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Mit den kleinen Tipps und Tricks zum Erfolg

In kleinen Schritten besser werden

Mit vielen kleinen Schritten hin Richtung öko-solidarischer Gesellschaft. (Bild: Aura)

Der Weg zu einer ökologisch-solidarischen Gesellschaft ist steinig. Und doch arbeiten überall junge Menschen engagiert daran. Viele kleine Schritte ebnen einen Pfad und der reicht aus, um eine Gesellschaft in eine andere Richtung zu lenken.

Neulich an der Fasnacht kam ein Freund zu mir. Gut, er war schon ein wenig angetrunken, doch was er sagte, hatte einen wahren Kern: «Ich unterstütze deine Ideen von Umweltschutz voll. Klar sollten wir uns am besten alle selbst versorgen – doch wie nur sollen wir es umsetzen? Es ist einfach mega schwierig!»

Ich versuchte ihm zu entgegnen, dass ich ja auch ständig an mir arbeite und noch lange nicht so solidarisch und ökologisch lebe, wie ich es mir in meinen Träumen ausmale. Auch ich bin von meinem Permakultur-Selbstversorger-Bauernhof weit entfernt. Ich versuchte ihm weiter zu entgegnen, dass er doch auch viel für eine funktionierende Gesellschaft mache. Vor allem seine offene, soziale Art sei ein sehr wichtiger Beitrag – er könne es ja wirklich mit allen gut. Er entgegnete wieder: «Deine Ideen finde ich super – aber das Umsetzen ist einfach mega schwierig!» So zog sich das Gespräch hin und her wie ein Tennis-Match. Um das Spiel in einem Remis enden zu lassen, sagte ich zum Schluss: «Ja, es ist einfach schon mega schwierig.»

Yoga statt Barrikaden

In den Tagen danach las ich dann in einer bekannten Gratiszeitung, dass die heutigen Jugendlichen kaum mehr rebellisch seien und sich vielmehr Sachen wie Yoga und Mode widmeten, anstatt sich gegen das Establishment aufzulehnen. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Ja, vielleicht sehnen wir uns wieder etwas mehr nach «Bünzligkeit» – ich staune in letzter Zeit zum Beispiel auch, wie viel Freude mir die kleinen Erfolge in der Hausarbeit bereiten.

Ich glaube, das hat grundsätzlich zwei Gründe: Erstens sehnen wir jungen Menschen uns nach dem Einfachen; in einer Welt des Übermasses, des Konsums, der schier unendlichen Möglichkeiten sucht man sich einen geraden Weg. Und zweitens steckt aus meiner Sicht auch sehr viel Ehrlichkeit in den einfachen Handlungen des Alltags. Gesunde, regional-saisonale Kost zum Beispiel, mit Freunden zusammen genossen, lässt sich noch immer am besten in der eigenen Küche zubereiten.

Gemüse statt Barrikaden

Wenn ich mich umschaue im Freundeskreis, sehe ich sehr viele engagierte junge Menschen: Da ist die Luzernerin, die sich während ihrer Bachelorarbeit an der ETH mit dem Energieverbrauch in der Schweiz befasst hat. Sie hat aufzeigen können, dass wir noch immer Unmengen an Energie in den Individualverkehr und das Beheizen unserer Räume stecken. Sie hat mir auch einen kleinen Trick verraten, um ohne Aufwand und Verlust an Bequemlichkeit Energie sparen zu können: Einfach den Wasserhahn immer ganz Richtung «kalt» drehen. Auch wenn der Hahn nur minim Richtung «warm» eingestellt ist, braucht dies viel Energie. Energie, um 1,5 Liter Wasser aufzuheizen, die ungebraucht verpuffen.

Ein Kollege aus Basel wiederum pflanzt seit Jahren Bäume in der algerischen Wüste, um die Wüstenbildung zurückzudrängen. Daneben beschäftigt er sich mit seinem Verein Desert Tree mit zahlreichen anderen Projekten für den Naturschutz. In Luzern versucht eine kleine Gruppe junger Menschen, die solidarische Landwirtschaft zu fördern, ganz ähnlich wie die selbstverwaltete Gemüsekooperative Ortoloco nahe Zürich.

Oder eben der Freund an der Fasnacht, der mit seiner offenen Art Menschen zusammenbringt. Das alles sind nur einige Beispiele, aber alles kleine Schritte hin Richtung öko-solidarischer Gesellschaft. Doch viele Schritte ebnen einen Pfad und der reicht aus, um eine Gesellschaft in eine andere Richtung zu lenken – auch wenn es «mega schwierig» ist.

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Ob in der Wirtschaft & Energie, Natur & Tiere in der Stadt, Abfalltrennung & Recycling, bewussteres Essen, faire Mode, Accessoires & Möbel – das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt heute Jung und Alt.
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