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We are Family!

Warum Grosseltern und Freunde Gold wert sind

Ein Text darüber, dass unsere Familie nicht einfach bei uns Eltern anfängt und bei den Kindern wieder aufhört.

«Kinder halten jung!» Hahaha! Ja nee, ist klar. Also MICH halten ja eher meine Eltern jung, welche die Kinder regelmässig zu sich nehmen und uns allen somit eine Auszeit voneinander gönnen.

Unsere Kinder haben ein wirklich sehr enges Verhältnis zu ihren Grosseltern und besuchen sie daher oft. Nein, wir drücken ihnen nicht einfach unsere Kinder aufs Auge! Sie tun das freiwillig und sehr gerne, denn die Freude ist immer riesig und das Vermissen ist gross, wenn sie einander länger nicht sehen können.

Da fliessen auch schon mal Tränen und dies auf beiden Seiten. Meine Eltern haben ein zweites Zuhause für unsere Kinder geschaffen und ich bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Ich muss mir keinen Moment Sorgen machen, wenn sie bei ihnen sind, und ich kann mich in dieser freien Zeit voll und ganz auf mich und meine Sachen konzentrieren. Für mich persönlich ist das echt wichtig. So gerne ich auch Mama bin, so gerne bin ich auch ab und zu einfach Simone.

Ich brauche diesen Ausgleich zum Familienleben, denn Yoga alleine reicht da bei mir nicht. Dass unsere Familie uns so hilft mit den Kindern, ist absolut keine Selbstverständlichkeit und schätzen wir sehr. Es ist nämlich nicht nur für uns als Paar wichtig, dass die Kinder noch andere enge Bezugspersonen haben, sondern auch für die Kinder selbst.

Zum Beispiel wollen Kinder uns Eltern auch nicht immer alles erzählen, aber bei Gesprächen mit dem Grosspapi kommt so manches Sörgeli ans Tageslicht, welches eben dann doch schon fest aufs Herzli gedrückt hat. Ich finde es unglaublich schön und wertvoll zu wissen, dass unsere Kinder in einer Familie aufwachsen dürfen, in welcher sie absolut willkommen sind und geliebt werden. 

Grosspapis süsse Geheimzutaten  

Bei den Grosseltern ist es lockerer und das ist auch richtig so. Dort muss man keine Husi machen, hat man keine nervigen Ämtli und der Salat schmeckt da auch besser. Wieso das so ist, verriet mir letztens mein Sohn: «Grosspapi macht immer bitz Himbeersirup in die Sauce.» Würde ich ja auch gerne machen, aber dann kommt eben die Mütterpolizei und nimmt mich fest.

Freunde – die Oasen des Alltages! 

Eine andere Art der Familie, die genauso wichtig ist für mich wie meine Blutsverwandten, sind unsere Freunde. Ich glaube, denen ist gar nicht bewusst, wie wertvoll sie für unsere kleine Familie sind und wie viel sie dazu beitragen, dass wir das alles hier stemmen können. Ausnahmslos alle helfen uns und haben immer wieder Verständnis für all das, was eine kleine Familie halt so mit sich bringt.

Aber das Schönste an ihnen ist, dass sie uns, genau wie eben die Grosseltern, Oasen schaffen. Wenn der Alltag zu fest drückt, sind sie unbewusst da und bringen Leichtigkeit rein.

Mit ihnen geniessen wir Konzerte, tanzen ganze Nächte durch und haben Lachanfälle bis hin zum Bauchweh. So als ob wir immer noch sechzehn wären. Wir kochen und essen zusammen und führen dazu die besten Gespräche. Wir machen Berlin unsicher oder halt auch einfach mal «nur» Bern. Sie sind da, wenn wir uns gegenseitig nerven, hören zu, trösten und bauen uns auf. Sie bringen gute Bücher vorbei oder was Selbstgebackenes, weil sie genau wissen, dass ich sehr gerne Kuchen esse, diese aber selbst nur in der Geschmacksrichtung «grusig» herstellen kann.

«Grosspapi macht immer bitz Himbeersirup in die Sauce.» Würde ich ja auch gerne machen, aber dann kommt eben die Mütterpolizei und nimmt mich fest.

Sie bringen unseren Kindern tolle Sachen mit, wenn sie auf Reisen waren, und feiern mit uns die coolsten Feste. Sie markieren mich bei den doofsten Memes auf Facebook und selbst diese retteten mir schon öfters meinen Alltag.

Das klingt vielleicht ein wenig abgedroschen, aber die Familie und unsere Freunde sind der Grund, wieso wir uns nie verloren haben in dieser Elternwelt, die manchmal echt schwer drückt und viele – so scheint es mir zumindest – vergessen lassen hat, dass es auch noch was anderes gibt als Tupperware und Globuli. Jeder, der eine Familie hat, weiss selbst, dass nicht immer alles rosa ist.

«Ist das noch normal oder sollten wir eventuell doch besser einen Exorzisten zu Rate ziehen?» Aber auch die schönen und normal laufenden Tage sind auf ihre Art und Weise halt anstrengend. Ich hab das Gefühl, mein Hirn arbeitet den ganzen Tag auf Hochtouren.

Schon alleine der Wissensdurst, den die Kinder an den Tag legen, kann einen ziemlich schlauchen und man will ja richtige Antworten liefern und keinen Seich erzählen. Google ist des Mutters bester Freund, sozusagen. Eine längere Autofahrt mit Kindern kann einem nämlich wunderbar unter die Nase reiben, dass man von dieser Welt eigentlich echt gar nichts weiss.

An meinen freien Tagen geniesst somit auch mein Hirn ein wenig Erholung, denn unsere Freunde können ja selbst googeln, wie Elektrizität entsteht, und ihre Unterhosen muss ich auch nicht suchen. Sind die freien Tage dann vorbei, freut man sich unglaublich auf die Kinder, die fröhlich und ausgelassen zur Tür reinstürmen. Mein Hirn ist dann auch wieder startklar für Quantenphysik oder verschwundene Unterhosen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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