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Kindergeburtstage sind kein Wettstreit

Worauf es bei Geburtstagspartys wirklich ankommt

Wer den besten Kindergeburtstag organisiert, hat leider nicht immer gewonnen. (Bild: Lidya Nada)

Wenn ein Kind Geburtstag hat, sollte das natürlich gebührend gefeiert werden. Doch in letzter Zeit stellt man bei nicht wenigen Eltern einen Hang zur Übertreibung fest.

Ein Kindergeburtstag ist ganz klar ein Anlass, der gefeiert werden muss. Man wird ja schliesslich nicht jeden Tag ein Jahr älter. Und für die meisten Kinder ist es auch schön, dass sie mal einen Tag lang im Mittelpunkt stehen dürfen. Doch etwas behagt mir in letzter Zeit nicht mehr so an der Sache. Und das sind die Kinderpartys, bei welchen es scheint, dass sie immer grösser und teurer sein müssen.

Wo früher noch der selbstgemachte Marmorcake auf den Tisch kam, muss heute eine mehrstöckige Motivtorte stehen. Wo früher noch einfach Spiele, wie Fangen oder «Steck dem Esel den Schwanz an» gereicht haben, werden heute ganze Indoorspielplätze gemietet. Es scheint nur das Exklusivste gut genug zu sein. Und mir geht das auf den Geist!

Die Kinder im Mittelpunkt

Mittlerweile, so scheint es für mich, ist nicht mehr das Geburtstagskind und dessen Freunde der Mittelpunkt der Party, sondern das Brimborium drum herum. Ob dies im Interesse der Kinder ist, wird oft nicht gefragt. Hauptsache, die Party kann mit der von Schulfreund XY mithalten. Nicht, dass sich die anderen Eltern dann danach das Maul über einen zerreissen.

Doch was möchten die Kinder überhaupt an ihrem speziellen Tag? Wenn ich unseren Sohn und seine Freunde frage, fallen die Antworten relativ einfach aus. Sie möchten etwas Leckeres zu Essen (am liebsten immer Chicken Nuggets und Pommes frites), einen feinen Kuchen (Zitronenkuchen wurde lustigerweise am meisten genannt), coole Geschenke und Zeit mit ihren Freunden verbringen.

Klingt eigentlich ganz simpel.

Und ja, auch die super fancy Indoorspielplatz-Party mit der fünfstöckigen Motivtorte erfüllt das wohl irgendwie, doch kann und will sich das nicht jeder leisten. Denn mal ehrlich, eine Kinderparty ist kein Wettbewerb!

Die Party daheim im Wohnzimmer mit Gesellschaftsspielen und dem selbstgemachten Kuchen, erfüllt die Kriterien der Kids sicher genauso. Nur ist diese Variante sicher für jedes Familienbudget irgendwie machbar.

Party daheim

Dieses Jahr hat sich unser Sohn eine Feier mit seinen fünf besten Freunden gewünscht. Diesen Wunsch haben wir ihm natürlich gerne erfüllt. Zuerst haben wir überlegt, ob es eine Mottoparty werden soll oder nicht. Wir haben uns dagegen entschieden, da einfach gerade kein Thema so wirklich für eine Party geeignet war (Hinweis: Wer gerne eine Mottoparty feiern möchte, findet dazu ganz viele Tipps im Internet mit Vorlagen für ganze Partys).

Nachdem wir das Datum festgelegt und die Einladungen verschickt haben, konnte die eigentliche Planung beginnen. Auch hat sich mein Mann für diesen Tag freigenommen, damit er mir helfend zu Seite stehen kann. Das würde ich jedem empfehlen bei einer Party in den eigenen vier Wänden. Es kann ja auch das Gotti, der Götti oder sonst eine Vertrauensperson sein, die einem zu Hand geht.

Unser Partyablauf war recht simpel:

  • Kinder zu uns am Mittag nach der Schule
  • Mittagessen (Chicken Nuggets und Pommes frites)
  • freies Spielen
  • Geschenke auspacken (mit Lottorad, das geht auch mit Flaschendrehen)
  • Spiele, die wir in der Ludothek geholt haben, spielen
  • Schatzsuche draussen
  • Geburtstagslied singen und Kuchen essen
  • geführte Spiele und anschliessend freies Spielen bis die Eltern kommen

Tipps für Spiele

Versteinerlis: Ein beliebter Klassiker, für den man nur einen Musikplayer braucht. Alle Kinder tanzen und wenn die Musik stoppt, muss man sofort ganz stillstehen.

Stille Post: Die Kinder sitzen oder stehen in einem Kreis. Der Spielleiter oder eines der Kinder flüstert eine Botschaft seinem Nachbarn ins Ohr. So wird die Botschaft dann einmal im Kreis herumgeschickt und am Ende sagt das letzte Kind in der Reihe, was es verstanden hat. Dieses Spiel ist immer für einen Lacher gut. Und es bringt erst noch etwas Ruhe in das wilde Partytreiben.

Schatzsuche: Wir hatten vor der Party draussen um unser Haus Hinweise platziert und sie mussten von Hinweis zu Hinweis. Am Ende fanden sie eine Schatzkiste, in welcher sich für jedes Kind eine Geschenktüte befand. Die Schatzsuche lässt sich auch prima in der Wohnung machen.

Mein ultimativer Tipp

Wir haben in der örtlichen Ludothek extra Partyspiele, die man sich leihen kann. Das finde ich eine super Sache. Fragen Sie doch auch mal in der nächsten Ludothek nach.

Wir haben da diverse Spiele (Tischfussball, Weykick, Hup-Sala, Büchsenwerfen, Ringliwerfen, Lottorad) ausgeliehen und konnten sie am nächsten Tag wieder zurückbringen. Wie haben die Kinder zuerst mal die einzelnen Spiele ausprobieren lassen. So konnten sie sie auf eigene Faust entdecken. Anschliessend haben wir alle Kinder zu uns gerufen und die einzelnen Spiele gemeinsam als Gruppe gespielt. Es war ein grosser Spass für alle.

Am Ende konnten wir so auf eine rundum erfolgreiche Party zurückblicken und durften lauter fröhliche Kinder ihren Eltern mit nach Hause geben. Es braucht also keine grössenwahnsinnige Statussymbol-Party im exklusiv gemieteten Indoorspielplatz, um das Geburtstagskind und seine Freunde glücklich zu machen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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