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Es kommt oft anders, als man denkt

Wie ich mir den Start mit Baby vorgestellt hatte und wie es in Wirklichkeit war

Mutterschaftsurlaub kann auch entspannend sein. (BIld: pexels)

Im Verlauf der Schwangerschaft habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, was wohl alles auf mich zukommen wird, wenn das Baby da ist. Ich hatte relativ schnell eine Vorstellung davon, wie es sein könnte und wie ich gerne als Mama sein möchte. Wenn ich jetzt nach ein paar Monaten zurückblicke, ist allerdings vieles anders gekommen, als ich mir das vorgestellt hatte.

Wann immer ich ein Neugeborenes auf den Armen hatte, bevor meine Tochter zur Welt kam, war ich jeweils verunsichert. Dies, weil ich besorgt war, dem kleinen, zarten Wesen etwas anzutun. Daher hatte ich schon Ehrfurcht vor dieser Zeit, wenn mein Baby frisch auf der Welt sein würde. Ein wichtiger Schlüsselmoment war die Geburt meiner Tochter. Nachdem ich den Geburtsprozess erlebt hatte, war mir klar, dass diese Neugeborenen sehr robust sind! Und dadurch war ich sehr sicher und entspannt im Umgang mit meinem frischgeborenen Mädchen.

Ein Anfängerbaby durch und durch

Vom Schlafentzug bei Eltern hatte ich schon viel gehört, deshalb hatte ich mich auch schon darauf eingestellt, mit wenig Schlaf auskommen zu müssen. Und dann, nach ein paar Tagen, hat mein Kind nachts bereits durchgeschlafen! Meine Tochter hatte auch keine Koliken und so weinte sie nie stundenlang. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten beim Stillen lief das ebenfalls wunderbar. Die Kleine hatte schnell eine sehr effiziente Trinkweise, wodurch ich nicht oft und jeweils auch nicht lange stillen musste.

Dadurch waren für mich die ersten paar Monate während der Mutterschaftszeit, in denen ich nicht ausser Haus arbeiten musste, wie Urlaub – in meiner Situation hat der Begriff Mutterschaftsurlaub also gut gepasst. Ich hatte schon seit Jahren nicht mehr nur eine Aufgabe und ich hatte auch schon jahrelang nicht mehr so viel Schlaf bekommen wie während dieses Mutterschaftsurlaubs. Ich war also erholt und hatte ein Grundvertrauen, dass alles gut kommen würde. Dadurch hatte ich zum Beispiel auch nie Angst davor – wie ich das von anderen Eltern kannte –, dass mein Mädchen plötzlich im Schlaf aufhören würde zu atmen.

Was ich während meines Mutterschaftsurlaubs vermisst habe

Ich war also nicht mit Arbeit überladen und hatte deshalb auch Zeit für mich, was ich mir nicht so vorgestellt hatte. Und da wurde mir doch ab und zu langweilig. Ich habe mir zum Teil wirklich gewünscht, ich könnte bereits wieder ausser Haus arbeiten gehen. Ich habe es vermisst, mehrere Dinge gleichzeitig auf der Pendenzenliste zu haben. Und die Abwechslung mit den zwei verschiedenen Jobs, welche ich habe, vermisste ich auch. Manchmal war ich richtig eifersüchtig, wenn mein Mann zur Arbeit gehen konnte während ich zu Hause bleiben «musste».

Ich habe jedoch auch bemerkt, dass die Arbeit mit dem Neugeborenen vielleicht mental nicht so fordernd war, körperlich aber – vor allem das Stillen – doch einiges an Energie abverlangt hat. Deshalb war es besser, dass ich doch nicht allzu schnell wieder arbeiten ging. Gerne hätte ich diese freie Zeit genutzt, um Freunde und Familie zu treffen, aber das war leider aufgrund von Corona nur beschränkt möglich.

Was ich komplett unterschätzt hatte, war der Energiebedarf, der fürs Stillen benötigt wird. Ich dachte mir, dass ich nach der Schwangerschaft meinen Körper wieder für mich habe. Aber im Nachhinein empfand ich die Schwangerschaftszeit als körperlich weniger anstrengend als die Stillzeit.

Materialschlacht

Ich wollte möglichst keine rosa Kleider und zu viele Röckchen für meine Kleine. Genau solche erhält man jedoch grösstenteils geschenkt, wenn man ein Mädchen kriegt. Ich wollte nicht in dieses Mädchenklischee reinrutschen. Mit jedem rosa Kleidungsstück und mit jedem süssen Kleidchen fand ich es dann immer schöner und toller, meine Tochter auch in Rosa und in Röckchen zu kleiden, ich wurde sozusagen auf den Geschmack gebracht.

Es sollten auch keine Plastikspielzeuge sein. Aufgrund von geschenkten und weitergegebenen Spielzeugen musste ich dann aber auch merken, dass es teilweise durchaus Sinn ergibt, Spielzeuge aus Plastik zu haben. Sie sind unzerbrechlich, waschbar, farbig, leicht … All dies ist praktisch für ein kleines Kind!

Ich wollte auch keine speziellen Haushaltsgeräte, welche nur für das Kind genutzt werden. Und doch bin ich nun mittlerweile sehr froh darüber einen Sterilisator für das Milchpumpenequipment, für die Nuggis usw. zu haben. Oder auch den Dampfgarer zum Zubereiten von Babybrei nutze ich gerne und regelmässig.

Es gibt unendlich viele Babyprodukte. Es gibt bestimmt ganz viele unnütze Dinge, aber halt doch auch das eine oder andere, was superpraktisch ist, auch wenn man dies nicht von Anfang an so gedacht hätte. Wie überall lohnt es sich also auch hier, offen zu sein!

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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