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Ciao Chregu, danke für alles

Die Farben bleiben die gleichen: Christian Schneuwly zieht es an den Genfersee. (Bild: Martin Meienberger / freshfocus)

Diese Nachricht kam überraschend, sehr sogar. Der zweifache Saisontorschütze Christian Schneuwly verlässt den FC Luzern per sofort. Die Mitteilung kam zu einem Zeitpunkt, als die Spieler (ohne Schneuwly) auf dem Weg Richtung Färöer-Inseln waren. Ungünstiger geht es wohl kaum vor diesem kapitalen Rückspiel in der 2. Qualifikationsrunde der Europa League.

Als Christian Schneuwly Anfang 2016 vom FC Zürich zum FC Luzern wechselte, war die Freude gross in der Zentralschweiz. Nach Marco war nun auch sein jüngerer Bruder Christian beim FCL, man war voller Vorfreude. Und die Fans wurden nicht enttäuscht, den Christian Schneuwly passte perfekt in die Innerschweiz. Er war kein grosser Techniker und schon gar kein Angeber, Chregu war ein Kämpfer und toller Vorlagengeber.

Eine Viertelmillion wäre doch möglich gewesen

Insgesamt bestritt Christian Schneuwly 138 Spiele für den FC Luzern, so kam der 31-Jährige auf fast 11‘000 Spielminuten für Blauweiss. Dabei schoss er 18 Tore und bereitete 38 Treffer vor. Eine tolle Bilanz, welche ab sofort keine Fortführung finden wird.

Die Frage an Sportchef Remo Meyer sei an dieser Stelle erlaubt, warum man einen solchen Spieler einfach so gehen lässt? Wäre es nicht möglich gewesen, für einen solch erfahrenen Spieler noch rund eine Viertelmillion an Transfererlös zu generieren? Leider werden wir dies nie erfahren, da Christian Schneuwly nun ablösefrei wechseln kann. Es würde wohl niemanden überraschen, wenn er schon bald einen Vertrag beim FC Thun unterschreiben und so einen direkten Konkurrenten des FCL stärken würde.

Ein Abgang ohne Vorankündigung

Warum nur, was ist passiert? Das fragen sich viele in Luzern, denn dieser Abgang kam ohne Vorankündigung. Die Antwort kennt nur Christian Schneuwly selber. Vom neuen Trainer Thomas Häberli wurde er als Captain abgesetzt, auch seinen Stammplatz verlor Chregu beim neuen FCL-Trainer.

Es muss aber ganz sicher noch mehr passiert sein, dass ein ruhiger und hoch anständiger Mensch einfach so den Bettel hinschmeisst. Denn Schneuwly steigt ohne Not aus einem gut dotierten Vertrag aus, welcher noch bis im Sommer 2020 Gültigkeit gehabt hätte. Nun kann man den gebürtigen Mümliswiler verteufeln und als undankbaren Typen abstempeln. Man kann ihm aber auch für seine Ehrlichkeit danken, dass er nicht einfach still seinen Vertrag absitzt und so den FC Luzern und sich selbst unglücklich macht. Ich plädiere für die zweite Variante und sage danke für alles Chregu, es war eine tolle Zeit mit dir beim FC Luzern.

Es muss auch ohne Schneuwly reichen

Nun bestreitet der FC Luzern ausgerechnet in der Europa League Qualifikation gegen Kl Klaksvik das erste Spiel nach der Ära Schneuwly. Dieser Knall kam definitiv zum falschen Zeitpunkt. Denn im Hinspiel vor einer Woche war es genau dieser Christian Schneuwly, welcher Luzern in der 93. Minute als Einwechselspieler erlöst und in Ekstase versetzt hatte. Nun müssen es seine ehemaligen Mitspieler selber richten auf den Schafsinseln.

«Die lagen teilweise mehr am Boden, als der brasilianische Nationalspieler Neymar an der WM.»

Wer das Heimspiel des FCL gegen die Färinger jedoch gesehen hat, wird meine These bestätigen – es muss auch ohne den Schneuwly reichen. In den rund acht Jahren Fussball in der Swissporarena habe ich noch nie einen so schwachen Gegner gesehen wie Klaksvik es war. Ausser einer zufälligen entstandenen Doppelchance vor der Pause, zeigten die Herren aus dem hohen Norden keine Qualitäten.

Man muss fair bleiben, das Schauspiel beherrschen sie. Die lagen teilweise mehr am Boden, als der brasilianische Nationalspieler Neymar an der WM in Russland. Fussballerisch sind die Färinger aber wirklich äusserst limitiert, da muss der 1:0 Vorsprung vom FC Luzern ganz einfach reichen. So, dass die Luzerner erstmals im neuen Jahrtausend ein Duell in der Europa League Qualifikation überstehen werden.

Hopp Lozärn

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Sämi Deubelbeiss kommentierte für Radio Pilatus in 16 Jahren am Radio rund 500 Spiele des FC Luzern. Seit April 2019 ist der Stadtluzerner als Mediensprecher für die Verkehrsbetriebe Luzern tätig. Diesen Blog schreibt er als Privatperson und Fan des FC Luzern.
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