alt. Menschen jeden Alters versuchen, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Etliche weniger laut vielleicht, aber nicht weniger aktiv.

Grosseltern mischen mit

Im Jahre 2007 wurde die erste Gruppe von Klima-Grosseltern in Norwegen ins Leben gerufen. Sie entstand aus der Sorge, dass sich die Lebensbedingungen auf unserem Planeten für kommende Generationen laufend verschlechtern. Seither wächst die Bewegung kontinuierlich. Es gibt inzwischen ähnliche Gruppen in Kanada, den USA, Schweden, Frankreich, Belgien und in der Schweiz. Am 16. September 2014 wurde in Lausanne der Schweizer Verein Grand-parents pour le climat/Klima-Grosseltern gegründet.

Die Bürgerbewegung zählt inzwischen sieben welsche und sechs Deutschschweizer Regionalgruppen, die alle die Klima-Jugend und ihre Demos tatkräftig unterstützen.

Die Grosseltern-Generation birgt ein grosses Potenzial: Unabhängigkeit, Lebens- und langjährige Berufserfahrung. Als Generation ist sie privilegiert. Sie durfte in den florierenden Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aufwachsen und leben. Viele dieser Menschen übernehmen nun als Klima-Grosseltern Verantwortung. So werden beispielsweise die eigenen Konsumgewohnheiten und Verhaltensweisen hinterfragt. Es ist eines der Ziele, für die Nachfahren eine lebenswerte Umwelt zu erhalten und zu fördern. Die Bewegung will zudem auf die Notwendigkeit eines radikalen Wandels der Haltung und des Handelns hinweisen.

Aktive Gruppe in der Zentralschweiz

Den Verein Klima-Grosseltern Zentralschweiz gibt es offiziell seit dem 12. November 2020. Doch schon vor diesem Datum haben die Mitglieder bemerkenswerte Aktionen in Angriff genommen, wie den Bankenspaziergang, der bereits seit Herbst 2019 stattfindet.  

Halt bei der CS während des Bankenspaziergangs
Halt bei der CS während des Bankenspaziergangs. (Bild: Klima-Grosseltern)

Etwa alle 2 Wochen gehen Mitglieder der Gruppe auf einen einstündigen Spaziergang entlang der grossen Geschäftsstrassen. Mithilfe von mit Schlagworten bedruckten Umhängen fordern sie Banken dazu auf, keine CO2-lastigen Firmen mehr zu unterstützen. Angedacht ist auch eine Veranstaltung zum Thema CO2-Engagement der Banken.

Einsätze der Klima-Grosseltern in Luzern

Der Schnupperbesuch beim Klima-Höck, der jeweils einmal zu Monatsbeginn abgehalten wird, macht klar: Da ist eine muntere, engagierte Gruppe am Werk. Die reiche Lebenserfahrung ist spürbar und die meisten haben sich wohl schon seit vielen Jahren mit der Klimaproblematik auseinandergesetzt.

An diesem Anlass wird gefachsimpelt und werden Aktivitäten besprochen. Aktuell steht die Vorbereitung einer Aktion zum Earth Overshoot Day an. Der Tag soll darauf aufmerksam machen, dass die Schweizer Bevölkerung am 13. Mai alle natürlichen Ressourcen, die ihr für das Jahr 2022 zustehen, bereits aufgebraucht haben wird. Am 7. Mai sind in verschiedenen Städten Veranstaltungen mit Aktionen, Experimenten und Spielen geplant, so auch in Luzern.

Weiter wird von Schulbesuchen berichtet, die auf Einladung von myclimate im Rahmen des Projektes Energie- und Klimapioniere 2.0 an Schulen gemacht wurden. Begeistert erzählt ein Mitglied von den Gesprächen mit den Jugendlichen über den Alltag von vor 50 Jahren im Vergleich zu heute.

Es steht auch die Erarbeitung einer Stellungnahme zur Vernehmlassung Zukunft Mobilität im Kanton Luzern an. Die Klima-Grosseltern nehmen solche Gelegenheiten gerne wahr. Neben der Besprechung von Aktivitäten fliessen auch immer wieder persönliche Erfahrungen mit ein.

Mein Fazit

Die Klima-Grosseltern bilden eine wichtige Gruppierung im Kampf gegen den Klimawandel. Und übrigens ist es nicht Bedingung, Enkelkinder zu haben, wenn man sich dem Verein anschliessen möchte.

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9 Kommentare
  • Profilfoto von Heim Dehei
    Heim Dehei, 23.02.2022, 22:10 Uhr

    Wollbetten und Matratzen waren bei dieser Kaffeefahrt wohl ausverkauft! Dank Maske war auch Gebisskleber überflüssig……

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  • Profilfoto von Generation Atom
    Generation Atom, 23.02.2022, 19:56 Uhr

    Herrlich, genau DIE Generation, welche für die grössten Umweltsünden des vergangenen Jahrhundert verantwortlich ist, demonstriert für ein besseres Klima……. Genau mein Humor!

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    • Profilfoto von Rene
      Rene, 24.02.2022, 06:59 Uhr

      Klüger werden ist nicht verboten. Was machst du eigentlich für die Umwelt?

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  • Profilfoto von Andy Bürkler
    Andy Bürkler, 23.02.2022, 16:55 Uhr

    Alter schützt vor Torheit nicht.

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    Vreni, 23.02.2022, 16:34 Uhr

    Haben keine andere Beschäftigungen

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    Alois Iten, 23.02.2022, 13:16 Uhr

    Warum nehmen sie nicht ihre Enkel mit? So könnten sie was generationenübergreifendes veranstalten.

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    Michel von der Schwand, 23.02.2022, 12:11 Uhr

    Die sehen mehr nach Sujetgruppe aus der Agglomeration aus, als nach Klimaaktivisten.

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      Familie Fasel, 23.02.2022, 12:52 Uhr

      Einfach nur deplatziert, Ihre Aussage. – Danke an die Seniorinnen und Senioren, dass Sie sich klimapolitisch engagieren!

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      • Profilfoto von Michel von der Schwand
        Michel von der Schwand, 23.02.2022, 15:02 Uhr

        Satire kann man erkennen!

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