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Kindergeburtstag mit der ganzen Familie

«Was soll ich denn sonst mit all den Kindern machen?»

Beim Kindergeburtstag kann es schon mal zu kulturellen Unterschieden kommen. (Bild: Symbolbild: pexels)

Vor Kurzem wurden wir zu einem Kindergeburtstag eingeladen. Bevor es aber so weit war, mussten erst einige Fragen geklärt werden. Denn zum Geburtstag hatten auch die Eltern zu erscheinen.

Vor wenigen Wochen wurde unser Sohn das erste Mal zu einer Geburtstagsparty eingeladen. Seine beste Kita-Freundin, die ebenfalls südamerikanische Wurzeln hat, wollte ihn an ihrem Ehrentag dabeihaben.

Darüber freuten wir uns natürlich sehr. Wenngleich es bei mir einige Fragen aufwarf. Würden wir ihn zum Fest begleiten oder ihn einfach da abgeben und danach wieder gehen? Und sollten wir zu dritt kommen oder mit nur einem Elternteil?

Geburtstag mit der ganzen Familie

Meine Fragen sind nicht unbegründet. Denn in Mexiko, wo mein Mann herkommt, und vielen weiteren Teilen Südamerikas werden Kindergeburtstage sehr gross und ausgiebig gefeiert. Da lädt man nicht nur die Freunde ein, sondern jeweils deren ganze Familie. Und wenn ich sage, die ganze Familie, dann meine ich das auch so. Neben den Eltern und Geschwistern trifft man auch mal auf Oma, Opa oder andere Verwandte.

Also versteht ihr nun bestimmt auch meine Unsicherheit, oder? Während ich mir noch den Kopf zerbrach, war für meinen Mann die Sache ganz klar. Er hatte sich freigenommen und schmiedete mit dem Kind Pläne, wann sie zum Geschenkeinkaufen fahren würden.

Missverständnisse vorbeugen

Bevor ich ihn nun enttäuschen musste, beschloss ich, erst einmal bei der gastgebenden Mama nachzufragen. Sicher ist sicher.

Auf meine Frage, ob es für sie in Ordnung wäre, wenn wir als Eltern mitkommen würden, schaute sie mich mit grossen Augen an. Ja, ob es denn Eltern gäbe, die nicht kommen würden, fragte sie mich. Sie rechnete fest mit uns. Ich erklärte ihr, dass die Kinder in der Schweiz ab einem gewissen Alter nur noch gebracht und geholt werden. Die Eltern aber nicht beim Fest dabei seien.

Sie versicherte mir, dass wir herzlich willkommen seien, und sie hoffe, dass die anderen Eltern auch kommen würden. Sie wisse nicht, was sie sonst mit all den Kindern tun solle.

Da versprach ich ihr, dass ich ihr natürlich helfen werde, falls sie alleine wäre.

Der grosse Tag

Am Tag der Party war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Wir kamen, wie immer, die obligatorischen 15 Minuten zu spät, also quasi pünktlich. Und waren doch die Letzten. 

Alle anderen Kinder waren schon da, alleine. Die Eltern des Geburtstagskindes konnten kaum glauben, dass sie mit den kleinen Gästen alleingelassen wurden. Also halfen mein Mann und ich natürlich mit. Wir spielten, sangen und gaben acht, dass es auf jedem Kuchenstück gleich viele Smarties hatte. Am Ende war es eine tolle Party mit vielen glücklichen Kindern.

Die eigene Feier

In zwei Wochen steht bei uns ebenfalls ein Geburtstag an. Während mein Mann unserem Sohn erlaubt, so viele Kinder wie er möchte, einzuladen, versuche ich es einzuschränken. Schliesslich kenne ich ja den kleinen, aber feinen Unterschied von Kindergeburtstagen. Wie sagt man so schön: andere Länder, andere Sitten.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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