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Irina Lorez zum Theaterwerk Luzern

2022 – Brutplatz für freie Vögel

Tanz im freien Fall: Claudine Ulrich und Nelson Rodriguez-Smith (Bild: Roberto Conciatori)

Was passiert, wenn das Haus an der Reuss in den Vierwaldstättersee versinkt, um ganz neu am linken Ufer emporzusteigen? Irina Lorez schreibt in einem Satz ihre Gedanken zum Thema Theaterwerk Luzern.

Was könnte ein mögliches Szenario sein, wenn das Haus an der Reuss in den Vierwaldstättersee versinkt, um ganz neu am linken Ufer emporzusteigen, gestreckten Halses um sich spritzt für die durstigen Touristen, die auf der Seebrücke kaum vorwärts kommen, wo es blitzt, nein, kein Radar, es sind die Berge, das Dach und die neue Spitze für die Spitzenkultur, das alles ist einfach wunderschön, denn das Importgeschäft läuft brillant, wie die Uhren am Schwanenplatz, die hier keiner mehr trägt, die Zeit, die Zeit, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, doch wiederholt abgelaufen, wir laufen in den Süden, er lässt uns grüssen, wir laufen in den Norden und bewegen uns in der Zwischenzeit mit grossem Staunen, wenn mit dem Kulturkompromiss nicht wir gemeint sind, wenn die Hüllen zum Füllen die Grenzen sprengen, wenn das Brot vom Schwan verschluckt wird und die Tore sich gerade mal für einen Kaffee öffnen, in der Hoffnung, es steckt eine Rosine in der Tasse, oh ja, für Theaterwerk Luzern wünsche ich mir eine bewegte Vision, die hauptsächlich an das bewegte Schaffen denkt und nicht nur an die unbeweglichen Häuser, wo nur noch Fink und Star verkehrt, doch sollte uns dieses grosse Paket 2022 erreichen, so muss der Südpol unbedingt Brutplatz für die freien Vögel bleiben.

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