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Viel Chrampf mit dem Familienspass

Wutausbrüche und Verzweiflung beim Minigolf

Als Übungsplatz dient der Pop-up-Minigolfplatz im Luzerner Sternmattquartier. (Bild: fge)

Was macht man, wenn es den Sommer über regnet und das Wetter unbeständig ist? Wir haben Minigolf für uns entdeckt. Ein witziges Spiel für die ganze Familie und dank eines intensiven Trainings geht es auch mit den Wutausbrüchen besser – haben wir zumindest gedacht …

Den Start unseres Minigolfsommers feiern wir auf einem kleinen Pop-up-Minigolfplatz im Luzerner Sternmattquartier. Lediglich eine kleine Zickzackbahn ist die Aufgabe an einem bewölkten Sonntagmorgen. Weit und breit ist niemand ausser uns zu sehen. Genau so, wie wir es uns gewünscht haben.

Der Grosse beginnt und schlägt den Ball mit viel zu viel Kraft direkt ins Gebüsch … typisch! Nach wenigen Minuten des Suchens finden wir den kleinen weissen Ball und das Spiel kann endlich von Neuem gestartet werden.

Üben, üben, üben und dennoch wird’s nicht besser

Während der Grosse jeweils sehr genau spielen will und das Loch dann aber nicht im ersten Anlauf trifft, startet der Kleine mit Anfängerglück in das Spiel. Natürlich trägt dies nicht wirklich zum Familienfrieden bei. Der Grosse ist zunehmend genervt und macht dann statt mehr immer weniger für das Spiel.

Er lässt sich in die «Es ist mir jetzt alles egal, ich verliere sowieso»-Manier verfallen und braucht dann plötzlich für das letzte Loch weit mehr als 30 Schläge. Zornig lassen wir diesen tollen Pop-up-Minigolfplatz hinter uns. Zwei genervte Erwachsene und zwei streitende Kinder, da der Grosse den Frust natürlich am Kleinen auslässt.

Zweiter Versuch – ist es nun besser?

Beim nächsten Mal zieht es uns zum Minigolf beim Felmis in Horw. Schöne Bahnen, gute Übersicht und vor allem ganz viele schwierige Herausforderungen. Zumal gewisse Bahnen Vulkanlöcher haben, welche ich nicht wirklich spassig finde. Auch der Grosse hat seine liebe Mühe damit. Schon nach fünf Minuten fliegt der erste Golfschläger auf die Wiese neben der Bahn. Aber nicht der Grosse zeigt schon hier seine Emotionen.

Es ist der Kleine und zwar nur, weil ich ihm gesagt habe, er solle doch für einmal gleich im ersten Anlauf schiessen und nicht erst zehn Probeschläge machen. Die Kids dürfen nämlich jeweils vorausgehen und bei der folgenden Bahn üben, sofern niemand anders spielen will. Doch das passt dem Kleinen gar nicht, er findet es unfair, da sein Bruder schon mehrmals testen konnte. Also fliegt der Golfschläger und wir sind schon wieder alle genervt.

Andere Bahn, neues Glück

Nach einer Weile hat sich die schlechte Stimmung wieder etwas beruhigt und wir können tatsächlich die Minigolfpartie bis zum Schluss spielen, ohne dass wir uns nochmals in die Haare geraten. Zum Schluss winkt noch eine Glace beim Kiosk und alle sind happy. Das macht Lust auf eine baldige Wiederholung.

Diese folgt schon zwei Wochen später. Dieses Mal ist die Minigolfanlage beim Luzerner Verkehrshaus an der Reihe. Die Voraussetzungen sind perfekt. Es ist leicht bewölkt, jedoch weder regnerisch noch windig. Die Bahnen sind jeweils durch Gebüsche sauber voneinander abgetrennt. Dadurch bleibt man auch von neugierigen Blicken ein wenig verschont.

Das Highlight kommt wie immer am Schluss

Wir kämpfen uns durch die verschiedenen Herausforderungen. Einen Tunnel, Steine, Ecken und Kanten, ja sogar die Vulkanlöcher können uns dieses Mal nicht die Laune verderben. Die Kids schlängeln ihre Bälle meistens relativ gut durch die Bahnen. Sogar als der Kleine an einer Bahn am Anfang scheitert und dann nach weiter vorne wechseln muss, gibt es für einmal kein Drama. Wir Eltern freuen uns über den gemütlichen Minigolfnachmittag und sehen uns schon mit zufriedenen Gesichtern aus der Anlage schreiten.

Doch zu früh gefreut. Natürlich kommt auch hier das Beste zum Schluss. Bei der letzten Bahn muss die Kugel eine lange und enge Brücke hinauf geschlagen werden, damit der Ball im Gehäuse verschwindet und nicht mehr herauskommt. Mein Mann zeigt es vor und prompt landet der Ball bereits im ersten Anlauf im Kasten. Wow, was für eine Darbietung.

Wie viele Schläge waren das jetzt nochmal?

Angespornt schreitet der Kleine zum Punkt, setzt den Ball und schlägt mit voller Wucht. Nur trifft er den Ball nicht. Beim zweiten Versuch trifft er zwar den Ball, aber dieser fliegt komplett an der Brücke vorbei. Na dann … Er versucht es weiter. Nach dem zehnten Anlauf setzt er sich auf eine Bank und schmollt. Er wolle es später nochmals versuchen.

Als Nächstes versucht es der Grosse. Er platziert, schiesst und trifft knapp daneben. Es folgen noch zwei, drei weitere Versuche und plötzlich: Wumms!, landet die Kugel wie durch Zauberhand doch noch im Kasten. Dies will nun auch der Kleine nochmals versuchen. Nach vier Versuchen klappt es auch bei ihm urplötzlich. Überglücklich und mächtig stolz setzt er sich neben der Bahn ins Gras und beobachtet mich.

Gut Ding will Weile haben

Nun denn, auch ich will zeigen, wie einfach das Ganze ist und schlage den Ball. Knapp daneben. Auch der zweite Schuss ist eine knappe Angelegenheit. Ich werde langsam nervös. Mach schon, denke ich mir. Aber es hilft nichts. Ich versenke den Ball einfach nicht … Die Kids haben mittlerweile ihre Schläger abgegeben und warten darauf, endlich etwas Süsses zu naschen.

Um die Situation zu entschärfen, geht mein Mann mit den Kids zum Kiosk. Ich bin derweil noch immer am Probieren … Es will aber einfach nicht. Irgendwann bin ich so genervt, dass ich die Kugel voller Wucht nach vorne schleudere. Prompt landet sie genau im Kasten. So! Endlich geschafft. Und ich sag’s euch: So schnell werden wir nicht wieder Minigolf spielen. Ich brauche mal eine Pause!

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Rentner J,
    Rentner J,, 21.09.2021, 14:04 Uhr

    Zu meiner Zeit gab es noch Kegelbahnen, in Beizen, mein Bruder ging des Öfteren hin mit ein paar Kollegen, da ich 10 j, jünger bin nahm er mich mit nicht zum Kegeln, nein, da gab es noch Halbautomaten, heisst die Kugel kam zurück aber die Kegel blieben auf dem Boden, für ein Päckli Cips, oder zu Trinken, war es meine Aufgabe diese schnell wieder Aufzustellen, ich blieb jeweils hinten auf einem Podestli stehen, und rannte los wen es soweit war, Minigolf naja auf dem Schwarzenberg ,,,

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