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Eins oder zwei?

Wann ist der perfekte Zeitpunkt für ein Kind?

Ein zweites Kind – liegt das drin? (Bild: pixabay) (Bild: Symbolbild: Pixabay)

Elternbloggerin Lara Juen stellt sich die Frage, ob sie noch weitere Kinder möchte – und wenn ja, wann der beste Zeitpunkt dafür wäre. Welche Punkte dafür und welche dagegen sprechen, erläutert sie in ihrem Blog.

In meinem Umfeld sind, Corona-bedingt oder nicht, viele Frauen schwanger oder gerade Mutter geworden. Ich freue mich natürlich für die frischgebackenen Mütter. Doch wenn ich ehrlich bin, kommt teilweise auch ein bisschen Neid auf.

Mein Sohn wird bald vier und ich überlege, ob ich nochmals Mutter werden möchte und wann dafür der beste Zeitpunkt wäre. Welche Beweggründe für und welche gegen ein weiteres Kind sprechen fragen sich auch viele andere Frauen, wie ich im Austausch feststellen durfte.

Die Ausbildung geht vor

Nächstes Jahr beginne ich eine zweijährige Weiterbildung. Da wären Schwangerschaft, Mutterschaftsurlaub und vor allem ein Neugeborenes nicht wirklich vorteilhaft. Wäre es überhaupt machbar? Ein dickes, fettes Nein von mir.

Damit ich dieses Studium überhaupt in Angriff nehmen kann, habe ich schon einige Leistungen erbringen und auch eine gewisse Beharrlichkeit meinen Vorgesetzten gegenüber zeigen müssen. Ich habe sie davon überzeugen müssen, dass ich diese Ausbildung wirklich machen möchte und dass ich sie auch schaffen werde. Wie stark diese Diskussionen durch das Kleinkind zu Hause beeinflusst worden sind, lasse ich mal offen …

Spielt der Altersunterschied eine Rolle?

Bei diesem Thema sind die Meinungen geteilt. Es hängt auch sehr von den persönlichen Erfahrungen der Befragten ab. Ich selber zoffte mich als Kind mit meinem nur eineinhalb Jahre älteren Bruder andauernd. Mit meinen viele Jahre jüngeren Geschwistern verstand ich mich super. Ich tendierte deshalb schon immer dazu, meine Kinder im Abstand von einigen Jahren zu bekommen.

Andere finden, die Kinder würden besser miteinander spielen können und man fange nicht wieder von vorne an, wenn der Altersunterschied nicht allzu gross sei. Am Ende entscheidet aber vor allem die Bindung zwischen den Geschwistern und deren Interessen, wie gut sie sich verstehen oder eben nicht.

Spielt mein Alter eine Rolle?

Durch Ausbildungen und Karrierebewusstsein stieg das Alter von Erstgebärenden an. Im Durchschnitt ist eine Frau in der Schweiz bei ihrem ersten Kind 31 Jahre alt. Verständlich, wenn man die Dauer von Ausbildungen und dem Sammeln von Berufserfahrung bedenkt.

Natürlich ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn man den Beruf Hausfrau und Mutter wählt – mehr als ein Vollzeitjob. Ich bin längst noch nicht zu alt für ein Kind und habe biologisch gesehen noch lange Zeit. Für mich ist aber klar, dass ich ab Mitte 30 keine Kinder mehr möchte.

Kinder und Finanzen

Finanziell muss es natürlich auch stimmen und Kinder aufzuziehen ist nicht gerade günstig. Momentan liegt ein weiteres Kind für uns finanziell nicht drin. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, dies so zu berechnen, weil es sich um ein Thema handelt, bei dem Geld nicht wirklich Vorrang haben sollte. Es ist aber durchaus vernünftig, das Ganze auch einmal aus dieser Perspektive zu betrachten.

Und nun?

Ich beachte all diese Aspekte immer wieder, vor allem, da ich in meinem Umfeld momentan unbewusst und bewusst mit dem Thema konfrontiert werde. Für mich hat die Ausbildung oberste Priorität.

