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Eine schrecklich normale Familie aus Luzern

Von der ersten Verliebtheit bis zur fünfköpfigen Familie

Elternblogger Thomas mit seinen Kindern Nali, Tijara und Moana und seiner Frau Leandra. (Bild: zvg)

Elternblogger Thomas ist stolzer Vater von drei Kindern. Doch bis aus dem Paar eine fünfköpfige Familie wurde, dauerte es einige Jahre. In seinem ersten Blogpost erzählt der Eschenbacher von den Höhen und Tiefen in der Familienplanung.

Als ich meine Frau Leandra kennenlernte, war sie süsse 17 Jahre jung. Ich natürlich, so wie es sich gehörte, war schon ein bisschen älter. Schliesslich wurde uns schon zur Schulzeit beigebracht, dass Mädchen gegenüber Jungs in ihrer Entwicklung sowieso weiter seien. Dem ersten Kuss im Kino folgten viele schöne Jahre als Paar. Doch es kam der Tag, an dem ich mich entscheiden musste.

Nach zwölf Jahren Beziehung jenseits von Heirat und Kindern sollten die Weichen für die gemeinsame Zukunft gestellt werden. Schon bald nach unserer Entscheidung, eine Familie zu gründen, war Leandra schwanger und wir somit überglücklich.

Für uns war sofort klar, dass wir uns vorgeburtlich das Jawort geben würden. Zuvor galt es die üblichen Ultraschall-Untersuchungen zu absolvieren. Natürlich war ich immer dabei. Das Geschlecht war bestimmt. Es sollte ein Mädchen sein!

Als im sechsten Monat ein weiterer Untersuch bevorstand, war ich beruflich leider verhindert. Alles lief nach Plan. Was sollte da schon schiefgehen?

Ihr Kind hat einen offenen Rücken!

Am Telefon teilte mir Leandra unter Tränen mit, dass unser Kind mit einem offenen Rücken zur Welt kommen würde. Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte und war am Boden zerstört. Gleichzeitig galt es, meine Frau irgendwie zu beruhigen, bevor sie kollabierte.

In dieser Situation wurde mir erstmals in meinem Leben bewusst, wie man als Mensch unter einer extremen Stresssituation einfach nur noch funktioniert. Ich organisierte eine sofortige Nachuntersuchung in der Frauenklinik Luzern. Zum Glück kam schon bald Entwarnung. Die Vermutung des Frauenarztes war falsch, unsere Erleichterung riesig.

Hochschwanger: Jetzt wird geheiratet

Unsere Ziviltrauung fand an einem der heissesten Tage des Jahres statt. Weit über 30 Grad – im Schatten, wohlgemerkt. Wir durften einen wunderbaren Tag im engen Familienkreis erleben. Perfekte Hochzeiten erlebten wir schon viele. Unsere war es nicht. Doch während sich viele wieder scheiden liessen, sollten wir noch lange zusammenbleiben.

Hauptsache gesund                                                              

Knapp sechs Wochen später war es dann so weit. Moana-Luana erblickte im Kantonsspital in Sursee das Licht der Welt. Die Geburt des ersten Kindes kann mit Worten kaum beschrieben werden. Die Hilflosigkeit, der man als werdender Vater ausgesetzt ist, ist erschreckend und wunderschön zugleich. Moana wird künftig ihren Geburtstag am gleichen Tag wie Roger Federer feiern können.

Wie viel kostet ein Kind?

Braucht man heute fürs Kinderkriegen einen Businessplan? Wir hatten damals und haben auch heute noch keinen. Ganz falsch gestaltet sich die Frage natürlich trotzdem nicht. Im Internet findet man dazu viele Antworten. Von 300'000 Franken bis zu einer Million wird da berichtet. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.

Da Leandra im Verkauf arbeitete und dies in einem eher tiefen Lohngefüge, war für uns schnell klar, dass sie in Zukunft Vollzeit-Mama sein würde. Ansonsten würde ihr Lohn fast gänzlich von den Betreuungsstätten- und den zusätzlichen Steuerkosten aufgebraucht.

Von Verhältnissen wie in Skandinavien müssen wir in der fortschrittlichen Schweiz wohl noch lange träumen. Dort kostet eine Vollbetreuung von fünf Tagen pro Woche die Eltern – je nach Einkommen – höchstens 200 Franken pro Monat!

Jetzt erst recht! Unsere Familienplanung geht weiter

Nach vier wunderbaren Jahren zu dritt und einer problemlosen Schwangerschaft wurde unser zweites Mädchen Tijara-Linai geboren. Da wir in der Zwischenzeit umgezogen waren, kam sie in der Klinik St. Anna in Luzern auf die Welt. Gegenüber der ersten, sehr langen und eher mühsamen Geburt ging diesmal alles relativ schnell.

Sag niemals nie

Familiär fehlte es uns an nichts. Die biologische Uhr war aber natürlich nicht stehen geblieben. Bei mehrgebärenden Frauen liegt die Grenze einer Risikoschwangerschaft bei 40 Jahren. So beschlossen wir, nach sieben Jahren nochmals durchzustarten.

Leandra wurde sehr schnell schwanger. Die Vorfreude war riesig. Umso grösser war die Ernüchterung, als sie eine Fehlgeburt (Abort, ein vorzeitiger Abgang der Schwangerschaft vor der 20. Schwangerschaftswoche) erlitt. Die Kinder waren bereits informiert, was natürlich ein Fehler war.

Dieses Erlebnis galt es zu verdauen und sollte keineswegs verharmlost werden. Unser Erstaunen war umso grösser, als ein weiterer Schwangerschaftstest kurze Zeit später wiederum positiv ausfiel.

Das Glück war wieder auf unserer Seite. Nalu-Kijan wurde am 7. November 2021 in der Frauenklinik in Luzern geboren. Ob Mädchen oder Junge spielte für uns nie eine Rolle. Doch als Vater ist man natürlich besonders stolz auf einen Stammhalter!

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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