Greth Schell und ihre «Lölis» machten Zug unsicher
Am Güdelmontag herrscht in der Zuger Altstadt buntes Treiben, denn Greth Schell und ihre «Lölis» sind unterwegs. Laut der Legende sah sich Margarethe Schell im 18. Jahrhundert jeweils spätabends dazu veranlasst, ihren angeheiterten Mann in einer «Chrätze» nach Hause zu tragen. Dabei wurde sie von den Saufkumpanen ihres Mannes begleitet, heute als «Lölis» bekannt.
Daraus entstand ein lebendiger Strassenbrauch, bei dem die Greth Schell mit den «Lölis» durch die Strassen zieht und vorwitzige Kinder mit «Süüblatere» haut. Für die lauten «Greth Schällebei!»-Rufe erhalten die Kinder aber Mutschli, Gebäck, Zunfttaler, Würstchen und verschiedene Süssigkeiten. Die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug ist seit über hundert Jahren für diesen lebendigen Brauch verantwortlich. Letztes Jahr hätte der Brauchtum seinen 300 Geburstag gefeiert – dieses Jubiläum wurde in diesem Jahr nachgeholt.