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Ferien mit dem Flugzeug? Wie aus einem Traum ein Albtraum wurde

Wenn Kinder in die Luft gehen

Wenn Kinder im Flieger sind, kann es schon mal laut zu und her gehen. (Bild: PIxabay)

«Hurra Ferien – darum ab ans Meer!» Wie aus einem Traum ein Albtraum wurde und wir heute lieber in die Berge fahren. Denn Fliegen mit Kindern ist alles andere als ein Kinderspiel!

Seit ich klein war, liebte ich es, an das Meer zu fahren. Stundenlang konnte ich als Kind Sandburgen bauen und im Meer baden. Als dann, Jahre später, mein eigenes Kind in meinen Armen lag, wusste ich sofort: die ersten Ferien werden wir am Strand verbringen. Dort würde ich zusammen mit meinem Kind Sandburgen bauen.

«Dein Kind wird das Fliegen lieben»

Gesagt, getan: Im Alter von eineinhalb Jahren flog unser Sohn sein erstes Mal. Das Ziel: Mallorca. Alle versicherten mir, dass dieser kurze Flug kein Problem sein werde. Eine gute Freundin war kurz zuvor mit ihrer Familie aus Gran Canaria zurückgekehrt. Sie erzählte mir, dass der mehrstündige Flug für ihren Kleinen einfach nur toll war. «Wir mussten unseren Sohn nicht gross beschäftigen. Er schaute aus dem Fenster und war einfach nur fasziniert», erklärte sie mir und meinte: «Du wirst einen entspannten Flug geniessen.» 

Der Flug: Der reinste Horror!

Bei uns jedoch gestaltete sich dieses Erlebnis zu einem regelrechten Horrorszenario. Bevor wir in den Flieger stiegen, spielten wir mit unserem Sohn noch mit dem Ball. Schliesslich sollte er auf dem Flug ruhig auf meinem Schoss sitzen. Kaum im Flugzeug angekommen, begannen dann die Probleme. Der Kleine wollte einfach nicht auf meinem Schoss sitzen bleiben. Weil der Flieger bis auf den letzten Platz besetzt war, gab es aber keine andere Wahl. Ich musste ihn auf meinem Schoss angurten. Das wiederum passte ihm überhaupt nicht.

Statt ruhig auf meinem Schoss zu sitzen und gemütlich aus dem Fenster zu schauen, wie es meine Freundin prognostiziert hatte, begann mein Sohn lautstark zu schreien, zu weinen und mit seinen Füssen gegen den vorderen Sitz zu trampeln. Nach kurzer Zeit drehte sich die Dame vor uns um und bat mich darum, den Kleinen endlich ruhigzustellen. Dies versuchte ich auch, jedoch mit mässigem Erfolg.

In der Not stand ich auf und lief mit dem Kleinen den Gang auf und ab. Als uns nach gewisser Zeit auch die Flugbegleiterinnen eher böse ansahen, verdrückte ich mich noch schnell auf die Bord-Toilette, um dem Kleinen die noch trockenen Windeln zu wechseln. Es galt, so gut wie möglich Zeit zu schinden.

«Stellen Sie doch das nächste Mal Ihr Kind zu Beginn ruhig!»

Nach einer gefühlten Ewigkeit setzen wir dann endlich zur Landung an. «Bald überstanden», flüsterte ich zu meinem Mann, welcher ebenfalls am Ende zu sein schien. Dies war aber zu früh gefreut. Am Boden mussten wir dann noch eine geschlagene Stunde auf das Aussteigen warten. Der reinste Horror, denn der Kleine unterbrach sein Weinkonzert nur für einen kurzen Moment, um wieder etwas zu trinken oder um ein Stück Schokolade zu essen.

Im Gang stauten sich langsam die Passagiere, welche aussteigen wollten. Dabei stand eine ältere Dame. Als sie uns sah, beugte sie sich zu mir hinunter und meinte: «Das nächste Mal sollten Sie Ihrem Kind ein Medikament geben, dann schläft es, hat keine Schmerzen und stört uns nicht!»

«Ich liebe das Meer, aber die Berge jetzt noch mehr!»

Dieses Erlebnis liegt nun schon ein paar Jahre zurück. Die Ferien waren übrigens toll und auch die Rückreise war nicht annähernd so schlimm. Dennoch ziehen wir es seither vor, unsere Ferien in den Bergen zu verbringen. Unser beliebtestes Reiseziel: Engelberg. Gut 40 Minuten dauert die Reise von Tür zu Tür. Nur unsere Familie, keine genervten Mitreisenden, ausser vielleicht zwei kleine Jungs, die sich streiten.

Aber das ist alles auszuhalten. Und sowieso, man kann auch in den Bergen Burgen bauen. Dort halt mit Steinen an der Engelbergeraa, und wer auf das Baden nicht verzichten will, kann auch einen Sprung in das Becken der Badi Sonnenberg wagen. Wenn es draussen zu kalt ist, kann man sich im Innenbad vergnügen. Ich kann es wärmstens empfehlen. Dort dürfen sich Kinder nämlich wie Kinder benehmen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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