Wenn die kleinen süssen Babyhände nach mir greifen und meine Freundinnen in ihrem Mutterglück schwelgen, finde ich es gut, dass ich mich nicht einfach im Babyflash mitreissen lasse, sondern mir Zeit geben und mich an ihrem Glück erfreuen kann. Irgendwann einmal kann ich mein Glück auch wieder teilen oder mein Glück mit meinem gesunden Sohn geniessen.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Guellemaetteli
    Guellemaetteli, 15.11.2020, 19:04 Uhr

    «Ich habe sie davon überzeugen müssen, dass ich diese Ausbildung wirklich machen möchte und dass ich sie auch schaffen werde. Wie stark diese Diskussionen durch das Kleinkind zu Hause beeinflusst worden sind, lasse ich mal offen …»
    » Irgendwann einmal kann ich mein Glück auch wieder teilen oder mein Glück mit meinem gesunden Sohn geniessen.»
    Meines Erachtens ist ihr planen lauter Unsinn – und zum Glück quasseln Sie erst nach meiner Vaterschaft!
    Planen Sie weiter Frau Juen, aber tuen Sie dieser Welt einen kleinen Gefallen – behalten Sie ihren Unsinn für sich. So schätze ich Ihre Sie als Elternbloggerin ein.

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    • Profilfoto von AllisonH
      AllisonH, 15.11.2020, 22:01 Uhr

      Konstruktive Kritik ist immer gut…hier aber nicht zu finden, geschweige denn von einer Sinnvollen Grammatik. Frau Juen spricht von ihren Erfahrungen und Gedanken, dass finde ich keinen Unsinn sondern einen Einblick auf ihre Sicht der Dinge 😉 Auch wenn man anonym bleiben kann, kann man doch wohlwollend sein?

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    • Profilfoto von Guellemaetteli
      Guellemaetteli, 16.11.2020, 19:06 Uhr

      @AllisonH
      Sie haben einerseits recht, Grammatik ist nicht meine Stärke. Als Stegastleniker passiert es mir oft dass ich die Stuchstaben verbrechsle.
      Andererseits denke ich Sie haben unrecht.
      1. Habe ich mein Pseudonym hier bereits offen gelegt.
      2. Ich erlaube mir als «Vater» die von Frau Juen gemachten «Erfahrungen und Gedanken von EINEM Kind» weiterhin als Unsinn zu bezeichnen – erinnern Sie sich, der Titel heisst «Wann ist der perfekte Zeitpunkt für ein Kind?» Antwort: Nie! Frau Juen hat diesen doch schon beim ersten verpasst!
      3. Ich zitiere frei meinen Lieblings-Nobelpreisträger:
      Wir leben in einer politischen Welt,
      in der Tapferkeit ein Ding von gestern ist.
      Häuser sind verflucht, KInder unerwünscht.
      Der nächste Tag könnte Dein letzter sein.
      (Frei nach Political World – Bob Dylan)

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    • Profilfoto von AllisonH
      AllisonH, 18.11.2020, 09:18 Uhr

      Erstens können sie Erfahrungen von anderen Menschen nicht als Unsinn bezeichnen, da sie diese ja nicht gemacht hat. Zweitens ist es nur ein Titel und Frau Juen hat sich nicht festgelegt wann denn der richtige Zeitpunkt ist sondern wann es für sie und ihre Situation in Frage kommen würde. Als Vater sollten sie ja dann eigentlich Verstehen warum man sich solche Gedanken macht. Weiteres finde ich es Anmassend zu Urteilen dass sie beim ersten Kind den Zeitpunkt verpasst hat obwohl es nach ihren Aussagen dafür keinen gibt?
      Ich finde es schade das man eine junge Frau angreifen muss. Sie werden nicht dazu gezwungen diese Blogs zu lesen und wenn dann bitte konstruktive Kritik und nicht persönlich werden. Ich weiss die Anonymität des Internet erlaubt vieles doch zeichnet es auch vieles über ihre Art von Mensch aus.

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