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Familienferien in der Zentralschweiz

Wie man mit viel Fantasie Ferienwünsche erfüllt

Beim Anblick eines Wolfs leuchten nicht nur Kinderaugen. (Bild: Natalie Boo/AURA)

Eine Safari, ein Ausflug an den Strand oder eine Reise in eine spektakuläre Moorlandschaft. Das waren die Wünsche unserer Kinder für die Sommerferien. Wie aber sollen wir sie erfüllen, wenn wir, wie vom Bundesrat empfohlen, nicht ins Ausland reisen, sondern hier in der Schweiz Ferien machen? Ganz einfach, mit viel Fantasie!

«Juhui, endlich Ferien», hiess es von unseren beiden Söhnen, als sie am letzten Schultag nach Hause kamen. «Wohin reisen wir jetzt? Afrika, Italien oder wieder Österreich?» Erwartungsvoll blickten die beiden mich an. «Nein, in diesem Jahr bleiben wir hier», antwortete ich und blickte in zwei enttäuschte Gesichter. Schnell fügte ich noch hinzu: «Keine Angst, auch diese Ferien werden unvergesslich, ich verspreche es euch!» Wir Eltern haben uns nämlich für diese speziellen Ferien auch ein spezielles Programm ausgedacht.

Die Safari

Am ersten Tag erkundeten wir zusammen mit den Kindern den Tierpark Goldau. Die etwas andere Safari, inklusive Zugfahrt und Spurensuche bis zum Eingang. Schon dies erwies sich für die kleinen Abenteurer als grosser Spass. Denn sie fanden die grossen Bärentatzen, die vom Bahnhof Arth-Goldau bis zum Tierpark führten.

Im Tierpark angelangt, begann dann die grosse Safari. Mit zotteligen Bären, wilden Katzen und vielen weiteren Tieren. Und alles war viel besser als auf einer Safari in Afrika, denn die Kinder konnten die Tiere sogar füttern und streicheln. Das Highlight sparten wir uns aber für den Schluss auf. Während die meisten Kinder nämlich nur Augen für die Rehe und Schafe hatten, wichen wir zu den Vögeln und Fischen aus.

Fische sorgen für glänzende Augen

Zu Beginn des Rundgangs kauften wir spezielles Futter, das nur hier verfüttert werden darf und das es in sich hat. Von einer Brücke warfen wir einige Stücke des Futters in den Teich. Sofort schossen riesengrosse Mäuler aus dem Wasser und kämpften mit anderen grossen Mäulern um die Leckerbissen.

Es war ein riesengrosser Spass, den Fischen zuzuschauen, wie sie im Kampf um das Futter das Maul immer noch weiter aufrissen. «Mami, das ist ja besser als jede Safari, hier hat es sogar noch riesige Fische!», freute sich der Kleine fantasievoll über den Ausflug. Mit zwei zufriedenen Kindern ging es auf den Heimweg.

Der Ausflug an den Strand

Am zweiten Tag, es war sehr warm, beschlossen wir zu baden. Aber auch dafür haben wir uns nicht einfach eine Badi ausgesucht, es musste etwas Spezielles sein. Mit dem Velo machten wir uns auf den Weg nach Horw, in die Winkelbadi. Gut, diese hat vielleicht nicht gerade einen Strand wie im schönen Italien und das Wasser ist vielleicht auch ein wenig kälter als an der Adria.

Aber wer kann schon von sich sagen: Ich steig aufs Velo und bin in 20 Minuten an einem sehr schönen und gemütlichen Ort, wo es fast keine Leute hat, aber ein schönes kleines Restaurant und auch eine saubere, gepflegte WC-Anlage.

Dazu kommt, dass es auch hier Fische sind, welche die Kinder begeistern. Denn der Einstieg ins Wasser ist knöcheltief und – anders als beispielsweise in der Adria – glasklar. So klar und schön, dass man kleine Fische entdeckt, die neugierig um die Füsse der Kinder schwimmen und sie kitzeln. Auch dieser Tag ist gerettet!

Eine Reise in eine spektakuläre Moorlandschaft

Jetzt kam der schwierigere Teil unserer Ferienwünsche: Ein Ausflug in eine Moorlandschaft. Aber auch hier hatten wir dank Fantasie etwas gefunden, das ganz praktisch vor der Haustüre lag und erst noch gratis war. Wir packten unseren Wanderrucksack und marschierten los mit dem Ziel, die Luzerner Allmend hinter den beiden Wohntürmen zu entdecken.

Wo früher noch auf dem Schiessstand scharf geschossen wurde, erstreckt sich heute eine wunderschöne Naturlandschaft mit Teichen, verschiedenen Pflanzen- und Tierarten. Um die Entdeckerfreude der beiden Kinder zu befriedigen, stehen zwischen Stock und Stein grössere Info-Kästen; Auf Drehen an der Kurbel geben sie spannende Informationen zu Tieren preis, die in diesem Gebiet wohnen.

Abgerundet wurde dieses Erlebnis mit dem Bräteln einer Wurst im Bireggwald. «Wow, der ist ja riesig, fast wie ein Labyrinth!», staunte der Grosse, als wir über schmale Waldwege zu unserem Grillplatz gelangten. Grillieren ist übrigens bei unseren Kindern immer ein sicherer Spass.

Das Beste kommt zum Schluss

Dass es für die Kinder meistens gar nicht viel braucht, damit sie glücklich sind, zeigt aber das Beispiel von Tag vier: An diesem Tag machten wir einen Ausflug in die Berge. In Engelberg erkundeten wir für einmal auch einen Ort, den wir selbst noch nicht so gut kannten. Wir fuhren mit dem Bähndli hoch zur Engstlenalp.

Dort konnten wir die Jungs sogar zu einem Sprung in den eiskalten Engstlensee überreden. «Herrlich erfrischend», meinte der Grosse schlotternd. Am Abend zu Hause im Bett sagte der Kleine zusammenfassend aber: «Mami, weisst du was das Beste am heutigen Tag war?»

Ich überlegte: «Das Picknicken? Das Bad im eiskalten Wasser? Die Bähndlifahrt ... mhm … das Eis im Bergrestaurant? Die Hüpfburg auf dem Trübsee?» «Nein Mami, dass wir am Schluss bei der Talstation noch Steine in die Engelberger Aa schmeissen durften und zusehen konnten wie die Blätter mit der Flut mitgerissen wurden, das war super!»

Schön, denke ich mir, wie so kleine für uns meist fast unbedeutende Dinge für die Kinder Highlights sein können. Und ich freue mich auf die weiteren Tage unserer Ferien, an denen wir noch auf Schmugglerpfaden schleichen, einen Seilpark erkunden und vielleicht auch mal einen kulinarischen Ausflug nach Italien machen, auf dem die Kinder die beste Pizza der Welt essen dürfen. Und all das in unserer schönen Zentralschweiz …

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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